1. FC Köln Jonas Hector kehrt ins Training zurück

Köln. · Der Kapitän des 1. FC Köln absolviert nach langer Verletzungspause Übungen mit dem Reha-Trainer – neben seinen Mitspielern. Ein Einsatz am Sonntag gegen Union Berlin kommt wohl zu früh.

  Vorbildliche Haltung:  Jonas Hector am Dienstag bei einer Übung zur Verbesserung der Nackenstabilität.

Vorbildliche Haltung: Jonas Hector am Dienstag bei einer Übung zur Verbesserung der Nackenstabilität.

Foto: bopp/Bopp Eduard

Als Horst Heldt neulich einen Einblick in die Ziele für die Länderspielpause gab, nahm sein Kapitän eine zentrale Rolle ein. Der Sportchef des 1. FC Köln äußerte die Hoffnung, während der Unterbrechung der Fußball-Bundesliga Jonas Hector wieder in das Mannschaftstraining eingliedern zu können. Eine „große Hilfe“ wäre das, betonte Heldt mit deutlich heraushörbarem Optimismus. Hectors letzte Übungen mit dem Team liegen mittlerweile fast zwei Monate zurück. Seit einem Zusammenprall in der Partie am 26. September bei Arminia Bielefeld (0:1) trainiert der defensive Mittelfeldspieler nur noch individuell. Die Rede ist von hartnäckigen Nackenproblemen. Nach Wochen des mühsam erscheinenden Vorankommens hat sich Jonas Hector am Dienstag seinen Mannschaftskollegen erstmals deutlich angenähert. Eine Rückkehr in das Teamtraining war zwar weiterhin nicht möglich, doch hielt sich der 30-Jährige zumindest wieder gleichzeitig mit seinen Mitspielern auf dem Rasen auf.

Während Trainer Markus Gisdol die Vorbereitung auf das Heimspiel am kommenden Sonntag (18 Uhr, Rheinenergiestadion) gegen den furios gestarteten 1. FC Union Berlin vorantrieb, arbeitete Hector an der Seitenlinie etwa eine Stunde lang mit Reha- und Athletiktrainer Leif Frach. Jungprofi Robert Voloder, der nach seiner Coronavirus-Erkrankung noch Rückstand aufweist, war ebenfalls dabei.

Große Bedeutung Hectors fürs Team

Die verschiedenen Übungen aus dem läuferischen und koordinativen Bereich absolvierte Hector mit zur Seite gelegtem Kopf. Dabei trug er zeitweise auch einen Stab in der Hand. Das besaß beim Zuschauen zwar eine gewisse unfreiwillige Komik, aber natürlich auch einen tieferen Sinn. „Es ging darum, das Gleichgewichtsorgan zu stimulieren, um so Einfluss auf die Nackenstabilität zu nehmen“, erläuterte Frach. Im weiteren Verlauf trainierte Hector sogar wieder Kopfbälle, was er zuvor wochenlang gemieden hatte. Dabei hinterließ er einen beweglichen, schmerzfreien Eindruck.

In der vergangenen Woche hatte sich Hector zudem schon an leichtere Zweikampfformen herangewagt. Wann der ehemalige Nationalspieler wieder voll belastet werden kann, ist allerdings nicht bekannt. Das nächste Mannschaftstraining ist für Donnerstag angesetzt. Am Mittwoch üben die FC-Profis individuell.

Dass Hector in der Kürze der Zeit zu einer Option für das wichtige Duell mit den „Eisernen“ aus Köpenick werden könnte, ist in Anbetracht seines wochenlangen Trainingsrückstandes eher unwahrscheinlich. Auch wenn die Sehnsucht groß ist nach einer Rückkehr des Denkers und Lenkers in der Kölner Mittelfeldzentrale.

Welch große Bedeutung Hector für die Geißböcke besitzt, macht auch ein Blick auf die Zahlen deutlich. Fiel Hector aus, gewann der FC im Laufe der Jahre nur zwei von 28 Partien. „Jonas’ Ausfall“, sagte Markus Gisdol, „ist für uns so, als wenn bei Bayern Kimmich und Lewandowski gleichzeitig raus wären.“ Und das will etwas heißen.

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