Man of the Match Anthony Modeste mit erneutem Doppelpack bester Spieler des 1. FC Köln

Bonn · Dritter Doppelpack in den vergangenen vier Pflichtspielen: Torjäger Anthony Modeste ist beim 1. FC Köln unersetzlich. Doch nicht nur seine zwei Treffer gegen Union Berlin prädestinieren ihn für die Auszeichnung „Man of the Match“.

 Der „Doppelpacker“ der Stunde: Auch gegen Union Berlin traf Anthony Modeste zwei Mal.

Der „Doppelpacker“ der Stunde: Auch gegen Union Berlin traf Anthony Modeste zwei Mal.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Kürzlich machte ein Foto im Netz die Runde, das die Fans des 1. FC Köln an einen langhaarigen Kultkicker aus den 1990ern erinnern ließ. Eigentlich war es gar kein Foto. Sondern eine Fotomontage, denn in das Antlitz von Toni Polster mischte sich jenes eines Mannes, der gerade beim FC gewissermaßen das Gesicht der Mannschaft ist: Anthony Modeste: Die beiden eint nicht nur die Zuneigung der Fans in Müngersdorf, sondern gleichzeitig ihre eigene Vorliebe für das erzielen zweier Tore in einem Spiel. Oder, wie es in der Sportsprache auszudrücken gilt: für einen Doppelpack. Modeste ist nun auf bestem Wege, als kölscher Kultkicker ebenfalls in die FC-Geschichtsbücher Einlass zu finden. Den Namen „Toni Doppelpack“ hat er sich jedenfalls inzwischen verdient.

Modeste der schnellste Kölner gegen Union

Der Franzose spielt eine vorzügliche Saison bislang, ihm glückten drei Doppelpacks in den vergangenen vier Pflichtspielen und binnen zwei Wochen. Leverkusen, Stuttgart, nun Union Berlin - ein Treffer allein scheint ihm in seiner momentanen Hochform nicht zu reichen. Insgesamt acht Treffer erzielte er in der Liga bislang (plus eine Torvorbereitung). Damit ist er, dem viele ein solches Comeback nach vielen Monaten einer bleiernen Fußball-Zeit nicht zugetraut hatten, der Profi beim FC, der für den Club die größte Vorsorge trifft, nicht erneut in die unmittelbare Gefahrenzone abzurutschen. Die bislang letzten sechs Pflichtspieltore des FC gehen auf seine Kappe. Bei seinem Jubellauf nach dem Treffer gegen Union Berlin zum 2:2-Endstand hatte er sich eine solche (na ja, genauer betrachtet ist es ja eine Schiebermütze) von seinem Trainer Steffen Baumgart ausgeliehen. Die Nummer 27 des FC setzte sie auf seinen Kopf, mit dem er kurz zuvor fulminant einen Treffer erzielt hatte. Akrobatisch, im Rückwärtslaufen, überwand er so nach einem Standard Gäste-Keeper Andreas Luthe. „Er ist natürlich gut drauf und tut uns allen gut“, sagte sein Teamkollege Benno Schmitz nach der Partie gegen die „Eisernen“. „Er hat einen guten Lauf.“

Genau diese Art des Durchsetzens im gegnerischen Strafraum imponiert auch Sturm-Partner Mark Uth. „Ja, das ist das perfekte Spiel für den Anthony“, sagte der Kölner. „Er ist unsere Lebensversicherung, momentan. Was aber auch nicht allzu gut ist. Wir brauchen mehr Spieler, die Tore machen und gefährlich sind vorne. Wir können es nicht nur allein mit Tony richten.“

Tatsächlich war Modeste erneut der beste Kölner, stets anspielbar, wuchtig, kopfballstark, torgefährlich. Insgesamt schoss er sieben Mal in Richtung des gegnerischen Tors - Bestwert aller Spieler auf dem Rasen. Modeste bestritt zudem gegen Union 21 Zweikämpfe – der Bestwert seines Clubs in dieser Partie. Elf davon entschied er für sich – eine gute Quote für einen Stürmer. Und dann überraschte der „alte Mann“ auch noch in der Rubrik Sprintstärke. Mit 33,34 km/h war er der schnellste Kölner (schneller war nur sein Berliner Pendant Taiwo Awoniyi mit 34,54 km/h) – und das mit nun 33 Jahren.

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