Kommentar zum 1. FC Köln Markus Anfang steht in der Pflicht

Meinung | KÖLN · Nach dem 0:3-Debakel in Dresden haben sich große Differenzen im Team des 1. FC Köln aufgetan. Trainer Markus Anfang muss für das anstehende Spiel gegen Darmstadt eine Elf aufbieten, die bereit ist, für den Verein zu kämpfen, kommentiert Joachim Schmidt.

Sie reihten in den letzten Wochen Sieg an Sieg, boten immer bessere spielerische Leistungen und eilten den stolpernden Verfolgern davon. Dann folgten für die Spieler des 1. FC Köln zwei Unentschieden, die angesichts des Vorsprungs sportlich nicht tragisch waren. Für das Verhältnis innerhalb der FC-Truppe aber besaßen sie schwerwiegende Auswirkungen. Das zeigte sich jetzt beim Debakel von Dresden.

Wenn ein Leistungsträger wie Dominick Drexler einen Gesprächswunsch von Journalisten mit dem Hinweis, „das machen die Stars“, ablehnt, zeichnet das ein verheerendes Bild vom Miteinander der Spieler. Da kann nicht mehr von einer Mannschaft gesprochen werden, die um den Aufstieg spielt. Vielmehr müht sich da eine Fußball spielende Zweckgemeinschaft ab, das Saisonziel irgendwie zu erreichen.

Zwischen den Einzelkämpfern, Grüppchen und Gruppierungen dürfte sich der Trainer verlassen vorkommen. Zumal er öffentlich angezählt wird. Obwohl gebürtiger Kölner, sind Markus Anfang und seine Arbeit von großen Teilen des FC-Publikums von Beginn an eher skeptisch beäugt worden. Mit seiner kühlen, zurückhaltenden Art und seinem Bemühen, nur nichts Falsches zu sagen, macht er sich die Arbeit am Geißbockheim selber schwer.

Seine vordringliche Aufgabe ist es nun, den unterschiedlichen Strömungen innerhalb seines Kaders zum Trotz am Freitag gegen Darmstadt eine Elf aufzubieten, die bereit ist, für den Verein zu kämpfen und zu siegen. Sollte er zu der Erkenntnis gekommen sein, dass sich einzelne Spieler nicht mehr der Gemeinschaft zugehörig fühlen, muss er auf ihr Mitwirken verzichten.

Die längst schon öffentlich geführten Diskussionen, mit welchem Personal – einschließlich dem Trainer-Team – es nach dem Aufstieg in Köln weitergeht, sollten verstummen, so lange die Bundesligarückkehr nicht erreicht ist. Gedanken darüber haben sich die Verantwortlichen um Sportchef Armin Veh zu machen und können nach dem Aufstieg öffentlich ausgeführt werden.

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