Kaderplanung Diese Spieler könnten vom Umbruch des 1. FC Köln betroffen sein
Köln · Beim Kader des 1. FC Köln stehen die Vorzeichen auf Veränderung – unabhängig von der Ligazugehörigkeit. Bei einigen Spielern deutet sich ein Abschied an.
FC-Sportdirektor Horst Heldt ist aktuell sicher nicht zu beneiden. Der gebürtige Königswinterer ist in den vergangenen Wochen aufgrund seiner Kaderplanung und der Trainerdiskussion in die Kritik geraten. Zudem steht Heldt vor einer schweren Aufgabe. Er muss eine schlagkräftige Truppe für die kommende Spielzeit formen, deren Ligazugehörigkeit nicht geklärt ist. Auch die Position des Trainers ist noch vakant. Immerhin soll es schon bald lose Gespräche mit Peter Stöger geben.
Und auch in Sachen Kaderplanung ist Heldt nicht untätig. Mit Dejan Ljubicic steht der erste Neuzugang für die kommende Spielzeit fest. Unter anderem hat der FC Eintracht Frankfurt ausgestochen, immerhin ein Team, das europäisch spielen wird. Es ist also wahrscheinlich, dass Ljubicic eine zentrale Rolle im Kölner Spiel in Aussicht gestellt worden ist. Ausgerechnet auf einer Position, auf der in dieser Spielzeit ein Überangebot herrscht. Der FC läutet ganz offensichtlich – unabhängig der Liga – einen Umbruch ein.
- Torhüter: Timo Horn wurde zu Beginn der Saison scharf kritisiert. Er habe in den vergangenen Jahren stetig nachgelassen. In dieser Spielzeit gehört Horn aber zu den Leistungsträgern. Aktuell gibt es keinen Grund, auf dieser Position einen Wechsel zu vollziehen. Sollte der FC absteigen, stellt sich eher für Horn die Frage, ob er noch einmal aus freien Stücken in die zweite Liga geht. Er soll über eine Ausstiegsklausel in Höhe von sieben Millionen Euro verfügen. Ron-Robert Zieler steht eigentlich bei Hannover 96 unter Vertrag. Gut möglich, dass er es nach dem Aus des bisherigen Trainers Kenan Kocak bei den 96ern noch einmal wissen will. Auch mit den Bayern wurde Zieler schon in Verbindung gebracht. Die Zeichen stehen wohl eher auf Abschied.
- Abwehr: Auch wenn der FC gegen den Abstieg spielt, kann sich der Club eigentlich nicht über die Defensive beschweren. Sebastiaan Bornauw hat sich zum Leitwolf der Abwehr gemausert, Jorge Meré ihn meistens stark vertreten. Beide Innenverteidiger sind jung und haben noch Entwicklungspotential. An beiden klebt aber auch ein interessantes Preisschild, dass dem FC wichtiges Geld in die Kassen spülen könnte. Immerhin stehen mit Sava Cestic und Robert Voloder gute, junge Talente in den Startlöchern. Auch auf den Außenpositionen könnte es Wechsel geben. Unter anderem stand Kingsley Ehizibue im Winter dem Vernehmen nach schon vor einem Abgang. Möglich, dass auch er den Verein verlässt.
- Mittelfeld: Den größten Umbruch wird Köln allerdings im Mittelfeld vollziehen müssen. Die Verträge von Salih Özcan und Marco Höger laufen aus. Högers wird nicht verlängert, Özcan liebäugelt mit einem Wechsel, mehrere türkische Teams sollen interessiert sein. Elvis Rexhbecaj wird wohl zum VfL Wolfsburg zurückkehren. Die Ablöse kann Köln nicht stemmen. Auch Marius Wolf würde beim Abstieg Köln wohl wieder verlassen. Ein Fragezeichen steht hinter Max Meyer, das wohl mit dem Klassenerhalt verknüpft sein dürfte. Den größten sportlichen Verlust würde aber wohl der von Ellyes Skhiri bedeuten. Der Tunesier wird von einigen Topclubs umworben und würde Geld einbringen. Auch Ismail Jakobs könnte für den FC eine Finanzspritze bedeuten. Steigt der FC ab, wird wohl auch Ondrej Duda den Verein wieder verlassen. Auf der anderen Seite kehren mit Niklas Hauptmann, Louis Schaub, Vincent Koziello und Tomas Ostrak einige Leihspieler zum FC zurück.
- Angriff: Die größte Baustelle der aktuellen Spielzeit ist der Sturm. Und er wird es bleiben. Emmanuel Dennis wird den FC im Sommer wieder verlassen. Zwar kehrt Anthony Modeste erst einmal wieder zurück, doch in St. Etienne ist der Knoten des Franzosen auch nicht geplatzt, zumal er bis zum Saisonende verletzt ausfällt. Sebastian Andersson verfügt offenbar ebenfalls über eine Ausstiegsklausel im Falle des Abstiegs. Doch der schon fast chronisch verletzte Spieler wird in seiner aktuellen Verfassung nur auf wenige Interessenten treffen.