Verteidiger des 1. FC Köln Meré sieht seine Zukunft in Köln

KÖLN · Der Abwehrspieler Jorge Meré verlängert seinen Vertrag beim FC bis 2023. Der Kapitän der spanischen U21-Nationalmannschaft hat sich mit dem Zweitligadasein inzwischen arrangiert und spielt fast beständig auf hohem Niveau.

Am Sonntag feierte er als Super Mario kostümiert mit seinen Mitspielern den Auftakt der rheinischen Karnevalszeit, am Montag flog er in seine spanische Heimat, wo er an diesem Mittwochabend die U21-Auswahl seines Landes als Kapitän beim Testspiel gegen Dänemark anführt. Die Wahlheimat von Jorge Meré aber ist Köln geworden, wo er seit knapp eineinhalb Jahren lebt. Und trotz des Abstiegs mit der FC-Mannschaft hat er seinen Vertrag jetzt um ein Jahr bis 2023 verlängert. Die offizielle Bekanntgabe darüber steht zwar noch aus, doch wie diese Zeitung erfuhr, wurden die entsprechenden Papiere bereits von beiden Seiten unterschrieben. Der neue Vertrag ist in trockenen Tüchern.

Als Meré im Sommer 2017 für rund acht Millionen Euro von Sporting Gijon verpflichtet wurde, galt der Rechtsverteidiger bereits als großes Talent. Schon damals spielte er in der spanischen Junioren-Auswahl, deren Kapitän er heute ist. Auch namhafte spanische Clubs und Erstligisten aus anderen europäischen Ländern sprachen bei ihm vor. Seine Entscheidung aber fiel zugunsten des 1. FC Köln.

Zunächst aber hatte er es schwer, sich einen Platz in der Innenverteidigung der FC-Mannschaft zu erobern, die zudem vom Saisonstart weg mit dem Rücken zur Wand einen verzweifelter werdenden Abstiegskampf führte. Erst in der Rückrunde, die mit dem Gang in die 2. Liga endete, eroberte er sich den Stammplatz.

Ins deutsche Fußball-Unterhaus hatte Meré eigentlich nicht mitgehen wollen. Doch seine Ausstiegsklausel beinhaltete eine festgesetzte Ablösesumme von zwölf Millionen Euro. Kein interessierter Club war bereit, diese Summe zu zahlen. So blieb der 21-Jährige und arrangierte sich schließlich mit dem Zweitligadasein.

War er nach dem Sommerurlaub noch leicht übergewichtig und mit unzureichenden Ausdauerwerten in die Saisonvorbereitung zurückgekehrt, so hatte der Abwehrspieler bis zum Saisonstart ein ordentliches Leistungsvermögen erreicht. Lediglich wirkte er zuweilen etwas überheblich und sorglos in seinem Spielverhalten. Inzwischen hat er dieses Verhalten abgelegt, spielt der Asturier auf hohem Niveau.

„Ich halte ihn für einen hervorragenden Spieler. Er hat sich im Zweikampfverhalten weiter verbessert und zeigt immer mehr, warum der Spielaufbau auch zu seinen Stärken gehört. Jorge antizipiert sehr gut und erobert auf diese Weise oft den Ball“, lobte Armin Veh den Innenverteidiger. Zudem sei er in Spanien eine Spielerpersönlichkeit, sonst hätte man ihm nicht das Kapitänsamt der U21-Auswahl übertragen.

„Jorge fühlt sich bei uns wohl. Darüber hinaus sieht er die Perspektive, die der FC besitzt. Er will mit dem Club sofort wieder zurück in die Bundesliga. Das Potenzial, dort auch erfolgreich zu spielen, besitzt er“, lautet das Urteil von Veh. Zudem habe Meré noch Entwicklungspotenzial.

Nicht jedoch bei seinem Körperwuchs. Mit seinen 1,82 Metern Länge gehört er angesichts der oftmaligen Gardemaße seiner Kollegen zu den kleinen Innenverteidigern. „Trotzdem besitzt er ein gutes Kopfballspiel“, lobt ihn der Sportchef, „denn er verfügt über ein gutes Gefühl dafür, wann er zum Ball gehen muss. Damit gleicht er fehlende Zentimeter aus.“

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