Bundesligaduell Frotzeleien unter Ex-Kollegen beim 1. FC Köln

KÖLN/MAINZ · Frühere Mitspieler erlauben sich Späße mit Jhon Cordoba vor Kölner Gastspiel in Mainz. 05-Trainer Sandro Schwarz warnt vor dem FC-Torjäger.

 Im Mai noch Gegner, jetzt Kollegen: (v.l.) Jhon Cordoba in seinem letzten Spiel für Mainz, Dominique Heintz und Jonas Hector. FOTO: DPA

Im Mai noch Gegner, jetzt Kollegen: (v.l.) Jhon Cordoba in seinem letzten Spiel für Mainz, Dominique Heintz und Jonas Hector. FOTO: DPA

Foto: picture alliance / Jonas Güttler

Vor einer emotionalen Rückkehr steht Jhon Cordoba an diesem Samstag. Viereinhalb Monate, nachdem er sich via Twitter sehr herzlich von allen Weggefährten bei Mainz 05 sowie von den Fans der Mannschaft in Richtung 1. FC Köln verabschiedet hatte, kehrt er mit seinen neuen Kollegen an die alte Wirkungsstätte zurück.

Das Mainzer Publikum müsste ihn eigentlich freundlich begrüßen. Denn Ende Juni hatte der 24-Jährige dem FSV-Anhang ein tolles Zeugnis ausgestellt, als er schrieb: „Bei euch will ich mich ausdrücklich bedanken. Ihr habt mich vom ersten Tag an sehr leidenschaftlich unterstützt.“

Schließlich sei er im Sommer 2015 mit einigen Zweifeln aus dem südspanischen Granada nach Deutschland gekommen. Er habe nicht gewusst, ob er sich schnell an den anderen Lebensstil gewöhnen werde. Doch das sei Dank der Hilfe des Vereins und der Fans so gelungen, dass er sich in Mainz zu Hause gefühlt habe.

Das sagt der Mittelstürmer jetzt auch von seiner neuen Wahlheimat Köln. Doch so richtig angekommen ist er noch nicht. Dafür fehlt ihm in ausreichendem Maß, woran ein Stürmer nun mal gemessen wird: Torerfolge. In der Bundesliga ist er im FC-Trikot noch erfolglos. Ob sich das ausgerechnet gegen seine ehemaligen Kollegen ändert?

Die haben ihn zumindest schon darauf angesprochen und vorgewarnt. Schließlich haben sie noch Kontakt in der gemeinsamen WhatsApp-Gruppe. „Da haben wir ihm geschrieben, dass er sich anständig verhalten soll. Nicht, dass das Gesetzt des Ex greift“, meinte Pablo De Blasis. Gemeint sei mit dem „Gesetzt des Ex“, dass es vielfach so sei, dass ein Spieler gegen seinen Ex-Verein besonders gut spiele und auch Tore erziele.

Der Argentinier in Reihen von Mainz 05 gab Cordoba deshalb den nicht ernst gemeinten Rat, er solle sich in Mainz auf der Kölner Ersatzbank für das Europa-League-Heimspiel am nächsten Donnerstag gegen den FC Arsenal schonen. Gegen die Engländer feierte Cordoba nach einem Treffer in der ersten DFB-Pokalrunde gegen die Amateure der Leher TS sein einziges Pflichtspieltor.

Zunächst einmal wird die Frage sein, ob der Stürmer von Beginn an dabei ist. Andeutungen, dass es so sein könnte, gab es in den letzten Tagen. Dazu gehörte auch, dass Trainer Peter Stöger ihn im Training als Flügelspieler einsetzte. Eine Variante, da Sehrou Guirassy nach guten Auftritten in den letzten Wochen im Sturmzentrum gesetzt ist.

Beide absolvierten ebenso wie die jüngst angeschlagenen Leonardo Bittencourt und Claudio Pizarro das Abschlusstraining ohne Probleme. Auch kein anderer der FC-Profis zog sich eine Blessur zu. Ein fast schon bemerkenswerter Fakt, angesichts von bereits 15 verletzten Spielern in dieser Saison.

Damit bieten sich Peter Stöger im Offensivbereich zahlreiche Möglichkeiten. Denn neben den erwähnten Angreifern stehen ihm auch noch Simon Zoller und Yuya Osako zur Verfügung.

Sandro Schwarz, seit dem Sommer Trainer der Mainzer, wies seine Spieler in den letzten Tagen nochmals speziell auf die Gefährlichkeit von Jhon Cordoba hin. „Wir müssen die Pässe zu ihm verhindern. Und wenn doch einer ankommt, müssen wir mit der richtigen Körperspannung in den Nahkampf gehen, ohne dabei zu gierig zu sein“, sagte Sandro Schwarz.

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