1. FC Köln Markus Gisdol muss Mannschaft gegen Hertha BSC umbauen

Köln · Für die Partie bei Hertha BSC muss der Trainer des 1. FC Köln die Stammspieler Katterbach und Bornauw ersetzen. Florian Kainz drängt in die Startelf.

 Auf die linke offensive Außenposition könnte Florian Kainz (l., mit Münchens Benjamin Pavard) im Spiel in Berlin rücken.

Auf die linke offensive Außenposition könnte Florian Kainz (l., mit Münchens Benjamin Pavard) im Spiel in Berlin rücken.

Foto: AP/Martin Meissner

Markus Gisdol hält es gerne mit Sir Alf Ramsey. Englands legendärer Weltmeistertrainer prägte einst den Spruch: Never change a winning team – nimm bei einer siegreichen Mannschaft keine personellen Wechsel vor. In den jüngsten sieben Bundesliga-Begegnungen des 1. FC Köln, von denen er fünf gewann, gab es entsprechend lediglich vier Wechsel in den Startaufstellungen. Am Samstag, im Gastspiel bei Hertha BSC, aber müssen mindestens zwei Änderungen vorgenommen werden.

Für den wegen eines Bänderrisses fehlenden Noah Katterbach dürfte Ismail Jakobs von der Linksaußenposition auf die des Linksverteidigers nach hinten wechseln. Denn auf die kraftvollen, dynamischen Läufe und Flanken des 20-jährigen Aufsteigers wird FC-Coach Gisdol nicht verzichten wollen.

Auf dem Flügel könnte dann Florian Kainz stürmen, wie er das nach Katterbachs Ausfall gut eine Stunde lang gegen die Bayern tat. Dabei sorgte er im zweiten Spielabschnitt für viel Druck. Sein Pass zum Treffer von Mark Uth war bereits seine vierte Torvorlage, derzeitiger Bestwert beim FC. „Es freut mich, dass ich schon ein paar Assists gegeben habe. Ich will aber gerne noch mal ein Tor schießen. Insofern ist meine Statistik noch ausbaufähig“, sagt der Österreicher.

Der Nationalspieler der Alpenrepublik könnte aber auch noch aus einem anderen Grund für Gisdol interessant sein. Denn Kainz weiß, wie Herthas derzeitiger Trainer Alexander Nouri tickt. Schließlich arbeiteten sie während Nouris Cheftrainer-Zeit von September 2016 bis Oktober 2017 zusammen bei Werder Bremen. „Nouri-Geheimnisse kann ich aber nicht weitergeben. Hertha und Werder sind ja unterschiedliche Mannschaften“, meinte der 27-Jährige lächelnd.

Während sein Startelf-Einsatz sehr wahrscheinlich ist, gilt die Besetzung des rechten Innenverteidigers als völlig offen. Als Vertreter Sebastiaan Bornauws, der eine Gelbsperre absitzt, kommen Toni Leistner und Jorge Meré in Frage. Winter-Leihgabe Leistner entspricht mit seinem Gardemaß von 1,90 Metern und seinem körperbetonten Spiel dem von Bornauw. Der erst in fünf Spielen eingesetzte Spanier besitzt seine Stärken mehr im spielerischen Bereich.

„Vielleicht kommen ja auch beide zum Einsatz“, brachte Gisdol die Möglichkeit einer Dreierkette mit Rafael Czichos ins Gespräch.

Bevor sich der Trainer entscheidet, will er das Spiel der Berliner vom letzten Wochenende beim 2:1-Sieg in Paderborn intensiver analysieren. Er gehe jedoch davon aus, dass sich nichts Grundlegendes am Hertha-Spiel gegenüber dem aus der Zeit des zurückgetretenen Jürgen Klinsmann verändern werde. Schließlich habe Nouri auch da schon als Co-Trainer Einfluss auf die Taktik gehabt.

Von einem Sechs-Punkte-Spiel will Kölns Trainer keinesfalls etwas wissen. „Für uns ist jedes Spiel unglaublich wichtig“, meinte er. Bei einem Kölner Sieg mit mindestens zwei Treffern Unterschied würden sie die Berliner allerdings in der Tabelle überholen.

Ein dritter Auswärtserfolg (bisher 2:1 in Freiburg und 4:2 in Frankfurt) stünde den Kölnern natürlich gut zu Gesicht, käme man damit dem Klassenerhalt doch ein weiteres Stück näher. Allein darum gehe es in den nächsten Wochen, unterstrich Horst Heldt.

Der Sportchef war von einer Zeitschrift mit einer vorzeitigen Vertragsverlängerung in Verbindung gebracht worden. Sein Kontrakt endet bei einer weiteren Bundesligazugehörigkeit im Juni 2021, im Abstiegsfall bereits im Sommer. „Da gibt es jetzt und in nächster Zeit keine Gespräche. Wir müssen alles dem Klassenerhalt unterordnen. Wenn der geschafft ist, kann man über mittelfristige Planungen reden“, stellte der 50-Jährige klar und forderte für das Berlin-Gastspiel von der Mannschaft: „Sie muss weiter hungrig und gierig bleiben.“

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