Vor dem Nachbarschaftsduell FC-Trainer Steffen Baumgart warnt vor individuellen Fehlern

Köln · Vor dem Derby gegen Bayer 04 Leverkusen betont FC-Trainer Steffen Baumgart, am Offensivspiel seiner Mannschaft festhalten und auf Sieg spielen zu wollen. Der Respekt vor dem rheinischen Rivalen ist dennoch groß.

 Gemeinsam jubeln wollen sie auch nach dem Derby: FC-Trainer Steffen Baumgart (rechts) und Anthony Modeste.

Gemeinsam jubeln wollen sie auch nach dem Derby: FC-Trainer Steffen Baumgart (rechts) und Anthony Modeste.

Foto: dpa/Marijan Murat

 Steffen Baumgart hat aus seinem ersten Derby zwischen dem 1. FC Köln und Bayer 04 Leverkusen als FC-Trainer so manches mitgenommen. Im Gegensatz zum Hinrunden-Spiel gab es vor dem Rückrundenduell am Sonntag keine Sticheleien gegen den Rivalen der anderen Rheinseite. „Rudi hat es am Ende des Jahres gut gesagt. Jeder sollte sich um sich kümmern. Wir sollten uns auf ein schönes Spiel freuen und diese verbalen Geschichten, habe ich dann auch gelernt, bringen nur Schlagzeilen“, sagte Baumgart. Vor der Begegnung im vergangenen Oktober hatte Baumgart geäußert, dass seine Mannschaft unabhängig vom Austragungsort ein Heimspiel hätte. Bayer-Sportdirektor Rudi Völler reagierte dementsprechend.

Stattdessen möchte sich der FC-Trainer nun vor dem Duell am 26. Spieltag auf das Sportliche fokussieren. Hier steht vor allem die Leverkusener Offensive im Fokus. „Sie haben eine überragende Qualität, was das Spiel nach vorne angeht. Gerade im Umschaltspiel sind sie stark.“ Um Spieler wie Moussa Diaby und Florian Wirtz zu stoppen, wird Timo Hübers mit großer Wahrscheinlichkeit wieder in die Startelf zurückkehren. Auch wenn der Innenverteidiger mit vier gelben Karten vorbelastet ist, wird Baumgart wohl kaum auf die zuletzt souveränen Leistungen des 25-Jährigen verzichten.

Im Hinspiel früher 0:2-Rückstand des FC

Dass Leverkusen die Mannschaft mit den meisten Toren in der Anfangsviertelstunde ist, musste der FC bereits schmerzlich erfahren. Nach 17 Minuten führte das Team von Gerardo Seoane in der Hinrunde mit 2:0. „Da kann es gerade in der Anfangsphase passieren, dass du gegen sie in Rückstand gerätst“, so Baumgart. Davon nimmt er nicht nur mit, dass seine Mannschaft von Anfang an hellwach sein muss. „Leverkusen hat ja nicht 2:0 geführt, weil sie uns an die Wand gespielt haben. Sondern das zweite Tor war aus einer Einwurf-Situation heraus und das andere war ein klarer Fehler von Tony“, so Baumgart.

Der Trainer hebt damit wiederholt hervor, dass es nur selten an der Gesamtleistung seines Teams scheitert. „Wir haben die einen oder anderen Fehler gemacht, die uns gegen Mannschaften aus dem oberen Tabellenfeld ja öfter in Rückstand geraten lassen.“ Bisher konnten die Kölner lediglich gegen Freiburg aus der erweiterten Tabellenspitze gewinnen. „Wir sind bisher nicht besser.“ In der einen oder anderen Situation fehle „uns das Quäntchen Können“, sagte der Trainer. Dennoch schafft es der FC, individuelle Fehler auszumerzen. Mit seiner unermüdlichen Moral gelingt es der Mannschaft immer wieder, Rückstände aufzuholen. Gegen Leverkusen gelang in der Hinrunde am Ende noch das 2:2-Unentschieden.

Uth fällt krankheitsbedingt aus

„Wir wollen mannschaftlich dagegenhalten, mutig nach vorne spielen und uns Torchancen kreieren“, so Baumgart. In der Kölner Offensive wird dafür Mark Uth wie schon erwartet krank fehlen. Ob stattdessen Ondrej Duda oder Dejan Ljubicic die Zehner-Position besetzt, lässt der 50-Jährige offen. Das Spielsystem könnte sich ebenfalls verändern. „Es kann sein, dass wir mit zwei Stürmern spielen“, so Baumgart. Als mögliche Partner neben Anthony Modeste kommen dabei für ihn Sebastian Andersson und Jan Thielmann in Frage.

Am Ende konnte Baumgart aus dem Hinrundenspiel aber vor allem einen Punkt mitnehmen. Auf Baumgarts „Lieblingsfrage“ nach der Tabellensituation betont der Trainer, dass alles offen sei. „Bei uns redet keiner über einen möglichen Abstieg. So wie die Jungs auftreten, kann ich mir das nicht vorstellen. Trotzdem habe ich das schon oft erlebt, dass Mannschaften zu diesem Zeitpunkt 36 Punkte hatten – und die waren ein Jahr später in einer anderen Liga.“

Köln seit vier Derbys ohne Sieg

Das Ziel für das 73. Nachbarschafts-Derby ist demnach klar gesteckt. „Wir wollen ihnen nicht nur das Leben schwer machen, sondern wir wollen da gewinnen.“ Nach vier Duellen ohne Sieg warten die Kölner Fans sicher sehnsüchtig darauf.

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