Hauptsache standfest Ein paar Fakten zum Schuhwerk des 1. FC Köln

KITZBÜHEL · Die Fußballschuhe sind für Profis ein kleines Heiligtum. Beim 1. FC Köln werden die Spieler hauptsächlich von Adidas und Nike ausgerüstet. Kosten für ein Paar Spitzenschuhe: bis zu 300 Euro.

Hoch technisiert sind die heutigen Fußballschuhe. Deren moderne Entwicklung begann vor rund 68 Jahren. Damals revolutionierte der in der Nähe von Bremen beheimatete Alexander Salot den Fußballschuh mittels der von ihm erfundenen Schraubstollen.

Zu den ersten Mannschaften, die damit spielten, gehörten neben Werder Bremen und dem Hamburger SV der 1. FC Köln. Heute sind die Fußballschuhe ein heftig umkämpfter Markt der Sportindustrie.

Schuhsorte

Entscheidend für den Spieler ist die Standfestigkeit, die ihm sein Schuh mittels des Schuhprofils verleiht. In dem sind bei den Modellen für Naturrasenplätzen, auf denen in der Bundesliga gespielt wird, Nocken und Stollen eingearbeitet. Nocken sind mehr als ein Zentimeter lange und knapp einen Zentimeter hohe Kunststoffkeile. Die Stollen bestehen dagegen in der Regel aus Aluminium, sind bis zu 16 Millimeter lang und können zum Wechseln ein- und ausgeschraubt werden.

Schuhwahl

Während im Training wegen der geringeren Verletzungsgefahr meist reine Nockenschuhe benutzt werden, kommen im Spiel Mix-Modelle zum Einsatz. In der Regel besitzen sie sechs Nocken und sechs Stollen, hinten zwei und vorne vier. Die leichtgewichtigeren Spieler benutzen 13 Millimeter lange Stollen, die Schwergewichtigeren – vor allem die Abwehrspieler und Torhüter – die 16 Millimeter langen. Längere, bis zu 21 Millimeter, werden angeboten, sind in der Bundesliga aber verboten. Deshalb werden die Schuhsolen vor dem Spiel und bei Einwechslungen von den Schieds- und Linienrichtern kontrolliert.

Schuhhersteller

Am verbreitetsten in der Bundesliga sind Schuhe der weltweiten Marktführer Adidas (Deutschland) und Nike (USA). Beim 1. FC Köln halten sie sich die Waage. Je 13 Spieler werden von ihnen ausgestattet. Nur Yuya Osako trägt Schuhe des japanischen Herstellers Asics.

Ausrüster

Obwohl der 1. FC Köln einen Schuh-Ausrüstervertrag mit Adidas besitzt, ist auch die Konkurrenz vertreten. Das hängt damit zusammen, dass die meisten Spieler private Verträge mit einem Hersteller besitzen. Sie stellen den Spielern im Schnitt alle drei Monate ein neues Schuhmodell in mehrfacher Anzahl kostenlos zur Verfügung. Von dann an dürfen nur noch die neuen Schuhe getragen werden. Nationalspieler Jonas Hector und Leonardo Bittencourt gehören zu den bevorzugten Spielern von Adidas. Sie erhalten deshalb immer wieder Testmodelle, die noch nicht auf dem Markt sind. Zu erkennen sind sie in der Regel an ihrer Schwarzfärbung.

Material

Heute wird fast ausschließlich Kunststoff zur Herstellung benutzt. Adidas bietet daneben das Modell Copa Mundial aus Naturleder an. Die unverbindliche Preisempfehlung beträgt rund 150 Euro. Während dieses Modell, das das Kölner Trainerteam trägt, aufwendig mit Fett gepflegt werden muss, werden die Kunststoffschuhe lediglich mit Wasser abgewaschen und kommen in einen Trockner.

Farbwahl

Die Spieler besitzen in der Regel nur beschränkten Einfluss auf die Farbwahl ihrer Modelle. Ebenso, wie der Ausrüster vorgibt, welches Modell zu tragen ist, wird auch die Farbe vorgeschrieben. Dadurch sind möglichst viele verschiedene Varianten in einer Mannschaft zu sehen.

Besonderheiten

Die Schuhe der Profis entsprechen zunächst denen im Geschäft. Es sind die Spitzenmodelle, die zwischen 250 und gut 300 Euro kosten. Sie sind jedoch auf die zuvor vermessenen Füße der Spieler zugeschnitten. Wenn sich das ein Freizeit-Fußballer leisten will, muss er rund 1200 Euro für die Vermessung der Füße und das Paar bezahlen. Hinzu kommen Besonderheiten der einzelnen Spieler. So besitzt der eine eine höhere Fersenpartie, der andere eine weichere Zunge, ein dritter orthopädische Einlegesohlen. Und dann gibt es, meist an den Schuhseiten, Verzierungen in Form von Länderfahnen oder anderen Gravuren. Da steht dann der Name der Ehefrau oder Freundin oder der Kinder.

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