1. FC Köln Die möglichen Pokal-Gegner des 1. FC Köln im Porträt

Köln · Der 1. FC Köln trifft in der ersten Runde des DFB-Pokals auf den Berliner Sieger. Im Rennen ist unter anderem der BFC Dynamo Berlin, gegen den der FC schon 2018/2019 spielte.

 Bekannter Gegner: Bereits in der ersten Pokalrunde der Saison 2018/2019 spielten Simon Terodde (l.) und der 1. FC Köln gegen den BFC Dynamo Berlin.

Bekannter Gegner: Bereits in der ersten Pokalrunde der Saison 2018/2019 spielten Simon Terodde (l.) und der 1. FC Köln gegen den BFC Dynamo Berlin.

Foto: picture alliance/dpa/Annegret Hilse

Das Olympiastadion in Berlin gilt als Sehnsuchtsort quasi aller Fußball-Clubs in Deutschland. Zumindest seit 1985, seit es Austragungsort des DFB-Pokalfinales ist. Dorthin geschafft hat es der Bundesligist 1. FC Köln allerdings schon lange nicht mehr. Seit 29 Jahren nicht mehr, um genau zu sein. Der Kampf um die goldene Trophäe hat sich in den vergangenen drei Jahrzehnten zu so etwas wie einem roten Tuch für die Geißböcke entwickelt. Wirklich weit kam der FC nur selten, häufig war schon nach den ersten Runden Schluss.

Nach Berlin fahren die Kölner im DFB-Pokal der Saison 2020/21 trotzdem – zumindest ein Mal. Und zwar am Wochenende 11. bis 13. September. Wohin es für sie in der Hauptstadt genau geht, ist aber noch unklar. Denn der Gewinner des Berliner Pokal-Wettbewerbs, den die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol am Sonntag als Erstrundengegner zugelost bekam, ist noch nicht ermittelt. Aufgrund der Corona-Pandemie musste auch Berlins Amateurpokal unterbrochen werden.

Klarheit, auf welchen Club der 1. FC Köln trifft, herrscht erst am 22. August. Dann steigt im Rahmen des bundesweiten „Finaltags der Amateure“ samt Live-Konferenz in der ARD das Berliner Endspiel im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark. Vorher gehen am 8. August noch die Halbfinalpartien über die Bühne. Dort trifft Sechstligist Berliner SC als klarer Außenseiter des übrig gebliebenen Quartetts auf den Regionalligisten FC Viktoria 1889. Das andere Duell bestreiten zwei Ligakonkurrenten der Viktoria, der BFC Dynamo und die VSG Altglienicke.

Rein von der Papierform her spricht einiges dafür, dass es der 1. FC Köln mit der VSG Altglienicke zu tun bekommen wird. „Wir wollen es schaffen. Köln wäre ein toller Gegner“, sagt VSG-Geschäftsführer Marco Schröder. Der Verein aus dem Berliner Bezirk Treptow-Köpenick blickt auf eine überragende Saison in der Regionalliga zurück und durfte sich bis zuletzt Hoffnungen auf den Aufstieg in die 3. Liga machen. Zum Zeitpunkt des corona-bedingten Saisonabbruchs führte die Mannschaft von Co-Trainer und Union-Legende Torsten Mattuschka die Staffel Nordost an. Doch aufgrund der Quotientenregel musste die VSG den 1. FC Lokomotive Leipzig noch vorbeiziehen lassen. Das hat die Mannschaft gewurmt, doch in der kommenden Saison plant der Club aus dem Südosten Berlins trotz namhafter Rivalen wie den Drittliga-Absteigern Chemnitzer FC und Carls Zeiss Jena oder Energie Cottbus den erneuten Angriff auf den direkten Aufstiegsplatz. „Wir wollen uns nicht verschlechtern, haben aber dicke Bretter zu bohren“, meint Schröder.

Besser bekannt ist den Kölnern Altglienickes Erzfeind, der BFC Dynamo. Bereits in der ersten Pokalrunde 2018/19 bekam es der Bundesligist mit dem damaligen Berliner Pokalsieger zu tun – und löste seine Pflichtaufgabe vor fast 15 000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion trotz eines frühen Rückstandes mit einem 9:1-Kantersieg höchst souverän.

Der ehemalige DDR-Serienmeister landete in der Regionalliga Nordost zuletzt auf Rang sechs – und wird wohl auch in der neuen Saison eher keine Rolle bei der Titelvergabe spielen. „Dafür ist die Konkurrenz zu stark“, erklärt Teammanager Jörn Lenz. „Und wirtschaftlich haben wir wie viele andere Vereine zu kämpfen.“ Den Sprung in den „bezahlten Fußball“ sieht Lenz daher eher als „langfristiges Ziel“ für die Alt-Hohenschönhausener an.

Und dann wäre da noch der FC Viktoria 1889, der der Regionalliga seit 2013 angehört und zuletzt Achter wurde. Die Himmelblauen aus dem Berliner Ortsteil Lichterfelde besitzen gegen den Sechstligisten Berliner SC die aussichtsreichsten Chancen auf den Final-Einzug, machen sich über den 1. FC Köln „zu diesem Zeitpunkt aber keine Gedanken“, wie der Aufsichtsratsvorsitzende Peer Jaekel versichert. „Der Fokus liegt allein auf dem Halbfinale. Da wartet harte Arbeit auf uns.“ Und ganz am Ende vielleicht ein Bundesligist.

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