1. FC Köln zu Gast in München Jahr für Jahr grüßt die Statistik

Köln · Kein anderes Bundesligateam hat prozentual so wenige seiner Spiele in München verloren wie der 1. FC Köln. Am Samstag kann der Schnitt weiter verbessert werden.

Saison für Saison, wenn der Spielplan es möchte, dass der 1. FC Köln beim FC Bayern München aufschlägt, kommt der Griff in die Mottenkiste. Heraus gezogen werden die Namen von Fabrice Ehret und Daniel Brosinski, jenen beiden Kölnern, die mit ihren Toren für den bislang letzten FC-Sieg in München verantwortlich zeichnen. Seit dem 2:1 am 21. Februar 2009 – sinnigerweise ein Karnevalssamstag – geht das nun Jahr für Jahr so und die Sehnsucht in Köln ist natürlich groß, dass zwei oder mehr der aktuellen FC-Profis kommen und diese Mottenkiste endlich fest verriegeln.

In dieser Saison ist es der sechste Spieltag, der die Kölner am Samstag (15.30 Uhr/Sky) inmitten des Münchner Oktoberfest-Treibens in die Allianz-Arena führt. Und schon lange sahen die Voraussetzungen für einen Coup des FC beim übermächtigen Rekordmeister nicht mehr so günstig aus wie diesmal. Das Team von Trainer Peter Stöger ist Saisonübergreifend seit zehn Spielen ohne Niederlage, ist mit elf Punkten aus den ersten fünf Partien dieser Saison als Tabellendritter glänzend gestartet und stotzt nur so vor Selbstbewusstsein. Dann treffen die Geißböcke noch auf eine Mannschaft, die nach dem 0:1 unter der Woche im Champions League-Spiel bei Atlético Madrid und der ersten Pflichtspiel-Niederlage unter dem neuen Trainer Carlo Ancelotti angeschlagen scheint.

Wer noch nicht genug hat von all den positiven Orakeln, dem sei gesagt, dass kein anderes Bundesligateam prozentual so wenige seiner Spiele in München verloren hat wie der 1. FC Köln. Es müsste doch mit dem Teufel zugehen, wenn die Kölner diese Gelegenheit nicht beim Schopfe greifen würden. Es sollte zumindest leichter sein für den FC zu punkten, als in den beiden vergangenen Jahren, als es ein 1:4 und ein 0:4 setzte, oder Herr Stöger? „Ich bin seit drei Jahren in Köln und wir haben unsere Versuche gestartet, wie viele andere Mannschaften auch, den Bayern ein Bein zu stellen. Das ist insgesamt nur ganz selten gelungen“, übt sich der FC-Coach lieber in Demut. Außerdem lässt er auf die Frage nach der größeren Leichtigkeit der Aufgabe Fakten regnen: „Es hat die jüngsten fünf Bundesligaspiele nicht den Anschein gemacht, als würde es leichter werden. Fünf Teams haben es gegen die Bayern versucht und alle fünf sind gescheitert. Für mich ist es nicht leichter geworden als in den Vorjahren.“

Das soll nicht heißen, dass Stöger sein aktuell heiß gelaufenes Team kleiner reden will, als es ist, aber der Österreicher ist nun mal für seine Bodenständigkeit bekannt. „Die Bayern haben alles, was eine Weltklassemannschaft braucht. Sie sind robust, spielen passgenau, sind schnell und torgefährlich, besitzen eine spezielle individuelle Qualität und einen außergewöhnlichen Torwart“, lobt er den Meister.

Gut für den FC-Trainer, dass sich am Freitag mit Frederik Sörensen und Marco Höger zwei zuletzt muskulär angeschlagene Spieler für den Trip in die bayerische Metropole fit gemeldet haben. Die Defensivspieler konnten jeweils die beiden letzten Trainingseinheiten vor der Abreise ohne Probleme absolvieren. Das Mitwirken des Dänen Sörensen erweitert die taktischen Möglichkeiten von Peter Stöger. Ohne den 24-Jährigen hätte Kölns Trainer nur noch zwei Innenverteidiger zur Verfügung gehabt, womit sich das Thema Dreierkette erledigt gehabt hätte. So aber bleibt die Option. Wahrscheinlich ist aber, dass Stöger sich erneut für das bislang in dieser Saison so erfolgreiche 4-4-2 entscheidet.

Voraussichtliche Aufstellungen:
München: Neuer; Lahm, Boateng, Hummels, Alaba; Sanches; Kimmich, Vidal; Robben, Ribéry; Lewandowski.
Köln: Horn; Sörensen, Mavraj, Heintz, Hector; Risse, Rausch; Höger, Lehmann; Osako, Modeste.
SR.: Siebert (Berlin).

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