1. FC Köln FC-Fans stehen hinter ihrer Mannschaft

KÖLN · Der Tabellenletzte der Bundesliga erhält erstklassige Unterstützung von der Tribüne. Die Kölner Anhänger kritisieren aber die FC-Führungsriege.

 „Mer stonn zo dir, FC Kölle“ – so heißt es in der FC-Hymne, so leben es die Anhänger Woche für Woche bei den Spielen.

„Mer stonn zo dir, FC Kölle“ – so heißt es in der FC-Hymne, so leben es die Anhänger Woche für Woche bei den Spielen.

Foto: picture alliance / Federico Gamb

Die Mannschaft ist seit dem dritten Spieltag Tabellenletzter, doch die Fans stehen ungebrochen hinter den Spielern des 1. FC Köln. Nur in zwei der zehn bisherigen Begegnungen im Rheinenergie-Stadion – gegen Freiburg und Wolfsburg – war der Heimbereich nicht ausverkauft. Treibende Kraft der Fan-Unterstützung sind die Anhänger auf der Südtribüne. Am Freitagabend beim durch die Rückkehr von Peter Stöger emotionsgeladenen West-Schlager gegen Borussia Dortmund wird sie, so das Selbstverständnis von FC-Trainer Stefan Ruthenbeck, wieder zum zwölften Mann seiner Elf.

Nach der jüngsten Partie gegen den FC Augsburg hatte der 45-Jährige bei der offiziellen Pressekonferenz nicht wie gewohnt mit der Spielanalyse begonnen, sondern zuallererst die heimischen Anhänger gelobt: „Erst einmal ein riesen Kompliment an unsere Fans. Ich habe 90 Minuten lang Gänsehaut gehabt. Ein kurzes Zucken nach dem Ausgleich, dann haben sie uns wieder angefeuert. Das war Wahnsinn. Sie haben ein Gespür dafür, dass die Mannschaft alles raushaut. Da entwickelt sich etwas, eine Symbiose.“

Wobei das Miteinander von Südkurven-Fans und Spielern sich nicht jetzt erst entwickelt hat. Sie ist seit Jahren und Jahrzehnten gewachsen. Schon Stefan Ruthenbecks Vorgänger Stöger zeigte sich ein ums andere Mal begeistert von der lautstarken Unterstützung von den Rängen, die für ihn nach wie vor einmalig ist.

"Vertrauen sei nachhaltig gestört"

Und obwohl die Anfeuerung sich zum einen äußerst massiv darstellt, zeigen die Kölner Anhänger gleichzeitig ein feines und sensibles Gespür für den Zustand ihrer Mannschaft. Anders ist es nicht zu erklären, dass sich die oftmals harten Jungs aus den Ultra-Gruppierungen auf den Stehrängen trotz der 13 Saisonniederlagen nicht längst von ihrer Truppe abgewandt haben.

Abweichend davon ist es um das Verhältnis von Teilen der Fans gegenüber Vereinsvertretern bestellt. Am Montag wandte sich die „Südkurve“, ein Zusammenschluss von Fanclubs des 1. FC Köln, erneut an das Vereinspräsidium. In einem Schreiben, auf das im Internet hingewiesen wird, heißt es, dass das „Vertrauen nachhaltig gestört“ sei. „Es entsteht der Eindruck, dass aktive Fans und Mitglieder in den Zweitligajahren noch gut genug dafür waren, den Verein zu vereinen, spätestens mit dem Einzug in den Europapokal vermehrt als Störfaktor betrachtet werden“. Deshalb werde man sich mit den Kritikpunkten bald an die Öffentlichkeit wenden.

Am Freitag aber wollen die FC-Fans wieder wie eine Wand hinter ihrer Mannschaft stehen und alles dafür tun, dass ein weiterer Erfolg die Aussichten auf den Klassenerhalt erhöhen.

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