Köln gegen Düsseldorf Höhepunkt Gelsenkirchen

KÖLN · Wenn die Kenner der Szene auf die ganz besonderen Duelle zwischen dem 1.FC Köln und Fortuna Düsseldorf angesprochen werden, müssen die Fußball-Experten weit zurückschauen. Der Blick fällt dabei ins Gelsenkirchener Parkstadion, wo sich die beiden rheinischen Clubs zweimal im Pokalfinale des Deutschen Fußball-Bundes gegenüberstanden und jeweils einmal den Pott in die Höhe strecken konnten.

 1998 traf der Kölner Holger Gaißmayer zum 1:0-Sieg gegen die Fortuna.

1998 traf der Kölner Holger Gaißmayer zum 1:0-Sieg gegen die Fortuna.

Foto: dpa

Am 15.April 1978 war es Kapitän Heinz Flohe, der nach dem 2:0-Erfolg durch Treffer von Bernd Cullmann und Roger van Gool, die Glückwünsche für die Geißböcke entgegennahm. Wenige Wochen später gewann Köln zudem zum bislang dritten und letzten Mal die deutsche Meisterschaft.

Doch zwei Jahre später revanchierte sich Düsseldorf an gleicher Stelle und gewann am 4.Juni 1980 das Endspiel mit 2:1 gegen den Rivalen aus der Domstadt. Es war der letzte große Titel der Düsseldorfer. Rüdiger Wenzel und Thomas Allofs drehten damals die Partie nach dem Führungstreffer von Bernd Cullmann. Lange ist es her.

Seit mittlerweile über 14 Jahren hat es keine Pflichtspiele mehr zwischen Köln und Düsseldorf gegeben. In der Saison 1998/99 standen sich die Clubs letztmalig gegenüber - in der 2. Bundesliga. Während der FC sein Heimspiel durch einen Treffer von Holger Gaißmayer für sich entscheiden konnte, triumphierte Düsseldorf vor eigenem Publikum durch Tore von Marek Lesniak (2) bei einem Gegentreffer von Georgi Donkov. Die Fortuna stieg am Ende der Spielzeit dennoch ab und verschwand für viele Jahre in der Unterklassigkeit, spielte in der Oberliga gegen Viktoria Köln und den SC Brück.

Doch nun heißt der Gegner am Sonntag um 15.30 Uhr im mit 50.000 Zuschauern ausverkauften Rheinenergie-Stadion wieder 1. FC Köln, wobei sich die beiden Kontrahenten erneut nur in Liga zwei gegenüberstehen. Aber vielleicht gibt es die Auseinandersetzung der beiden Karnevals-Hochburgen im kommenden Jahr wieder in Liga eins.

Dort standen sich beide Vereine erstmals in der Saison 1966/67 gegenüber. Beide Spiele entschied der FC mit 3:1 (Tore: Roger Magnusson, Matthias Hemmersbach und Hennes Löhr) und 2:0 (Tore: Löhr und Heinz Hornig) für sich. Das erste Kräftemessen in der damaligen Oberliga West gewann in der Saison 1951/52 trotz eines Treffers von Hans Schäfer die Fortuna mit 1:2.

Als die Kölner 1982 beim 6:2 im Düsseldorfer Rheinstadion ihren höchsten Sieg gegen den Nachbarn rheinabwärts feierten, war auch Klaus Allofs unter den Torschützen des FC. Der gebürtige Düsseldorfer, der seine Karriere bei der Fortuna begann, bestritt fortan 169 Bundesligaspiele für Düsseldorf, doch in Köln brachte es der frühere Nationalspieler und heutige Manager des VfL Wolfsburg anschließend zwischen 1981 und 1987 sogar auf 177 Partien, bevor es ihn dann nach Frankreich zu Olympique Marseille zog.

Auch sein Bruder Thomas war für beide Clubs aktiv. Und morgen ist es Thomas Bröker, der schon die Trikots beider Vereine getragen hat und jetzt mit Köln einen dreifachen Punktgewinn anstrebt.

Während im Eishockey das Duell zwischen den Kölner Haien und der Düsseldorfer EG als Mutter aller Derbys gilt, müssen sich die Fußballfans aus den rheinischen Metropolen nun wieder an die Partien gegeneinander gewöhnen. Dies tut der sportlichen Brisanz aber keinen Abbruch. Schließlich haben beide Vereine nur den Aufstieg im Blick.

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