1. FC Köln Jens Castrop unterschreibt Profivertrag beim 1. FC Köln

Köln · Der Kapitän der U-17 gilt als großes Talent und soll an die Bundesliga-Mannschaft herangeführt werden. Jens Castrops Vertrag soll bis 2023 laufen.

 Starke Dynamik, großer Ehrgeiz: Mit diesen Qualitäten hat Jens Castrop (l.) überzeugt.

Starke Dynamik, großer Ehrgeiz: Mit diesen Qualitäten hat Jens Castrop (l.) überzeugt.

Foto: Bucco/Herbert Bucco

Am Tag vor dem Trainingsauftakt hat der 1. FC Köln ein weiteres Signal gesendet, in welche Richtung sich seine Personalstrategie verstärkt entwickeln soll. Dafür stattete der Fußball-Bundesligist das erst in der vergangenen Woche 17 Jahre alt gewordene Eigengewächs Jens Castrop mit einem langfristigen Vertrag bis 2023 aus.

Der Mittelfeldspieler und bisherige U17-Kapitän ist zwar eigentlich in der U19 eingeplant, wird aber bereits die bevorstehende Sommervorbereitung mit der Mannschaft von Trainer Markus Gisdol absolvieren. Diese startet am Mittwoch mit Corona-Tests aus ihrer mehr als fünfwöchigen Urlaubspause. Auf dem nicht-öffentlichen Programm stehen zu Beginn Leistungs- und Athletik-Überprüfungen in Kleingruppen. Erst am Samstag werden die Geißböcke erstmals wieder mit dem Ball trainieren.

Horst Heldt ist vom Potenzial Castrops überzeugt: „Jens ist ein sehr ehrgeiziger Spieler, der sich auf dem Platz nicht nur mit Präsenz und einer extrem starken Dynamik auszeichnet, sondern auch mit einem extrem starken Willen“, sagt der Sportchef des FC. „Wir wollen ihn in den nächsten Jahren bei uns zum Profi entwickeln.“ Jens Castrop, der vor fünf Jahren von Fortuna Düsseldorf in den Kölner Nachwuchs gewechselt war, freut sich „riesig über das Vertrauen, das mir der FC in den Gesprächen mit den Verantwortlichen entgegengebracht hat“.

Bestärkt wurde das gute Gefühl des gebürtigen Düsseldorfers dadurch, dass Markus Gisdol in seinem ersten Halbjahr als FC-Coach konsequent auf Talente aus dem erfolgreichen eigenen Nachwuchs setzte. In Noah Katterbach, Ismail Jakobs, Jan Thielmann und Tim Lemperle kamen in der vergangenen Saison gleich vier Eigengewächse zu ihrem Debüt für den FC in der Bundesliga. Zudem wurde U19-Innenverteidiger Robert Voloder unlängst mit einem Profivertrag ausgestattet. „In der letzten Saison hat man gesehen, dass Markus Gisdol auf junge Spieler setzt“, erklärt Jens Castrop. „Diese Perspektive und das persönliche Gespräch mit dem Cheftrainer der Profis waren entscheidend für mich. Er hat mir einen Weg aufgezeigt, an den ich glaube. Deshalb sehe ich hier meine Chance, den Sprung in die Bundesliga zu schaffen.“

Castrop gehörte in der frühzeitig beendeten Spielzeit 2019/20 der U17-Bundesliga West zu den Leistungsträgern des Kölner Teams (19 Einsätze/1 Tor). Dieses rangierte zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs auf dem ersten Platz und war auf einem guten Weg zur Westdeutschen Meisterschaft. Nach dem Abgang von Florian Wirtz zu Bayer 04 Leverkusen im zurückliegenden Winter hatte Trainer Markus Daun den Junioren-Nationalspieler sogar zu seinem Kapitän ernannt. Die Entwicklung des deutschen B-Jugend-Meisters von 2019 schritt so schnell voran, dass Castrop bereits im Laufe der Vorsaison in die U17 hochgezogen worden war. Auf dem Weg zum DM-Titel absolvierte er 14 Partien (zwei Tore). Mit der frühzeitigen Beförderung in die Profi-Mannschaft erfolgte nun die bislang größte Auszeichnung für eines der wohl wertvollsten FC-Talente.

Unterdessen könnte sich der noch immer übergroße Kader des 1. FC Köln in dieser Woche weiter verkleinern. Vincent Koziello (24/Vertrag bis 2022) ist zum Trainingsstart für Verhandlungen freigestellt und steht vor einem abermaligen Leihgeschäft – diesmal nach Portugal zu Erstliga-Aufsteiger CD Nacional. Der Durchbruch beim FC war Koziello seit seiner Verpflichtung Anfang 2018 aus Nizza verwehrt geblieben.

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