Vor Pokal-Achtelfinale FC-Trainer Steffen Baumgart träumt von Berlin

Köln · FC-Trainer Steffen Baumgart träumt vom Pokalfinale in seiner Wahl-Heimat Berlin. Dazu muss erst einmal im Achtelfinale der Hamburger SV bezwungen werden. Ausgerechnet der HSV, mit dem Baumgart seit seiner Kindheit sympathisiert.

 Denkt gerne an das DFB-Pokalfinale im Berliner Olympiastadion: FC-Coach Steffen Baumgart.

Denkt gerne an das DFB-Pokalfinale im Berliner Olympiastadion: FC-Coach Steffen Baumgart.

Foto: dpa/Torsten Silz

Die Erinnerung an das jüngste Auswärtsspiel des 1. FC Köln dürften bei Steffen Baumgart noch frisch sein. Der Trainer sei mit einem Grinsen aus dem Olympiastadion nach Hause gefahren, hatte Thomas Kessler, Leiter der Kölner Lizenzspielabteilung, nach dem 3:1-Erfolg des FC über Hertha BSC gesagt. Für Baumgart, bekennender Union-Anhänger, war der Sieg gegen den „Lokalrivalen“ also ein besonderer.

Nun äußerte der Trainer den Wunsch, erneut im Olympiastadion vorspielen zu dürfen. Und zwar am 21. Mai. Dann findet in der historischen Arena das DFB-Pokalfinale statt. „Ich durfte mal als 18-Jähriger im DDR-Pokalfinale stehen. Das hatte leider nicht die Größe, die es verdient hatte“, sagt der Köpenicker Baumgart. „Ich durfte vier-, fünfmal beim Pokalfinale als Zuschauer dabei sein. Es gibt einfach kein größeres Spiel, in diesem Stadion, wenn da wirklich Fans sind und die Stimmung groß ist. Deswegen ist das ein Traum von mir, den ich jedes Jahr verfolge.“

Besonderes Spiel für Steffen Baumgart

 Um diesen Traum in diesem Jahr zu verwirklichen, fehlen Baumgart noch drei Erfolge. Den nächsten Schritt Richtung Berlin kann der FC bereits am Dienstagebend gehen (18.30 Uhr, Sport1 und Sky). Dann empfangen die Geißböcke den Hamburger SV zum Achtelfinale im Kölner Stadion. „Wir sind der Bundesligist, wir sind der Favorit. Wir wollen zu Hause gewinnen und das sollte auch zu sehen sein“, sagt Baumgart. Obwohl der HSV in der 2. Liga mit dem sechsten Tabellenplatz weit hinter den eigenen Erwartungen zurückliegt, weiß der 50-Jährige um die Stärken der Hansseaten. „Der Fußball ist sehr ansehnlich. Sie haben die beste Abwehr der 2. Bundesliga. Es kommt eine Menge auf uns zu“, sagt Baumgart, der „eine hohe Geschwindigkeit und einen guten Plan des Gegners“ erwartet.

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Für den Kölner Coach ist aber nicht nur das Finale ein besonderes Spiel, auch dem Achtelfinale kommt eine hohe Bedeutung zu. „Ich bin von Kindesbeinen immer ein bisschen HSV-Fan gewesen“, sagt der Trainer. „Als ich Fan geworden bin, war der HSV noch eine Größe. Seitdem habe ich das Geschehen immer beobachtet. Ein Hardcore-Fan bin ich jedoch nicht. Aber es gibt schon eine gewisse Verbundenheit – aber nicht morgen.“ Von der einstigen Größe sind die Hamburger aktuell weit entfernt. Am vergangenen Wochenende kam der HSV nicht über ein 1:1 in Dresden hinaus. Der Rückstand auf Spitzenreiter St. Pauli beträgt sechs Punkte.

Noah Katterbach für Gespräche freigestellt

Personell kann Baumgart nahezu aus dem Vollen schöpfen. Timo Horn steht dem Trainer nicht zur Verfügung. Bitter für den 28-Jährigen, sollte das Pokalspiel doch seine Chance auf die Rückkehr ins Kölner Gehäuse darstellen. „Auf der Torhüterposition können wir nicht wechseln, weil Timo leider noch krank ist“, sagt Baumgart. Ellyes Skhiri verweilt weiterhin beim Afrika-Cup, Jorge Meré in Mexiko, um sich einem neuen Club anzuschließen. Auch Noah Katterbach wurde freigestellt. Dem Vernehmen nach sollen sich Verein und Spieler mit dem FC Basel einig geworden sein. Katterbach soll verliehen werden, könnte bei den Schweizern auch im Europapokal spielen. Köln hofft, dass der U21-Nationalspieler wieder zu alter Stärke findet.

Dass der FC zum dritten Mal in Serie mit der gleichen Startelf aufläuft, ist aber unwahrscheinlich. So wird Louis Schaub wohl wieder aus der Startformation rotieren. „Louis hat die vergangenen Partien von Anfang an gespielt, da wird es eine Veränderung geben. Dejan Ljubicic hat zum Start der Hinrunde viele Begegnungen gestartet, er wird morgen in der Anfangsformation stehen“, sagt Baumgart. Gesetzt ist zudem das Innenverteidiger-Duo um Luca Kilian und Timo Hübers. „Wenn du nur zwei hast, dann werden die auch spielen. Alle anderen Positionen würde ich offenlassen.“

Die Marschroute ist unabhängig vom Personal ohnehin die gleiche. Baumgart lässt natürlich offensiv spielen. Er wolle aggressiv nach vorn spielen und Bälle gewinnen. So erhofft er sich schon bald den Traum von Berlin zu erfüllen. Und vielleicht sogar noch ein bisschen mehr: „Ich sehe eher die Möglichkeit, über den DFB-Pokal einen Titel zu holen als in der Meisterschaft.“

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