1. FC Köln Gespräche unter vier Augen

HAMBURG/KÖLN · Der 1. FC Köln arbeitet den Pokal-K.o. in Hamburg auf. Jonas Hector will trotz Prellung in Freiburg spielen.

 Das hatte man sich ganz anders vorgestellt: Trainer Peter Stöger und Sportdirektor Jörg Schmadtke (links) gucken einigermaßen bedröppelt aus der Wäsche.

Das hatte man sich ganz anders vorgestellt: Trainer Peter Stöger und Sportdirektor Jörg Schmadtke (links) gucken einigermaßen bedröppelt aus der Wäsche.

Foto: dpa

In die noch nicht gewichene Enttäuschung über das Ausscheiden aus dem DFB-Pokal mischte sich in den Reihen des 1. FC Köln bereits vor dem Rückflug aus Hamburg am Mittwochvormittag die Erleichterung darüber, dass Jonas Hector offenbar doch nicht schwerwiegender verletzt wurde. Durch einen Tritt von HSV-Stürmer Bobby Wood zog sich der Nationalspieler eine Prellung der linken Wade zu.

„Es geht ihm besser. Wir schauen jetzt von Tag zu Tag, und es kann uns helfen, dass wir in Freiburg erst am Sonntag spielen“, hat Trainer Peter Stöger die Hoffnung, dass der defensive Mittelfeldspieler der Mannschaft dann zur Verfügung steht. Auch in Hamburg hatte er in der Pause erklärt, trotz großer Schmerzen weiterspielen zu wollen. Doch nach wenigen Spielminuten der zweiten Halbzeit entschied das Trainerteam, ihn auszuwechseln.

Obwohl in dem Spiel, das die Gastgeber mit sehr viel Härte betrieben, weitere FC-Profis verletzt wurden, droht nach kein weiterer auszufallen. Für Stöger war die harte Gangart der in der Bundesliga um den Klassenverbleib kämpfenden Hamburger jedoch kein Anlass, daran die Niederlage seiner Mannschaft festzumachen. „Es war ein normaler Pokalkampf gegen einen sehr aggressiven Gegner. Aber wenn jemand viele Zweikämpfe anbietet, muss man ihn ausspielen oder sich dagegenstellen“, verwies der Wiener auf die Gegenmaßnahmen, die er von seinen Spielern sehen möchte, diesmal aber nur unzureichend gesehen hatte.

Deshalb führte er noch in Hamburg nach der Rückfahrt ins Hotel kurze Gespräche mit jenen Spielern, an deren Leistung er etwas auszusetzen hatte. Weitere Einzelgespräche werde er noch führen, zumal bis Sonntag noch ausreichend Zeit dafür sei, kündigte der Trainer an. Notwendig werden manche Besprechungen auch deshalb sein, weil man mit den Freiburgern erneut eine Mannschaft zum Gegner hat, die neben technisch guten Einzelspielern „sehr intensiv“, wie es Stöger ausdrückte, spielt und zudem zu den laufstärksten Teams der Liga gehört. Im Schnitt haben die Badener pro Spiel 118,6 Kilometer zurückgelegt, womit sie die Nummer eins der Liga sind. Die Kölner bilden mit 109,7 Kilometern das Schlusslicht in der Statistik, die wie so manche andere jedoch nur bedingt aussagefähig in Bezug auf Erfolg oder Misserfolg ist. Denn in der Bundesligatabelle rangiert der 1. FC Köln unmittelbar vor dem SC Freiburg und weist sechs Punkte mehr auf.

Aus Sicht von Kölns Sportchef Jörg Schmadtke müsse analysiert werden, warum man nicht so gut wie gewohnt gespielt habe. Nicht gut heißt aus seiner Sicht, dass zu viel mit langen und hohen Bällen vor das Hamburger Tor operiert wurde. Üblicherweise werden die FC-Angriffe mit Flachpässen auf die Außen- und Halbpositionen eingeleitet.

Zudem stimmte die Grundordnung nicht. Immer wieder wurden Zweikämpfe im Mittelfeld verloren, waren die Räume zwischen den Mannschaftsteilen zu groß, taten sich Löcher auf, die schwer zu stopfen waren. „Und wenn dann auch noch zwei Konterchancen ganz stümperhaft und einige Großchancen zusätzlich vergeben werden, reicht es gegen einen Ligakonkurrenten einfach nicht aus, auch wenn der in der Tabelle weit hinter uns steht“, brachte es der FC-Trainer auf den Punkt.

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