1. FC Köln Kraft tanken für das Saisonfinale

KÖLN · Beim FC steht in der Länderspielpause Regeneration auf dem Trainingsplan. Danach geht es in eine englische Woche: Erst Hamburg, dann Frankfurt, dann Mönchengladbach.

 Leistete die Vorarbeit zum Tor von Anthony Modeste: Marco Höger (rechts).

Leistete die Vorarbeit zum Tor von Anthony Modeste: Marco Höger (rechts).

Foto: picture alliance / dpa

Zum letzten Mal in dieser Spielzeit wird das Bundesligageschehen durch eine Länderspielpause unterbrochen. Beim 1. FC Köln werden diese Phasen situationsabhängig durch eine höhere oder niedrigere Trainingsintensität überbrückt. Diesmal stehen mehr die Regeneration der Spieler und ein Krafttanken für die verbleibenden neun Spieltage im Vordergrund als nochmalige Konditionsarbeit.

Wie wichtig die richtige Dosierung von Belastung und Erholung ist, zeigt sich am Beispiel von Marco Höger. Der zentrale Mittelfeldspieler war fast die komplette vergangene Saison aufgrund eines Kreuzbandrisses ausgefallen. Im letzten Sommer wechselte er dann vom FC Schalke zurück in seine Heimatstadt und erstmals zum FC, für den er seit seiner Jugend geschwärmt hatte.

Bei dieser Verpflichtung war Jörg Schmadtke und Peter Stöger bewusst, dass ein gewisses Risiko damit verbunden sein könnte. Nach solch einer langen Zwangspause muss ein Spieler vorsichtig belastet werden, um neuerliche Komplikationen und Verletzungen zu vermeiden. „Aus dem Grund haben wir Marco diesmal auch nicht von Beginn an aufgestellt. Wir wollten ihm etwas Erholung geben. Schließlich hat er schon mehr Spiele gemacht, als wir erwartet hatten“, begründete Peter Stöger die zunächst überraschende Nicht-Nominierung des Sechsers gegen Berlin.

Als er nach gut einer Stunde für den offensiveren Simon Zoller eingewechselt wurde, führte er sich gleich bei seiner ersten Aktion mit einem feinen Steilpass auf Anthony Modeste ein. Der Torjäger nutzte die Vorlage zum zwischenzeitlichen 4:1, was die Vorentscheidung war. Danach übernahm Marco Höger gewohnt zuverlässig seine Defensivaufgaben.

Am Ende der kommenden Woche in Hamburg ist wieder sein Startelf-Einsatz geplant. Vor allem auch deshalb, weil sein Mittelfeldpartner Matthias Lehmann dann ausfällt. Der sah gegen Berlin die fünfte Gelbe Karte und ist gegen den HSV gesperrt. Das ist dem Kapitän einerseits natürlich nicht recht, andererseits sieht er aber auch einen gewissen Nutzen in der Zwangspause. Schließlich gewährt sie ihm nun eine zweieinhalbwöchige spielfreie Zeit, während der er Kraft nach seiner langen Verletzungspause tanken kann.

Beim Derby in Mönchengladbach hatte sich der 33-Jährige einen Bänderanriss zugezogen. Gegen die Hertha bestritt er jetzt sein erst zweites Spiel, und am Samstag in zwei Wochen steht bereits das Rückspiel gegen die Borussia an. Diese Partie bildet den Abschluss einer englischen Woche, in der zuvor in Hamburg und dann dienstags daheim gegen Frankfurt gespielt wird.

„In diesen Spielen, in denen wir mit Frankfurt und Mönchengladbach auf zwei Konkurrenten im Kampf um die Europapokalplätze treffen, wollen wir unseren Vorsprung für die Europapokal-Qualifikation ausbauen. Wenn wir so weiterspielen, ist es möglich, unseren sechsten Platz zu verteidigen“, meinte Timo Horn.

Auch der Torhüter hatte nach einer Knieoperation vier Monate lang aussetzen müssen und war wie Matthias Lehmann gegen Ingolstadt in die Mannschaft zurückgekehrt. Zwar musste er in beiden Begegnungen jeweils zwei Gegentreffer hinnehmen, was für ihn mehr als ungewöhnlich ist. Dennoch rettete er mit starken Paraden sowohl das 2:2 in Ingolstadt als auch den jüngsten 4:2-Erfolg.

Auch aus seiner Sicht kann die jetzige Spielpause der Mannschaft und ihm persönlich guttun, um die nötige Frische für den Saisonendspurt zu erhalten. „Gegen die Hertha war es wichtig, die Leichtigkeit im Spiel zu finden, die uns vorher gefehlt hatte. Wenn wir die beibehalten können, andererseits immer bis an unsere Leistungsgrenze gehen, ist noch einiges möglich“, hofft der Publikumsliebling auf mehr als den zum Ziel gesetzten neunten Tabellenplatz.

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