1. FC Köln Modeste wartet weiter auf sein Debüt in China

KÖLN · Der frühere Kölner Anthony Modeste wurde noch nicht einmal in den Kader seines neuen Clubs Tianjin Quanjian berufen. Der Torjäger soll seinen Trainingsrückstand noch nicht aufgeholt haben.

 Trainingseinheiten wie beim FC stehen für Anthony Modeste in China im Vordergrund.

Trainingseinheiten wie beim FC stehen für Anthony Modeste in China im Vordergrund.

Foto: picture alliance / Federico Gamb

Weiterhin warten muss Anthony Modeste auf seinen ersten Einsatz in der chinesischen Super League. Der vor eineinhalb Wochen vom 1. FC Köln zu Tianjin Quanjian gewechselte Stürmer gehörte beim 1:1 seines neuen Clubs am Sonntag bei Henan Jianye nicht einmal zum Kader. Offenbar mangelt es dem Franzosen noch an der notwendigen Fitness, weshalb ihn Trainer Fabio Cannavaro nicht berücksichtigte.

In einem Interview mit der französischen Zeitschrift „France Football“ bestätigte Anthony Modeste, dass es Interesse an ihm von Borussia Dortmund, Olympique Marseille und West Ham United gegeben habe. Dass er zu Tianjin Quanjian, derzeit Tabellendritter der chinesischen Top-Liga, gewechselt sei, habe auch damit zu tun gehabt, dass seitens des 1. FC Köln schnell mit den Chinesen, die bereits im Februar zwei Angebote abgegeben hatten, die beide von Kölner Seite abgelehnt worden waren, verhandelt worden sei. „Dieses dritte Angebot war so gut, und der Transfermarkt schloss am 14. Juli, sodass ich schnell unterschrieben habe“, wird Modeste zitiert.

Probleme mit der Eingewöhnung besitze er nicht. Zwar seien seine Frau und die beiden kleinen Kinder in Köln geblieben, wo sie weiterhin wohnen würden, doch habe er sich gut in der Hafenstadt mit ihren über sieben Millionen Einwohnern eingelebt. Noch wohne er in einem Hotel, ziehe aber bald in eine Wohnung im Umfeld der anderen Ausländer des Clubs um.

Modeste kehrt kurzfristig nach Köln zurück - zum Weihnachtsfest

Das sind neben den Spielerkollegen Axel Witsel aus Belgien und dem Brasilianer Alexandre Pato der Italiener Fabio Cannavaro mit seinen Landsleuten im Trainerstab. Zu denen gehört auch ein italienischer Koch, sodass Anthony Modeste nicht auf sein geliebtes Rindfleisch verzichten müsse.

Anfang November ist die chinesische Spielzeit bereits beendet. Dann kann der Franzose zu seiner Familie nach Köln zurückkehren. „Auch Weihnachten bin ich bei meiner Frau und den Kindern, weil wir erst im Januar mit der Vorbereitung auf die nächste Saison beginnen“, erzählte der 29-Jährige in dem Interview.

Erst dann erhält er seine geliebte Rückennummer 27 zurück. Die trägt derzeit der Rechtsverteidiger Cheng Zhang. „Er hat mir angeboten, dass ich schon jetzt meine Nummer bekommen könne. Aber das geht nicht. Während der Saison darf man die Rückennummer ja nicht wechseln. Also muss ich bis zum Saisonende mit der 37 spielen“, berichtete Anthony Modeste.

Dessen Ablösesumme, die bei 35 Millionen Euro liegen soll, hält Mönchengladbachs Sportdirektor Max Eberl im Übrigen für überzogen. „Modeste hat in Köln eine großartige Entwicklung genommen. Aber seine Wahnsinns-Ablösesumme ist eigentlich nicht marktgerecht. Das hätte es vor fünf Jahren so nicht gegeben. Da wäre er vielleicht zu einem Top-Club nach Frankreich oder England gewechselt, aber nicht für so viel Geld“, sagte Eberl. Wie sein Kölner Kollege Jörg Schmadtke kritisierte er damit erneut die unter anderem durch chinesische Clubs angetriebene Inflation der Transfersummen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort