1. FC Köln FC-Torjäger Jhon Cordoba vor Wechsel zur Hertha
Köln. · Der Wechsel des Torjägers nach Berlin spült dem 1. FC Köln dringend benötigte Millionen für notwendige Transfers in die Kasse. Angreifer Sebastian Andersson und Ondrej Duda sind auf dem Weg nach Köln.
Das Spiel hatte noch gar nicht angefangen, da stand die Meldung des Tages schon fest. Zum Glück für den 1. FC Köln, denn nur eine Blamage in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen Regionalligist VSG Altglienicke hätte den unmittelbar bevorstehenden Wechsel von Torjäger Jhon Cordoba zu Hertha BSC wohl noch toppen können. Der Kolumbianer hatte unmittelbar vor Spielbeginn Trainer Markus Gisdol und Sportchef Horst Heldt darum gebeten, ihn nicht aufzustellen, weil er „mit einem anderen Club verhandle“. Der 27-Jährige wollte seinen bevorstehenden Millionen-Deal nicht unnötig gefährden, indem er seine Knochen für den FC hinhält.
So hatte der FC am Ende dieses sonnigen September-Nachmittags in mehrfacher Hinsicht Gewissheit. Durch den ungefährdeten 6:0 (3:0)-Sieg gegen den Berliner Verbandspokalsieger vor 300 Zuschauern im Rhein-
energiestadion steht der Fußball-Bundesligist in der zweiten Runde. Und Cordobas Weggang nach Berlin bietet dem FC die Möglichkeiten, die eigenen, bereits für Vertragsunterschriften vorbereiteten Aktivitäten auf dem Transfermarkt zum Abschluss und damit an die Öffentlichkeit zu bringen.
Cordoba nimmt also die Rolle des ersten fallenden Dominosteines an, wenn sich die von den Millionen ihres Investors Lars Windhorst aufgepeppte Hertha und der FC über die Details des Geschäfts in Gänze einig sind. Klar ist, dass der FC seinen bulligen Stürmerstar selbst in Corona-Zeiten nicht für unter 15 Millionen Euro Ablöse ziehen lässt. Immerhin haben die Kölner im Sommer 2017 in der Ära Jörg Schmadtke 17 Millionen Euro für Cordoba an den 1. FSV Mainz 05 überwiesen.
Teil des Deals mit den Berlinern soll nach übereinstimmenden Medienberichten aus der Hauptstadt Ondrej Duda werden. Hertha möchte das Cordoba-Paket mit dem offensiven Mittelfeldspieler schnüren und die Ablöse verrechnen. Demnach würden die Kölner noch acht bis neun Millionen Euro kassieren und könnten mit Duda die durch das Ende der Leihe von Mark Uth vakante Position des Zehners füllen. Bleibt die Frage, ob Gisdol und Heldt davon überzeugt sind, dass der laufstarke Slowake zu seiner Form der Saison 2018/19 zurückfindet, als er in 32 Bundesligaspielen elf Tore erzielte und sechs Vorlagen gab.
Für Cordoba mit seinen 13 Toren der vergangenen Saison haben die Geißböcke in Sebastian Andersson von Union Berlin offensichtlich schon Ersatz gefunden. „Da steht ein Transferwunsch im Raum. Von daher war er nicht im Aufgebot“, deutete Trainer Urs Fischer beim 1:0-Pokalsieg von Union in Karlsruhe den bevorstehenden Abgang an. Der 29-jährige schwedische Nationalspieler, der 2018 für 1,25 Millionen Euro aus Kaiserslautern zu Union wechselte, erzielte in seiner ersten Bundesliga-Saison zwölf Treffer. Zwei davon beim 2:0-Erfolg im Hinspiel gegen den FC. Der zweikampf- und kopfballstarke Mittelstürmer soll sechs Millionen Euro kosten und am Montag zum Medizincheck am Geißbockheim erscheinen.
Dort wartet man auch auf den griechischen Neuzugang Dimitrios Limnios, der wiederum auf einen negativen Corona-Test wartet, um einreisen zu können. Und dann ist da noch Linksaußen Robin Hack, über den sich der FC seit Wochen mit Zweitligist 1. FC Nürnberg über die Ablöse streitet. Im Raum steht eine Einigung bei fünf Millionen Euro. Der U21-Nationalspieler wäre ein wichtiger Transfer, da der FC in den kommenden Wochen auf Ismail Jakobs verzichten muss (Muskelverletzung). Zu dem operierten Florian Kainz und dem angeschlagenen Anthony Modeste gesellte sich am Samstag auch noch Benno Schmitz. Der Rechtsverteidiger verletzte sich beim insgesamt seriösen Pokalauftritt der Kölner gegen Altglienicke am Sprunggelenk und fällt vorerst aus.