Interview mit Anthony Modeste Modeste: "Das Trikot bekommt meine Mutter"

Köln · Anthony Modeste (30) war aufgrund seiner siegbringenden Treffer der Mann des Spiels für den 1. FC Köln. Bevor er nach der Partie im Stadion zu seiner aus Südfrankreich angereisten Familie ging, sprach er exklusiv mit Joachim Schmidt.

Herr Modeste, wie bewerten Sie diesen Sieg?

Anthony Modeste: Das Wichtigste ist, dass wir gewonnen haben. Für unser Ziel muss man gewinnen, sonst ist das doch Mist.

In der ersten Halbzeit bot die Mannschaft eine sehr schwache Vorstellung. War Paderborn noch in den Köpfen?

Modeste: Ja vielleicht. Es sind einige junge Spieler dabei, die solche Situationen so noch nicht erlebt haben. Ihnen müssen ältere Spieler wie ich helfen. In Köln hast du jeden Tag Druck. Man muss gut vorbereitet und voll konzentriert sein. Keinesfalls darf man es zu locker nehmen.

Während der Halbzeitpause war die Stimmung bei Ihnen in der Kabine aber wohl alles andere als gut, oder?

Modeste: Ich habe den Jungs in der Kabine gesagt: Schaut her, ich habe eine beschissene Zeit hinter mir. Ich muss jetzt aufstehen und mehr Gas geben, und das müsst ihr auch. Alle schauten mich an, und ich dachte: Sind die jetzt sauer auf dich? Aber sie haben es verstanden und in der zweiten Halbzeit gut und besser gemacht. Wenn man Gas gibt, bekommt man auch ein gutes Ergebnis.

Bei Ihrem ersten Tor konnten Sie von der Vorarbeit von Louis Schaub profitieren.

Modeste: Die Flanke kam sehr gut, das muss man schon sagen. Ich habe dann nur noch meinen Job gemacht. Dabei sieht man, dass ich es nicht alleine machen kann. Ich brauche die Mitspieler, um für den 1. FC Köln erfolgreich zu sein. Wir alle haben ja nur ein gemeinsames Ziel, und das heißt Aufstieg. Dafür werden ich und die anderen alles tun.

Ihre ganze Familie war zu Ihrem Comeback nach Köln gekommen.

Modeste: Ja, alle waren da. Meine Mutter, meine Frau, die Kinder, mein Bruder, Cousins, alle eben. Die letzten sechs Monate waren richtig, richtig schwer für mich. Das kann kein anderer außerhalb meiner Familie verstehen. Ich bin ihnen sehr dankbar. Die Tore heute waren für sie – und für meinen Vater, der oben aus dem Himmel zugesehen hat. Und mein Trikot vom ersten Heimspiel nach meiner Rückkehr nach Köln bekommt natürlich meine Mutter.

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