Österreicher besteht Medizincheck nicht Hosiner-Wechsel zum 1. FC Köln platzt kurzfristig

KÖLN · Als die Vertragsmodalitäten bereits geregelt waren, kam das böse Erwachen für alle Beteiligten: Das scheinbar perfekte Ausleihgeschäft von Philipp Hosiner zum Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln ist Freitagabend geplatzt.

 Bauchlandung: Philipp Hosiner - hier im Trikot von Admira Wacker - wird nicht für den FC stürmen.

Bauchlandung: Philipp Hosiner - hier im Trikot von Admira Wacker - wird nicht für den FC stürmen.

Foto: dpa

Der österreichische Torjäger, der für den kurzfristig bis zum Saisonende an den 1. FC Kaiserslautern ausgeliehenen Simon Zoller von Stade Rennes kommen sollte, bestand die sportärztliche Untersuchung nicht.

"Das tut uns wahnsinnig leid für den Jungen. Aber das Risiko, dass er wegen der festgestellten Verletzung während der ja ohnehin zunächst nur bis zum Saisonende geplanten Ausleihe länger ausfallen würde, können wir in unserer sportlichen und wirtschaftlichen Situation einfach nicht eingehen", sagte der überraschte Sport-Manager Jörg Schmadtke.

Philipp Hosiner hatte von Rennes Vereinspräsident René Ruello (65) am Freitag grünes Licht für die Reise nach Köln erhalten. Statt mit der Mannschaft zum abendlichen Spiel bei Paris St. Germain zu fahren, war der Stürmer mit dem Schnellzug über Paris und Brüssel am Nachmittag an den Rhein gereist. Gleichzeitig flog sein Berater Jürgen Werner aus Österreich ein und verhandelte mit Schmadtke und Sportdirektor Jörg Jakobs im Geißbockheim.

An der Mediapark-Klinik war der Österreicher noch voller Vorfreude auf den scheinbar sicheren Wechsel in die Bundesliga gewesen. Später folgte die Ernüchterung. Dabei wurde Stillschweigen darüber vereinbart, welchen medizinischen Test er nicht bestanden hat. Erstaunlicherweise war Hosiner noch nie während seiner Profikarriere ernsthaft verletzt ausgefallen.

"Ich würde gerne in der Bundesliga spielen", hatte der 25-Jährige erklärt, nachdem er sich mit Stade Rennes auf ein Ausleihgeschäft für den Rest der Saison geeinigt hatte. Denn in der Bretagne war er nicht glücklich.

Die Franzosen hatten ihn im letzten Sommer für 1,9 Millionen Euro von der Wiener Austria gekauft. Doch vermochte der 1,78 Meter große Stürmer dort nicht mehr an seine vorherigen Leistungen anzuknüpfen. Bei zwölf Einsätzen kam er lediglich auf 287 Spielminuten und erzielte keinen Treffer. In den beiden Jahren zuvor gelangen ihm in 70 Meisterschaftsspielen für die Austria und zuvor kurzfristig für Admira Wacker 46 Tore, zu 18 weiteren leistete er die Vorarbeit.

Nun steckt die Sportliche Leitung des FC in der Zwickmühle. Mit Simon Zoller hat Köln einen Kaderspieler abgegeben, der vermeintliche Ersatz kann nicht kommen. Dass es bis Montag gelingt, einen gleichwertigen anderen Stürmer zu erhalten, erscheint unwahrscheinlich.

Hinzu kommt, dass auch die Verpflichtung von Carlos Eduardo unwahrscheinlicher wird. Bis gestern Abend gab es zwar keinen neuen Stand, doch sind die Fronten zwischen dem 1. FC Köln und Rubin Kazan offenbar verhärtet. Der Brasilianer erklärte zwar im Trainingslager in der Türkei, er wolle zum FC kommen, doch sein Verein pokert weiter um die Ablösesumme. Der Bundesligist soll gut drei Millionen Euro geboten haben, was den Russen deutlich zu wenig sein soll. Zumal auch sie noch keine Alternative für den wechselwilligen Spielmacher gefunden haben sollen.

So muss Trainer Peter Stöger heute beim HSV auf seinen bewährten Kader zurückgreifen. "Ich vertraue den Jungs. Sie haben auch in der Hinrunde bewiesen, dass Verlass auf sie ist. Wenn alle ihre Leistung abrufen, haben wir eine Chance zu punkten", blickt der Coach nach vorne.

Keinen Platz im 18er-Kader fanden Thomas Bröker, Adam Matuschyk und Kazuki Nagasawa.

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