1. FC Köln FC-Keeper Timo Horn muss um seine Rückkehr zittern

Köln · Ein ganzes Jahrzehnt stand Timo Horn unangefochten als Nummer eins im Kölner Tor. Ausgerechnet das 200. Ligaspiel für den 1. FC Köln könnte aber das Ende einer Ära bedeutet haben.

1. FC Köln: FC-Keeper Timo Horn muss um seine Rückkehr zittern
Foto: picture alliance/dpa/Rolf Vennenbernd

Große Gedanken hatte sich Timo Horn vor seinem Jubiläum nicht gemacht. Ab und an würde er mal in die Statistiken gucken, gab er vor seinem 200. Bundesligaspiel für den 1. FC Köln zu. Doch so richtig hatte er den Meilenstein seiner Karriere nicht auf dem Schirm. Das dürfte sich mittlerweile geändert haben. Denn eben jenes Duell gegen den FSV Mainz 05 hat für den Kölner Keeper mittlerweile schon einen prägenden Charakter. Horn, auch in dieser Saison wieder die Nummer eins im Kölner Kasten, verletzte sich im November im Zweikampf mit 05-Stürmer Karim Onisiwo. „Der 1. FC Köln muss bis zur Winterpause auf seine Nummer eins verzichten: Keeper Timo Horn hat sich im Auswärtsspiel beim 1. FSV Mainz 05 am Knie verletzt“, vermeldete der FC in einer Pressemitteilung.

Schon zu diesem Zeitpunkt ahnten die ersten Beobachter, dass möglicherweise eine Ära enden könnte, dass das mit der „Nummer eins“ jetzt so eine Sache sei. Ein ganzes Jahrzehnt war Horn die unangefochtene Nummer eins im Kölner Tor, schickte sich an Nationalspieler zu werden, gewann mit der U21 bei den Olympischen Spielen in Rio die Silbermedaille, avancierte beim FC zum Führungsspieler, zum Leader. Nach 327 Plichtspiel-Einsätzen für den FC folgte also die Zwangspause. Und die könnte nun länger dauern, als ursprünglich gedacht. Denn Kölns zweiter Keeper Marvin Schwäbe zeigte zuletzt starke Leistungen, überzeugte in der Liga restlos und passt dank seiner Spielweise deutlich besser in das von Steffen Baumgart praktizierte System.

Schwierige Situation für Timo Horn

Rekordspieler des 1. FC Köln
33 Bilder

Rekordspieler des 1. FC Köln

33 Bilder

Auch deswegen entschied sich der Kölner Trainer nach Horns Rückkehr vorerst für Schwäbe als Nummer eins. Zumindest bis zum Bochum-Spiel am 22. Januar. Horn würde seine Chance im Pokalspiel gegen den Hamburger SV am Dienstag (18.30 Uhr, Sky) bekommen. Erst nach dem Bochum-Duell wollte sich Baumgart neu entscheiden. Die Entscheidung wurde dem Kölner Trainer nun vorerst abgenommen. Horn ist erkrankt. Und die Erkrankung kommt zur Unzeit. Der gebürtige Kölner fällt aller Wahrscheinlichkeit für das Duell gegen den Zweitligisten aus. Laut „Bild“ soll sich der Kölner Keeper mit dem Corona-Virus infiziert haben. „Momentan sieht es schwierig aus, dass er gegen den HSV im Tor stehen wird“, sagt der Trainer.

Horn wird also vorerst keine Chance haben, sich in einem Pflichtspiel neu auszuzeichnen. „Das bedeutet, dass er klar im Hintertreffen ist“, sagte Baumgart am Donnerstag. „Jetzt ist er erst mal krank, und wir hoffen, dass er so schnell wie möglich wieder gesund wird und wieder zur Mannschaft stößt.“ Dann würde man die Situation neu bewerten. Bei Schwäbes aktuellen Leistungen und dem mit der Krankheit verbundenen Trainingsrückstand wird es Horn aber schwer haben, sich zurückzukämpfen. Die Bewertung würde vorerst ziemlich einseitig ausfallen müssen. „Ich möchte jetzt nicht lapidar sagen, dass es einfach Pech ist, aber es ist für Timo natürlich nicht die einfachste Situation“, so der Trainer, ohne sich jetzt schon festlegen zu wollen. Aktuell spricht allerdings wenig gegen Schwäbe.

Folgt dem GA-Stallgeflüster auf Instagram und Facebook.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort