Gerüchte beim 1. FC Köln Heldt als Sportchef und Dardai als Trainer in Köln?

Köln · Horst Heldt im zweiten Anlauf? Pal Dardai als Nachfolger des unglücklichen Achim Beierlorzer? Die Doppel-Suche des 1. FC Köln nach einem neuen Sportchef und einem neuen Cheftrainer hat zu Wochenbeginn wie erwartet Fahrt aufgenommen.

 Der frühere Hertha-Coach Pal Dardai gilt als Kandidat für die Nachfolge von Achim Beierlorzer.

Der frühere Hertha-Coach Pal Dardai gilt als Kandidat für die Nachfolge von Achim Beierlorzer.

Foto: picture alliance/dpa/Stefan Puchner

Während Ex-FC-Profi Horst Heldt nach Informationen dieser Zeitung einer von insgesamt fünf Kandidaten auf die Nachfolge von Armin Veh als Geschäftsführer Sport bei dem Fußball-Bundesligisten ist, kristallisiert sich Dardai aktuell als Favorit auf den vakanten Trainerposten heraus. Geschäftsführer Alexander Wehrle und Frank Aehlig als Interims-Sportchef trafen sich nach übereinstimmenden Medienberichten am Dienstag mit dem 43-jährigen Ungarn in Berlin zu Gesprächen.

Long List, Short List, Interviews: Der 1. FC Köln ist bei seiner Suche nach einer neuen sportlichen Leitung bereits beim dritten Punkt des Auswahl-Prozesses angekommen. Der Trip von Wehrle und Aehlig in die Hauptstadt beweist, dass bei Pal Dardai im Gegensatz zu seinem Kollegen Bruno Labbadia die grundsätzliche Bereitschaft besteht, den Feuerwehrmann beim FC zu spielen. Eine Rolle, die der Ex-Profi kennt. Im Februar 2015 hatte er Hertha BSC Berlin übernommen und vor dem drohenden Abstieg gerettet. Bis Sommer 2019 blieb er bei der „Alten Dame“ im Amt. Viereinhalb Jahre sind eine beachtliche Leistung im bekannt schwierigen Berliner Umfeld.

Dardai steht bis Juni 2020 bei Hertha unter Vertrag

Dardai, der bis Juni 2020 bei der Hertha unter Vertrag steht und danach in die Nachwuchs-Akademie wechseln kann, hatte eigentlich geplant ein Sabbatjahr einzulegen. Davon wäre bei einem Wechsel nach Köln erst einmal ein halbes Jahr rum. Nach den negativen Erfahrungen der vergangenen Jahre dürfte Dardai aber nicht der einzige Kandidat sein. Seit dem Abschied von Peter Stöger im Dezember 2017 gab es kein einziges Mal eine Trainer-Auswahl. Armin Veh bestimmte erst Stefan Ruthenbeck vom Interims- zum Cheftrainer, winkte dann die Verpflichtung von Markus Anfang ab und holte dann im Sommer Achim Beierlorzer, ohne überhaupt mit einem weiteren Kandidaten gesprochen zu haben.

Im Auswahlverfahren für den neuen Sportchef, für das der 1. FC Köln einen Personalberater mit ins Boot geholt hat, sickerte mit Horst Heldt am Dienstag der erste Name eines Kandidaten konkret durch.

Präsident Werner Wolf, Vize Eckhard Sauren und Vorstandsberater Erich Ruthemöller trafen sich am Dienstag im Mediapark mit dem Manager. Ausgerechnet der ehemalige FC-Spieler (130 Spiele von 1990 bis 1995): Vor zwei Jahren war der gebürtige Königswinterer nämlich schon Kandidat für die Nachfolger von Jörg Schmadtke gewesen und wäre „mit dem Rad nach Köln gekommen“. Heldt, damals noch bei Hannover 96, erhielt nach einer öffentlichen Schlammschlacht letztlich aber keine Freigabe von 96-Boss Martin Kind. Der 49-Jährige steht noch bis Juni 2021 in Hannover unter Vertrag und erhält monatlich seine Bezüge.

Heldt, der neben Hannover auch schon Schalke 04 und den VfB Stuttgart managte, ist diesmal aber nicht erster Kandidat, sondern nur einer von wahrscheinlich Fünfen. Auf der Short List des Vorstands soll zum Beispiel Erik Stoffelshaus stehen. Der 48-jährige Mülheimer hat von 2000 bis 2009 im Management des FC Schalke gearbeitet und war nach einer Zeit in Kanada von 2017 bis 31. Dezember 2018 erfolgreich als Sportdirektor des russischen Meisters Lokomotive Moskau tätig. Mögliche weitere Kandidaten könnten Jens Todt und Ralf Becker (beide ehemals Hamburger SV) sein.

Klar ist, dass die Suche des FC für beide Posten so schnell wie möglich, am liebsten schon in dieser Woche, beendet sein soll. Immerhin schwebt der Aufsteiger mit nur sieben Punkten nach elf Spieltagen in Abstiegsgefahr und hat das schwere Spiel in Leipzig sowie die wichtigen Partien gegen Augsburg und bei Union Berlin vor der Brust.

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