SC-Freiburg - 1. FC Köln Nur laue Luft im FC-Sturm

KÖLN/FREIBURG · Wieder einmal ist der mögliche Befreiungsschlag ausgeblieben. Statt mit einem Acht-Punkte-Polster gegenüber dem Relegationsplatz beruhigt in die letzten sieben Spiele zu gehen, verharrt der 1. FC Köln mit schlechtem Gewissen im Gefahrenbereich.

 Harter Zweikampf zwischen Freiburgs Felix Klaus (vorne) und dem Kölner Jonas Hector.

Harter Zweikampf zwischen Freiburgs Felix Klaus (vorne) und dem Kölner Jonas Hector.

Foto: dpa

Denn wieder einmal wurden die Möglichkeiten nicht ausgeschöpft, die sich boten. "Es zieht sich wie ein roter Faden durch unsere Saison: Immer, wenn wir einen großen Schritt nach vorne machen könnten, fehlt uns der Glücksschlag", beschrieb es Dominic Maroh.

Die Bitterkeit der 0:1-Niederlage wurde unterstrichen, als Freiburgs Trainer Christian Streich die Leistung der Gäste über die der eigenen Elf stellte. So empfand es sein Kollege Peter Stöger als ärgerlich, dass seine Mannschaft als die bessere gelobt wurde, weil einem spätestens dann bewusst werde, dass man etwas falsch gemacht habe - und zwar mehr, als den einen Treffer durch den völlig frei zum Kopfball kommenden Mike Frantz (37.) zuzulassen.

In erster Linie machte Kölns Trainer dies an den beiden Stürmern fest. Während er sich noch gegen die Feststellung, es seien nicht genug klare Möglichkeiten herausgespielt worden, wehrte, meinte er an die Adresse von Tony Ujah und Deyverson, die zum vierten Mal in Folge als Sturmduo in der Startelf standen: "Die Jungs haben nicht annähernd an ihre Leistungen der letzten Wochen anknüpfen können." Sie hätten es an Präzision bei Torschussversuchen fehlen lassen und vor allem falsche Entscheidungen getroffen.

Von einer mangelnden Torgefahr sprach auch Matthias Lehmann. Es habe der letzte Wille gefehlt, den Ball über die Torlinie zu drücken. Dabei sei das Spielgerät durch den gegnerischen Strafraum geflogen, nur eben kein Kölner herangekommen, meinte der Mittelfeldspieler.

Bezeichnend war auch der Torschussversuch von Tony Ujah in der 28. Minute, der in Richtung rechter Eckfahne ging. Und sein Kollege Dyverson fiel mehr durch unsinnige Zweikämpfe sowie ein Frustfoul auf, für das er die Gelbe Karte sah.

Als für ihn der Japaner Yuya Osako in der 54. Minute ins Spiel kam, entwickelte sich gleich mehr Zug zum gegnerischen Tor. "Aber was trotz aller Feldüberlegenheit auch in der zweiten Halbzeit fehlte, waren klare Chancen", monierte Kölns Sportdirektor Jörg Jakobs. Dem Ausgleich am nächsten kam Marcel Risse, als er in der 78. Minute aus spitzem Winkel den Ball über Roman Bürki hinweg an die Latte zirkelte. Der Abpraller landete vor den Füßen von Tony Ujah, doch dessen Schussversuch war nicht mehr als eine Rückgabe zum Freiburger Torhüter.

Hinsichtlich der Begegnung am Sonntag gegen die TSG Hoffenheim spricht viel dafür, Osako wieder einmal von Beginn an eine Chance zu geben. Dass er die in Freiburg nicht erhielt, dürfte in erster Linie an seiner strapaziösen Länderspielreise nach Japan gelegen haben, von der er drei Tage vor dem Bundesligaspiel zurückkehrte. Angesichts seiner verbesserten kämpferischen Einstellung und seiner gezeigten Zweikampfstärke könnte er die bessere Option als Partner von Torjäger Tony Ujah sein.

Dem wurde gestern die Geldbörse erleichtert. Weil er verspätet zum Training erschien, muss der Stürmer in die Mannschaftskasse zahlen. Die Übungseinheit bestand im Übrigen für alle Spieler nur aus einer Radtour durch den Grüngürtel.

Einzelkontrolle

Ohne große Wartezeiten verlief die erstmalige Ausgabe von personalisierten Eintrittskarten für die Kölner Fans in Freiburg. Dank der guten Vorbereitung vonseiten des 1. FC Köln sowie der Gastgeber ging für die rund 1500 mitgereisten Anhänger alles reibungslos und ohne Probleme über die Bühne.

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