1. FC Köln FC hofft auf ersten Sieg

Köln · Der Kölner Kapitän Matthias Lehmann setzt vor dem Bundesligaspiel bei Hannover 96 auf Kampf. Er sagt: "Zauberfußball ist nicht zu erwarten." Nach fünf Niederlagen in den ersten fünf Spielen will der FC unbedingt die Wende schaffen.

 Gefordert nach dem Fehlstart sind die Kölner am Sonntag beim Aufsteiger in Hannover.

Gefordert nach dem Fehlstart sind die Kölner am Sonntag beim Aufsteiger in Hannover.

Foto: dpa

Mit unveränderter Sichtweise geht Trainer Peter Stöger die nächste Aufgabe an, in der Hoffnung, den Teufelskreis der Niederlagenserie durchbrechen zu können. Dabei hat er trotz der fünf punktlosen Bundesligaspiele des 1. FC Köln und mit Blick auf die schwierige Aufgabe am Sonntag (15.30 Uhr) beim Tabellenvierten Hannover 96 auch seinen Humor noch nicht verloren. „Ich komme mir vor wie in einer WG, so oft sehen wir uns derzeit“, begrüßte er jene Journalisten, die er in diesen englischen Wochen noch häufiger als sonst trifft.

Und wie in einer Wohngemeinschaft, wo die Mitglieder meist auf engstem Raum miteinander leben, bleiben auch im Zusammenspiel zwischen Medienvertretern und dem FC-Trainer kritische Töne angesichts der sportlich angespannten Situation nicht aus. Dabei suchte der Wiener keine Ausreden, brachte trotz neuerlicher Benachteiligungen durch Schiedsrichter und Video-Assistent den Faktor Pech nicht ins Spiel.

Was die Unparteiischen anbelangt, so zeigte der Schiedsrichterausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zunächst wenig Fingerspitzengefühl angesichts dreier Fehlentscheidungen von Wolfgang Stark als Video-Assistent der Begegnung zwischen Köln und Frankfurt. Denn der Rekordschiedsrichter (345 Bundesligaspiele), der aufgrund der Altersregelung nicht mehr pfeifen darf, war auch für das Spiel zwischen Hannover und Köln erneut als Video-Assistent angesetzt worden. Erst am Freitag nahm man eine Umbesetzung vor. Nun ist er für die Partie zwischen Leverkusen und dem HSV zuständig, Tobias Stieler schaut nach Hannover.

Stöger beschönigt nichts

„Wir haben einen Fehlstart hingelegt. Damit hatten wir nicht gerechnet. Schwerwiegender macht die Sache, dass es uns direkt zum Saisonbeginn erwischt, dass es in einer Phase ist, in der wir im Europapokal spielen und zu einer Zeit, in der die Erwartungen aufgrund des letztjährigen Abschneidens höher sind. Das ist eine prekäre Situation. Der müssen wir uns stellen“, sagte Peter Stöger und versuchte, nichts zu beschönigen.

Er ist ebenso wie alle anderen rund um die Mannschaft um Ruhe und normale Handlungsabläufe bemüht. Sich „gegenseitig die Köpfe einzuschlagen“, wie er es formulierte, helfe nicht. Stattdessen versuche man, Lösungen zu finden, aus dem Tal der Tränen herauszukommen. Dazu gehört auch die Forderung nach Leistungssteigerungen – wobei er die zuerst von sich verlangte: „Jeder muss in seinem Bereich mehr abrufen. Da zähle ich das Trainerteam genauso dazu. Das müssen wir in vorderster Front in Gang bringen.“

Hannover: keine leichte Herausforderung

Am Mittwoch gegen Frankfurt hatte das interne Ziel gelautet, kein Gegentor zuzulassen. Ein Elfmeter für den Gegner warf alle guten Vorsätze über den Haufen. Nun macht man beim Aufsteiger einen neuen Anlauf. Doch Hannover startete überzeugend und ist defensiv stark.

„Dennoch müssen wir Mittel und Wege finden, um unseren ersten Punkt zu holen“, forderte Kapitän Matthias Lehmann, sagte aber auch: „Zauberfußball ist von uns nicht zu erwarten.“

Erwartet hatte man beim FC am Freitag ein Urteil der Uefa-Disziplinarkommission wegen der Vorfälle vor dem Europa-League-Spiel in London. Doch die Sportrichter vertagten sich, offenbar, weil sie nicht klären konnten, wer welche Schuld trägt. Das soll nun ein Ethik- und Disziplinarinspektor herausfinden. Er setzt sich mit dem FC Arsenal und dem 1. FC Köln in Verbindung.

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