1. FC Köln Gisdol will an einigen Positionen noch Verstärkungen

Donaueschingen · Der Trainer des 1. FC Köln hat seinen großen Kader ausgedünnt. Nun sieht er auf mehreren Positionen noch Bedarf an neuen Spielern.

  Bastelt weiterhin am Kader:  FC-Trainer Markus Gisdol (M.) in Donaueschingen.

Bastelt weiterhin am Kader: FC-Trainer Markus Gisdol (M.) in Donaueschingen.

Foto: bopp/Bopp Eduard

Markus Gisdol ist ein optimistischer Mensch. Eine Eigenschaft, die einem leitenden Angestellten im Geschäft der Fußball-Bundesliga grundsätzlich bei seiner schwierigen Arbeit hilft. Anders hätte Gisdol wohl auch kaum den
1. FC Köln aus seiner misslichen sportlichen Lage im November 2019 retten und vom letzten Tabellenplatz zum Klassenerhalt führen können. Nun bereitet sich der FC also als Erstligist auf die neue Saison vor, aktuell im beschaulichen Donaueschingen am Rande des Schwarzwalds. Schon am zweiten Tag des Trainingslagers ist klar geworden, dass Gisdol seinen Optimismus über die Sommerpause gut gepflegt hat. Der Schwabe wird ihn auch mehr denn je brauchen, denn es sind schwierige Zeiten – für den Fußball im Allgemeinen und den 1. FC Köln im Besonderen.

Mit der Ankunft des frisch gebackenen Vaters Florian Kainz am Donnerstagabend hat Gisdol 25 Spieler in Donaueschingen, darunter drei Torhüter. Mit der neuen Nummer zwei, Ron-Robert Zieler, ist erst ein Neuzugang dabei. Der FC-Trainer arbeitet in der intensiven Zeit der Vorbereitung also mit einem noch unvollständigen Kader. Anstatt sich zu beklagen, verteilt der Schwabe erstmal Komplimente: „Es ist ein großes Lob wert, was Horst Heldt, Alexander Wehrle und Frank Aehlig zusammen geschafft haben und wir den Kader so gut reduzieren konnten. Da ist uns ein großer Schritt gelungen“, verweist der 51-Jährige auf die zehn schon getätigten Abgänge.

Torwart Thomas Kessler und die beiden Leihspieler Toni Leistner und Mark Uth dazu addiert, sind es sogar 13 Profis. Wobei Uth, der am Freitag mit seinem Club FC Schalke 04 ins Trainingslager aufgebrochen ist, weiter auf der Liste von Spielern steht, die Gisdol gerne im Kader hätte: „Wir haben Spieler, die die Position von Mark Uth ausfüllen können, aber auf eine andere Art und Weise. Er war für uns ein Spieler, der nahezu an allen Toren beteiligt war. Er hat jetzt erstmal ein großes Loch hinterlassen. Das gilt es gemeinschaftlich aufzufangen oder mit einer einzelnen Verpflichtung. Wir haben Mark noch nicht abgeschrieben, dass er nicht vielleicht am Schluss doch noch zu uns kommt.“ Abgesehen davon, braucht der FC aber dringend weitere Neuzugänge. Daraus macht auch der Trainer keinen Hehl. „Jetzt gilt es als Verein, unsere Umsetzung der besprochenen und notwendigen Transfers zu vollziehen. Wir haben effektiv momentan zu wenig. Wir brauchen die eine oder andere Position. Das ist klar besprochen.“

Zum Beispiel für die Offensive, wo der Paderborner Streli Mamba (26) und Nürnbergs Robin Hack (21) auf dem Einkaufszettel von Sportchef Horst Heldt stehen. Zwei Stürmer, die eine Eigenschaft mitbringen, die Gisdol unbedingt in seinem Team verstärkt haben möchte: „Wir legen viel Wert auf Tempo. Das ist heute unabdingbar im obersten Level. Das ist eine herausragende Eigenschaft die Streli hätte und die uns dann auch flexibler macht.“

Mamba ist aber noch kein Teil des Kölner Kaders, weil die Ablöse-Vorstellungen der Paderborner sich nicht mit denen der Geißböcke decken. Gisdol bleibt also nichts anderes übrig, als mit den Spielern zu arbeiten, mit denen er aktuell fest planen kann. Kein Problem und eine spannende Aufgabe, wenn man wie der FC-Trainer ein optimistischer Mensch ist. „Ich glaube, dass die Corona-Zeit eine außergewöhnliche Zeit ist und man auch mit außergewöhnlichen Dingen rechnen muss. Wir werden jetzt mit den Spielern, die wir haben, gewissenhaft arbeiten, und ein Großteil von ihnen wird auch die erste Elf bilden. Wenn neue Spieler kommen, brauchen die ja erst einmal eine gewisse Eingewöhnungszeit.“

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