DFB-Pokal Achtefinale Köln fliegt gegen den HSV aus dem Pokal

Hamburg · Auch sieben Jahre nach dem letzten Viertelfinaleinzug gelang es dem 1. FC Köln nicht, in die drittletzte Pokalrunde einzuziehen. Nach frühem Rückstand verloren die Rheinländer mit 0:2 beim Hamburger SV.

Auch wenn es in der bisherigen Meisterschaftssaison für den 1. FC Köln so gut läuft, bleibt der DFB-Pokal in der jüngeren Vergangenheit ein erfolgloser Wettbewerb für den Club.

Auch sieben Jahre nach dem letzten Viertelfinaleinzug vermochte man nicht über das Achtelfinale hinaus zu kommen. Eine 0:2-Niederlage beim wieder heimstarken Hamburger SV bedeutete gestern das Aus.

„Das war ein gebrauchter Abend für uns. Dabei war es kein Hexenwerk, diesmal gegen uns zu gewinnen, weil wir nicht zu unserem Spiel gefunden haben“, ärgerte sich Thomas Kessler.

Diesen Frust richtete der Torwart auch gegen sich selbst, leistete er doch die Vorlage zur frühen Führung der Gastgeber. Am Ende einer Fehlerkette, eingeleitet von Frederik Sörensen, stand der Schlussmann, als er einen Schuss von Gian-Luca Waldschmidt vor die Füße von Gideon Jung faustete, der in der fünften Minute mühelos vollendete.

„Von hundert Bällen hält man den 95 Mal. Ich habe es diesmal nicht getan, und das ärgert mich maßlos. Aber Fehler passieren, und da kann ich mich auch nicht von ausnehmen. Das war total unbefriedigend“, haderte Thomas Kessler. Kein Trost war es für ihn, dass er in der zweiten Halbzeit eine Serie von Glanztaten zeigte, bevor er machtlos das 0:2 (75.) durch Bobby Wood hinnehmen musste.

Der HSV-Stürmer, der im Bundesligahinspiel bereits FC-Abwehrspieler Dominic Maroh durch sein hartes Einsteigen zwei Rippen gebrochen hatte, trat Jonas Hector bei dessen Abwehrversuch vor dem 0:1 so heftig in die Wade, dass der Nationalspieler von Betreuern gestützt vom Platz humpelte. Zwar kämpfte er nach einer Behandlung bis zur 54. Minute weiter, doch droht er für das Bundesligaspiel am Sonntag auszufallen.

„Jonas geht es schlecht. Er hat sehr große Schmerzen“, klagte Peter Stöger. Und der Kapitän war nicht der einzige Kölner, der überhart angegriffen wurde. Auch Yuya Osako, Dominique Heintz, Anthony Modeste und Konstantin Rausch mussten behandelt werden und gingen angeschlagen vom Platz.

HSV-Trainer Markus Gisdol gab auch zu, Neuzugang Walace vom Platz genommen zu haben, weil er Rot-gefährdet war. Am Rande des Platzverweises stand selbst in der Nachspielzeit noch der eingewechselte Dennis Diekmeier, was zu einem Wortgefecht der Trainer führte.

Die Niederlage aber hatten sich die Kölner selbst zuzuschreiben, weil sie nie die Ordnung fanden, die sie sonst auszeichnet, weil sie zu überhastet in der Offensive agierten und es dabei zu oft mit hohen Bällen probierten statt mit ihrem gewohnten Flachpassspiel.

„Wir haben zu viel HSV- und zu wenig 1.-FC-Köln-Style gespielt. Und ich glaube, wir können den Kölner Style besser spielen als den des HSV. Die Leistung steht für sich, ist aber kein Makel. Sie ist ärgerlich. Jetzt werden wir das Spiel analysieren, dann besprechen und uns aufs Sonntagsspiel in Freiburg konzentrieren“, meinte Jörg Schmadtke.

Obwohl die Gäste mehr Spielanteile besaßen und die besseren Zweikampfquoten aufwiesen vermochten sie die Begegnung nach dem Wechsel nicht zu drehen. In einer starken Drangphase bewahrte HSV-Torwart René Adler mit Glanzparaden gegen Artjoms Rudnevs und zwei Mal Simon Zoller in der 56. Minute vor dem Ausgleich. Schon in der ersten Halbzeit hatte er einen Zoller-Volleyschuss glänzend abgewehrt. Als der FC dann ab der 60. Minute immer stärker in die Offensive ging, ergaben sich beste Konterchancen für die Gastgeber, von denen die eine zum 2:0 dann die Entscheidung bedeutete.

Hamburg: Adler; Sakai, Djourou, Mavraj, Douglas Santos; Jung (82. Papadopoulos), Walace (64. Ostrzolek); Waldschmidt (78. Diekmeier), Hunt, Kostic; Wood.

Köln: Kessler; Olkowski, Sörensen, Heintz, Rausch; Özcan (54. Bittencourt), Hector (54. Höger); Zoller, Rudnevs; Modeste, Osako (79. Jojic).

Tore: 1:0 Jung (5.), 2:0 Wood (75.). – Zuschauer: 45.143. – Gelbe Karten: Walace – Rausch.

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