Vor dem Spiel gegen Eintracht Frankfurt FC-Coach Ruthenbeck warnt vor übersteigerter Euphorie

KÖLN · Nach den Erfahrungen aus der Niederlage gegen Borussia Dortmund warnt der FC-Coach vor dem Duell mit Eintracht Frankfurt vor übersteigerter Euphorie.

Eine übersteigerte Euphorie hatte Stefan Ruthenbeck in der Schlussphase der letzten Heimpartie gegen Borussia Dortmund bei seiner Mannschaft ausgemacht, die dann prompt in die Niederlage führte. So solle es dem 1. FC Köln an diesem Samstag im Spiel bei Eintracht Frankfurt nicht noch einmal ergehen. Die Kölner sind gewarnt.

Dabei ist der Begriff der Euphorie zunächst einmal alles andere als negativ behaftet. Aus dem Griechischen stammend, bedeutet „euphoria“ unter anderem Produktivität. Die ist beim FC gewünscht. Wird Euphorie dann noch im Sinn von Leidenschaft und Begeisterung benutzt, so sind das für eine Fußballmannschaft durchaus zu pflegende Tugenden. Wenn man allerdings die Schraube nur nicht überdreht, wie beim 2:3 gegen Dortmund.

Vielmehr will Stefan Ruthenbeck an Stellschrauben das Spiel seiner Mannschaft in der Weise justieren, dass das nächste Endspiel einen erfolgreicheren Verlauf nimmt. Diese Schrauben sieht er in in allen Mannschaftsteilen, von der Abwehrreihe angefangen über das zentrale Mittelfeld bis hin in den Angriff.

Mehr Kompaktheit in der Defensive

Was die Defensive betrifft, so verlangt der Trainer mehr Kompaktheit im Allgemeinen und eine bessere Zusammenarbeit im Speziellen. So war zuletzt Kritik an Rechtsverteidiger Frederik Sörensen aufgekommen. Den aber nahm Stefan Ruthenbeck in Schutz und wies darauf hin, dass der lange Däne wiederholt alleine gegen zwei Angreifer stand, weil Mitspieler ihn zu wenig unterstützten.

In der Mittelfeldzentrale war es vor allem Salih Özcan, der bei allem Engagement und den wiederholt meisten Ballkontakten zu viele Ballverluste produzierte. „Er ist noch jung. Daran müssen wir mit ihm noch arbeiten“, meinte der Trainer. Die Frage stellt sich nun hinsichtlich der Partie in Frankfurt, ob er erneut an der Seite des robusten und sicheren Marco Höger spielt, oder ob er in einer offensiveren Position eingesetzt wird.

In letzterem Fall könnte Routinier Matthias Lehmann ins Mittelfeldzentrum zurückkehren oder Vincent Koziello sein FC-Debüt geben. Obwohl er aus dem Spielbetrieb bei OGC Nizza kam und voll austrainiert ist, zögerte Stefan Ruthenbeck bislang, ihn einzusetzen. Der junge Franzose solle erst Mitspieler und Umfeld besser kennenlernen, bevor der auch offensiv stark veranlagte Mittelfeldspieler eine Chance bekomme.

Zu wenige Flanken für Terodde

Womit wir beim Angriff wären. Da besaß Simon Terodde nach seinen drei Treffern in den ersten beiden Begegnungen nach seinem Wechsel zum FC in den zwei folgenden Spielen kaum Einschussmöglichkeiten. Die Gründe sind mehrschichtig: Zum einen steht er jetzt stärker im Fokus der gegnerischen Abwehrreihe, die ihn teilweise in Doppelbewachung nimmt. Dann kamen zuletzt weniger Flanken in seine Richtung, von denen seine Torgefahr lebt. Und schließlich fehlte ihm zum Teil die optimale Unterstützung durch die Nebenleute.

Gegen Dortmund hatte Sehrou Guirassy neben ihm begonnen. Das wird er in Frankfurt wohl nicht. Wegen einer Fußgelenkverletzung konnte er auch am Donnerstag nicht am Mannschaftstraining teilnehmen. Die Alternativen? Stefan Ruthenbeck zählte sie auf: „Jhon Cordoba kommt in Form, Claudio Pizarro macht es gut, Yuya Osako ist eine Option, Salih Özcan kann auf der Zehn hinter der Spitze spielen. Es kommen die unterschiedlichsten Spielertypen infrage. Es kann für jeden sprechen. Wer es letztlich wird, verraten wir nicht. Das bleibt unser Geheimnis!“

Kein Geheimnis ist dagegen, dass die Mannschaft am Rosenmontag Karneval feiern, den Rosenmontagszug besuchen oder daran teilnehmen darf. Darüber hinaus müsse der Fußball im Vordergrund stehen. Wobei der natürlich auch für ein positives Lebensgefühl sorgen kann – wenn erfolgreich gespielt wird. Dann würde es an Euphorie bei Spielern und Fans nicht fehlen.

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