FC-Gegner SC Freiburg ist in Topform Dominique Heintz warnt den 1. FC Köln

Köln · Der ehemalige Kölner Dominique Heintz sieht den SC Freiburg vor dem Duell mit dem 1. FC Köln am Samstag im Vorteil. Denn die Breisgauer befinden sich auf einem Höhenflug.

 Zuletzt sehr erfolgreich präsentierte sich der SC Freiburg mit dem Ex-Kölner Dominique Heintz (M.).

Zuletzt sehr erfolgreich präsentierte sich der SC Freiburg mit dem Ex-Kölner Dominique Heintz (M.).

Foto: picture alliance/dpa/dpa pool/Tom Weller

Im Breisgau geschieht gerade wieder mal Erstaunliches. Das 3:1 bei der TSG Hoffenheim war der bereits vierte Punktspielsieg in Folge für den SC Freiburg. So viele Erfolge hat der Sportclub zuletzt im Jahr 2001 unter seiner Vereinsikone Volker Finke aneinandergereiht. Er ist damit die formstärkste Mannschaft der Fußball-Bundesliga und ein Gegner, der für den 1. FC Köln am Samstag (15.30 Uhr) im Schwarzwald-Stadion nicht wirklich gelegen kommen dürfte. „Wir sind gut drauf im Moment. Der FC wird wissen, dass es nicht einfach wird gegen uns“, sagte Innenverteidiger Dominique Heintz in einem Interview auf der Internetseite der Geißböcke, für die der 27-Jährige von 2015 bis 2018 spielte.

Noch vor einem Monat hätte kaum jemand mit dem Freiburger Höhenflug gerechnet. Obwohl sie es beim Sportclub gewohnt sind, ihre besten Leute zu verlieren, schien es nach nur einem Sieg und acht Punkten aus zehn Spielen so, als sei der Qualitätsverlust durch die Abgänge der Nationalspieler Luca Waldschmidt (Benfica Lissabon) und Robin Koch (Leeds United) sowie von Stammtorhüter Alexander Schwolow (Hertha BSC Berlin) diesmal zu groß. Doch Trainer Christian Streich belehrte die Bundesliga wie schon so oft eines Besseren. Nach einer gewissen Anlaufzeit hat sich seine Mannschaft deutlich stabilisiert und ins gesicherte Mittelfeld vorgearbeitet. Der Freiburger Rekordtransfer Baptiste Santamaria (der defensive Mittelfeldspieler kam für zehn Millionen Euro vom SCO Angers aus der Ligue 1), Sturm-Zugang Ermedin Demirovic (Deportivo Alavés), Leih-Rückkehrer Keven Schlotterbeck (1. FC Union Berlin) sowie die neue Nummer eins Florian Müller (FSV Mainz 05) sind inzwischen wichtige Stützen. „Wir haben Qualität und sind eine Mannschaft, die richtig zusammenhält“, meinte Heintz.

Er selbst ist Opfer des schwachen Freiburger Saisonstarts geworden und sitzt seit fünf Ligaspielen nur auf der Bank. „Der Trainer hat umgestellt und wenn es dann gut läuft, gibt es keinen Grund, etwas zu ändern. Das Wichtigste ist, dass wir als Verein Erfolg haben und Punkte holen.“ Während die Breisgauer dem Heimspiel gegen Köln einigermaßen gelassen entgegenblicken können, steht der FC nach dem misslungenen Jahresauftakt gegen Augsburg (0:1) unter erhöhtem Druck. Horst Heldt fordert eine klare Steigerung: „Individuell hatten wir zu viele Spieler, die nicht an ihre 100 Prozent gekommen sind. Wir müssen hinterfragen, warum das so war“, sagte der Sportchef, dessen Mannschaft zum Start in den richtungsweisenden Januar offensiv erneut harmlos geblieben war.

Solange der Tabellenfünfzehnte auf dem Wintertransfermarkt aber nicht selbst aktiv werden kann, bleibt Trainer Markus Gisdol nur die Möglichkeit, an Stellschrauben seines vorhandenen Kaders zu drehen. „Das sind Fragen, mit denen wir uns intensiv beschäftigen“, berichtete Heldt. Ein Lösungsansatz könnte darin bestehen, die Dortmunder Leihgabe Marius Wolf stärker in das Offensivspiel einzubinden. Der Allrounder, dessen Stärken im Spiel nach vorne liegen, muss regelmäßig auf der Rechtsverteidigerposition aushelfen. Die Alterativen sind dort rar: Benno Schmitz hatte lange mit den Folgen einer im September erlittenen Sprunggelenksverletzung zu kämpfen, und Kingsley Ehizibue hat seinen Kredit offenbar verspielt. Der zuletzt kaum noch berücksichtigte Niederländer (Vertrag bis 2023) soll zu jenen Spielern zählen, denen der FC keine Steine in den Weg legen würde.

Marius Wolf könnte offensiver eingesetzt werden

Für Horst Heldt ist es ein Prozess des Abwägens: „Marius hat seine Qualitäten nach vorne. Auf der anderen Seite hat er uns im Herausspielen auf der rechten Seite Stabilität gebracht“, analysierte der 51-Jährige, der ein Vorziehen Wolfs nicht ausschloss: „Wir denken immer darüber nach, wo wir Marius gewinnbringend einsetzen können. Wenn es sinnhaft ist, ihn woanders hinzustellen, werden wir das machen.“

Wolf selbst gab sich diplomatisch: „Ich komme aus der Offensive. Aber wenn der Trainer mich in der Fünfer- oder Viererkette aufstellt, dann spiele ich da natürlich. Ich versuche, der Mannschaft dort zu helfen und mein Bestes zu geben, wo ich aufgestellt werde.“

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