Der „Fußballgott“ kehrt heim Kevin McKenna verstärkt das Trainerteam des 1. FC Köln

Köln · Der ehemalige FC-Profi und Publikumsliebling Kevin McKenna verstärkt das Trainerteam des 1. FC Köln.

 Abschied vom 1. FC Köln: 2014 winkt Kevin McKenna mit seinem Sohn auf dem Arm den Fans zu.

Abschied vom 1. FC Köln: 2014 winkt Kevin McKenna mit seinem Sohn auf dem Arm den Fans zu.

Foto: imago/Thilo Schmülgen/imago sportfotodienst

Der Abschied fällt ihm sichtbar schwer. Die linke Hand in die Höhe gestreckt, auf dem rechten Arm einer seiner drei Söhne. Kevin McKenna genießt jeden Moment auf dem Rasen. Der 1. FC Köln hat gerade den FC St. Pauli 4:0 besiegt und die Meisterschale der 2. Bundesliga überreicht bekommen. An jenem 4. Mai 2014 steht Kevin McKenna zum letzten Mal für die Geißböcke als Spieler auf dem Platz.

Sieben Jahre später kehrt McKenna nach kurzem Intermezzo zurück ans Geißbockheim. „Kevin komplettiert das Trainerteam rund um Steffen, mit dem er in Cottbus zusammengespielt hat, Andre Pawlak und Rene Wagner“, sagte Interims-Sportchef Jörg Jakobs. „Er kennt den FC und die Bundesliga und wir freuen uns, dass er seine jahrelange Erfahrung bei uns einbringen wird.“

McKenna kennt den FC nicht nur als Spieler. Nach seiner aktiven Karriere wechselte der Kanadier als Trainer in den Kölner Juniorenbereich, war zwischenzeitlich Interims-Co-Trainer unter dem frisch beförderten Cheftrainer Stefan Ruthenbeck und später Co-Trainer der U21. 2019 verabschiedete sich McKenna aus Köln, wurde Co-Trainer unter Boris Schommers beim 1. FC Kaiserslautern. Vor einem Jahr folgte der Rausschmiss. Im Interview mit dem Geissblog liebäugelte McKenna erst kürzlich mit einer Rückkehr. „Es ist kein Geheimnis: Ich bin ja schon fast ,ne kölsche Jung’.“ Meine Kinder sind hier geboren, meine Familie lebt hier, ich fühle mich hier sauwohl. Wenn alles passt, die richtigen Menschen beim FC am Ruder sind und ich mir sicher bin, dann komme ich gerne zurück.“

Nun ist der „Fußballgott“ zurück. Den Namen hat sich der Abwehrspieler in den vergangenen sieben Jahren beim FC redlich verdient – vor allem dank seiner robusten, aufopferungsvollen Spielweise. McKenna ist Publikumsliebling und für einen Innenverteidiger recht torgefährlich. Beinahe hätte der Abwehrchef seine Karriere sogar mit einem weiteren Treffer krönen können. Nach einem Foul an Maurice Exslager darf McKenna gegen St. Pauli an jenem Tag im Mai 2014 den fälligen Strafstoß schießen, der Abwehrspieler verschießt. „Er hat uns das Fest versaut, was soll ich sagen“, sagt später der damalige Trainer Peter Stöger. Den Fans ist es egal, sie verabschieden ihren „Macka“ mit lauten „Fußballgott“-Sprechchören.

Kevin McKenna stand schon mit Jonas Hector und Timo Horn auf dem Platz

Die Karriere des Fußballgotts beginnt in Kanada. McKenna wird im Januar 1980 in Calgary geboren. Seine Eltern kommen aus Schottland, er hat die kanadische Staatsangehörigkeit. In Kanada spielt er für ein Uni-Team, wechselt im Alter von 18 Jahren zum FC Energie Cottbus. Beim Zweitligisten kommt er in drei Jahren nur auf fünf Einsätze. McKenna zieht es in die Heimat seiner Eltern. 121-mal läuft er für Heart of Midlothian auf, bevor er 2005 seine zweite Spielzeit bei Cottbus beginnt.

Dieses Mal als Stammspieler. McKenna steigt in seinem ersten Jahr mit Cottbus in die Bundesliga auf – gemeinsam mit Steffen Baumgart. 2007 wechselt der Innenverteidiger zum FC und wird schnell zum Publikumsliebling. Mit Jonas Hector und Timo Horn stand McKenna noch auf dem Platz. „Ich kenne noch viele aus dem Team, sowohl aus der Mannschaft als aus dem Staff – natürlich auch Steffen aus unseren gemeinsamen Bundesliga-Zeit in Cottbus“, sagt der 41-Jährige. „Ich mag seine Art von Fußball und seine Herangehensweise, deshalb freue ich mich sehr auf die Zusammenarbeit.“

Und die hat bereits am Dienstag begonnen. Gemeinsam stand das Trainerteam auf dem Platz eins am Geißbockheim. Dort werden in den kommenden Tagen auch Ellyes Skhiri, Louis Schaub und Ondrej Duda erwartet. Auch Sebastiaan Bornauw soll mit geschienter Hand wieder ins Training einsteigen, sodass Baumgart noch vor dem Trainingslager in Donaueschingen sein Team komplett hat.

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