Begleitet von Pyrotechnik Düsseldorf gewinnt rheinisches Derby gegen 1. FC Köln 2:0

Düsseldorf · Fünf Tage nach dem Pokal-Aus beim Viertligisten 1. FC Saarbrücken (2:3) verloren die Kölner am Sonntag bei Fortuna Düsseldorf das erste rheinische Erstliga-Derby seit 22 Jahren vor 51 155 Zuschauern mit 0:2 (0:1).

 Der Düsseldorfer Erik Thommy (2.v.l.) erzielt das Tor zum 2:0, links der Kölner Kingsley Ehizibue, rechts der Kölner Marco Höger.

Der Düsseldorfer Erik Thommy (2.v.l.) erzielt das Tor zum 2:0, links der Kölner Kingsley Ehizibue, rechts der Kölner Marco Höger.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Fünf Tage nach dem Pokal-Aus hat der 1. FC Köln auch in der Liga den nächsten Nackenschlag hinnehmen müssen. Im Kellerduell in Düsseldorf verlor der Aufsteiger mit 0:2 (0:1) und fiel auf einen der Abstiegsplätze zurück. Für Trainer Achim Beierlorzer wird die Situation mit nur sieben Punkten aus zehn Spielen immer prekärer.

Begleitet von Pyrotechnik und in beiden Fan-Lagern gezündeten Rauchtöpfen begann die Partie. Aufgrund der rot-weißen Schwaden sahen die Zuschauer auf den Oberrängen das Geschehen lange Zeit nur durch einen rötlichen Schleier.

Zu verpassen gab es allerdings auch nicht viel. Auf dem Rasen beharkten sich beide Mannschaften mit harten Zweikämpfen. Ständig wurde das Spielgeschehen durch Freistoß-Pfiff unterbrochen. Bereits in der siebten Minute mussten die Gäste auch den ersten Spieler verletzungsbedingt auswechseln.

Allerdings wurde der junge Noah Katterbach nicht durch Fremdeinwirkung verletzt, sondern zog sich seine Muskelverletzung im Oberschenkel selbst zu. Damit wurde jene Startelf, die in den drei voraufgegangenen Bundesligaspielen unverändert geblieben war, schnell umgebaut. Marco Höger kam herein, rückte ins Mittelfeldzentrum, von wo Jonas Hector auf die Linksverteidigerposition wechselte.

Die erste Torszene der Begegnung erlebten die Zuschauer in der elften Minute. Nach einer Flanke von Jonas Hector kam Simon Terodde aus zehn Metern zentral zum Kopfball, zielte aber links vorbei. Da war wesentlich mehr möglich gewesen.

Für die Hausherren gab es drei Minuten später die erste Möglichkeit. Erik Thommy zog den Ball von links aus weit über 20 Metern hoch vor das Tor. Die Flugkurve wurde lang und länger, und das Spielgerät hätte wohl seinen Weg in den rechten Winkel genommen. Doch Timo Horn war im Zurücklaufen zur Stelle und pflückte den Ball herunter.

Noch besser war die Chance von Rouwen Hennings in der 25. Minute. Zunächst hatten die Kölner einen Düsseldorfer Freistoß abgewehrt, doch nicht weit genug. Der Ball kam zum Fortuna-Torjäger. Der köpfte, traf aber lediglich den rechten Außenpfosten.

Danach verebbte das Spielgeschehen wieder. Fouls hüben und drüben stellten Schiedsrichter Sven Jablonski vor Probleme. Denn nicht immer war deutlich zu erkennen, wer gefoult hatte und wer gefoult worden war. So sah Simon Terodde die Gelbe Karte, weil er sich zu heftig über eine Entscheidung des Unparteiischen aus Bremen aufgeregt hatte.

Wie aus heiterem Himmel kam die Fortuna schließlich zur Führung. Nach einem zu heftigen Einsteigen von Rafael Czichos gegen Alfredo Morales zeigte der Schiedsrichter auf den ominösen Punkt. Rouwen Hennings ließ sich diese Chance nicht entgehen, schoss aus elf Metern rechts unten zum 1:0 (38.) ein. Timo Horn war in der Ecke, kam aber an den platziert geschossenen Ball nicht mehr heran.

Praktisch im Gegenzug lag auch Kingsley Schindler nach einem Zweikampf im Strafraum, doch diesmal gab es keinen Elfmeterpfiff. In einer starken Schlussoffensive des ersten Durchgangs berannten die Kölner das Fortuna-Tor, fanden aber keine Lücke, um zum Erfolg zu kommen.

Den nächsten Aufreger auf Kölner Seite gab es in der 51. Minute. Wieder stürzt Kingsley Schindler beim Lauf in den Fortuna-Strafraum. Niko Gießelmann schubste ihn von hinten. Doch für den Schiedsrichter war es wieder nicht elfmeterwürdig.

Es folgten Großchancen für Louis Schaub, der einen Meter links vorbei köpfte (59.) und ein Schuss von Simon Terodde frei vor dem Torwart, der zur Ecke klärte. Daraus entwickelte sich ein Konter nach einem Befreiungsschlag von Kaan Ayhan. Erik Thommy, der wenige Minuten zuvor noch so schwer verletzt schien, als müsse er ausgewechselt werden, sprintete alleine auf Timo Horn zu und schoss links oben zum 2:0 ein. Die FC-Fans skandierten „wir haben die Schnauze voll“ und zündeten einmal mehr Bengalos. Auf dem Platz tat sich danach nicht mehr viel. Die Kölner wirkten einfallslos und bissen sich die Zähne an der Fortuna-Abwehr aus.

Düsseldorf: Steffen; Zimmermann, Ayhan, Adams, Gießelmann; Zimmer (78. Kownaki), Bodzek, Morales (81. Sobottka), Thommy; Fink (67. Hoffmann); Hennings. – Köln: Horn; Ehizibue, Boranuw, Czichos, Katterbach (7. Höger); Skhiri, Hector; Schindler (78. Modeste), Schaub, Drexler (63. Cordoba); Terodde. – SR: Jablonski (Bremen). – Tore: 1:0 Hennings (38., Foulelfmeter), 2:0 Thommy (61.). – Zuschauer: 51.155 (ausverkauft). – Gelbe Karten: Bodzek – Ehizibue, Terodde, Drexler.

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