Der Neue beim 1. FC Köln Markus Gisdol hält große Stücke auf Marius Wolf

Köln · Er ist ein Wandervogel, aber ein erfolgreicher. Immerhin steht schon ein Pokalsieg in der Vita von Kölns Neuzugang Marius Wolf. FC-Trainer Markus Gisdol hält große Stücke auf den Rechtsfuß.

 Ein ordentliches Debüt hat Marius Wolf (M.) gegen Borussia Mönchengladbach für den FC hingelegt.

Ein ordentliches Debüt hat Marius Wolf (M.) gegen Borussia Mönchengladbach für den FC hingelegt.

Foto: Herbert Bucco

Marius Wolf hat nicht viel Anlaufzeit benötigt. Erst einen Tag gehörte der letzte Sommer-Zugang zum Kader des 1. FC Köln, da stand er im Derby gegen Borussia Mönchengladbach schon auf dem Platz. FC-Trainer Markus Gisdol wechselte den gebürtigen Coburger in der Pause für Rafael Czichos ein und beorderte ihn auf die rechte, offensive Außenbahn. Später übernahm der Leihspieler von Borussia Dortmund die Position des rechten Außenverteidigers von Kingsley Ehizibue. Wolf durfte nicht nur sofort ran, er konnte auch zeigen, wie flexibel einsetzbar er ist.

„Ich komme rechts offensiv am besten zurecht. Ich kann auch rechter Verteidiger spielen oder auf der Acht. Ich spiele da, wo der Trainer mich aufstellt“, erklärte Wolf am Dienstag. Nach dem langfristigen Ausfall von Florian Kainz und den noch schwankenden Leistungen von Youngster Jan Thielmann ist der 25-Jährige vor allem für rechts vorne vorgesehen. Auf dieser Position schaffte Wolf in der Saison 2017/18 bei Eintracht Frankfurt auch den Durchbruch. 28 Mal lief er für die Hessen in der Bundesliga auf, erzielte fünf Tore und gab neun Vorlagen. Zur Krönung gewann Wolf unter Trainer Nico Kovac 2018 durch einen 3:1-Finalsieg gegen Bayern München den DFB-Pokal und wechselte danach für fünf Millionen Euro zum BVB, wo er noch bis 30. Juni 2023 unter Vertrag steht. Ein Tattoo erinnert ihn an den denkwürdigen Tag in Berlin und das Endspiel, in dem er 60 Minuten lang mitwirkte.

Bei Gisdol steht Wolf aber nicht nur deshalb hoch im Kurs. „Das sind so die Lichtblicke. Man hat gesehen, welche Qualität Marius für unser Spiel haben kann. Ich freue mich auf die Optionen, die wir jetzt haben“, propagierte der FC-Coach nach dem 1:3 gegen Gladbach den Neustart. Wolf soll dabei eine wichtige Rolle spielen.

Ein Vorteil des FC-Neuzugangs könnte sein, dass er Erfahrung darin hat, sich schnell anzupassen. Mit erst 25 Jahren hat er schon für den 1. FC Nürnberg, 1860 München, Hannover 96, Borussia Dortmund und Hertha BSC gespielt. In Berlin hatte er als Leihspieler des BVB zudem drei Trainer in einer Saison. „So ist das Fußballgeschäft. Ich habe damit kein Problem, ich finde mich relativ schnell zurecht. Bisher hat das immer geklappt.“

Richtig angekommen ist der Wandervogel aber noch nirgendwo so richtig. Das Jahr in Frankfurt unter den Kovac-Brüdern und mit „Buddy“ Kevin Prince Boateng an seiner Seite vermittelte einen Eindruck davon, was Wolf braucht, um seine besten Leistungen abrufen zu können. „Du musst dich genau mit der Sache beschäftigen. Wenn du 100 Prozent gibst, funktionieren manche Dinge irgendwann von alleine“, sagt er.

Wolf möchte sich auf das Wesentliche konzentrieren. Daran, dass der FC in einer langen Erfolglos-Schleife von mittlerweile 13 sieglosen Spielen festhängt, hat er vor seiner Entscheidung, nach Köln zu wechseln, überhaupt nicht gedacht. „Ich merke von der Negativ-Serie auch nichts. Wir wissen alle, wie die Situation ist. Ich finde nicht, dass es Verunsicherung gibt. Es wird konsequent und fokussiert gearbeitet. Anders geht es auch nicht.“ Die neue Nummer 31 des FC empfindet den Wechsel von einem Champions-League-Teilnehmer zu einem Abstiegskandidaten der Fußball-Bundesliga keineswegs als Rückschritt: „Eine Luxus-Situation war es für mich in Dortmund auch nicht“, sagt er und meint damit seine fehlende Chance auf Einsätze. „Für mich war klar, dass ich Fußball spielen will. Das war in Dortmund leider nicht gegeben. Dann habe ich mich für den FC entschieden, weil ich der Mannschaft hier helfen und selbst Spielpraxis sammeln kann“, erklärt Wolf.

Wie es der Spielplan will, steht direkt nach der Länderspielpause am 18. Oktober das Duell mit Eintracht Frankfurt an. „Es ist immer etwas Besonderes, gegen den Verein zu spielen, mit dem man etwas gewonnen hat“, freut sich Wolf auf das Wiedersehen und hofft darauf, dass diese Freude auch bis nach dem Spiel anhält.

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