Spiel gegen Heidenheim Offensive des 1. FC Köln soll in den Fokus rücken

KÖLN · Der 1. FC Köln fühlt sich in der Abwehr gestärkt und kümmert sich nun verstärkt um Verbesserungen im Angriff. Benno Schmitz steht vor dem Heimdebüt.

Der 1. FC Köln steht genau da, wo er nach seinem Selbstverständnis auch hingehört: auf Platz eins der Tabelle der 2. Fußball-Bundesliga. Dennoch herrscht – zumindest außerhalb des Geißbockheims – angesichts der spielerischen Leistung eine gewisse Unzufriedenheit, noch mehr aber wegen der jüngsten Punkteausbeute. Im Heimspiel am Samstag (13 Uhr) gegen Heidenheim will der FC es besser machen.

„Die Ausgangslage ist gut. Wir wollen endlich wieder einen Heimsieg feiern“, sprach Benno Schmitz am Mittwoch aus, worauf alle FC-Anhänger hoffen. Der Neuzugang von RB Leipzig steht vor seinem ersten Auftritt im Rheinenergie-Stadion, nachdem er am letzten Samstag in Kiel sein Debüt für den Club gab.

Dass er darauf seit dem Saisonstart elf Wochen warten musste, war einer Sehnenverletzung geschuldet. Die hatte sich der Abwehrspieler am Ende der Vorbereitungszeit zugezogen. Nach der Genesung erhielt zunächst Matthias Bader den Vorzug.

Erst jetzt bekam der gebürtige Münchner, der alle Nachwuchsmannschaften des FC Bayern durchlief, seine Chance – und nutzte sie. Trotz des enttäuschenden 1:1 bei Holstein Kiel gehörte der Rechtsverteidiger zu den Gewinnern der Partie.

Begegnung in Kiel sei zukunftsweisend

Auf seiner Seite ließ er in der Defensive nur wenig zu, gewann fast drei Viertel aller Zweikämpfe. Ins Spiel nach vorne schaltete er sich immer wieder ein. Dabei war auffällig, dass er von den Mitspielern häufig gesucht wurde, obwohl er erstmals mit ihnen bei einem Pflichtspiel auf dem Rasen war. 90 Ballkontakte wie er besaß kein anderer Kölner in diesem Spiel.

Trotz einer gewissen Nervosität, die man ihm beim Debüt zunächst anmerkte, habe sich aus seiner Sicht gezeigt, „dass ich sehr ruhig am Ball bin und ein gutes Passspiel besitze“. Letzteres bewies er, als er jene Szene einleitete, die zum Strafstoß und zur Kölner Führung führte.

Die Begegnung in Kiel sei zukunftsweisend gewesen, obwohl man in der 88. Minute noch durch eigenes Verschulden den Ausgleich hinnehmen musste und zwei sicher geglaubte weitere Punkte verloren hatte. Man habe kompakt stehen wollen, was bis auf die eine Szene gelungen sei. Man habe inzwischen „die Sinne geschärft“, was die Defensivarbeit anbelange, und man habe sehr viel Ballbesitz, sei gleichzeitig nicht mehr so anfällig für Konter des Gegners.

Fünf Gegentore wie im Heimspiel gegen Paderborn und derer drei im Auswärtsspiel auf St. Pauli soll es in Zukunft nicht mehr geben. Nun gehe es aber auch darum, die Offensive wieder zu forcieren. „Wir dürfen jetzt nicht mehr nur defensiv denken“, meinte Schmitz. Vor allem in den Heimspielen müsse man nun „zwingender und mutiger vorne reinspielen“.

Daran arbeitete Trainer Markus Anfang auch in den Einheiten am Mittwoch. Entscheidend sei dabei, die richtige Balance zwischen Defensive und Offensive zu finden. Einerseits also verstärkt freie Räume im Spiel nach vorne zu finden und zu Torabschlüssen zu kommen, andererseits nicht anfällig für gegnerische Konter zu sein. Ungeachtet dieser Pläne forderte Innenverteidiger Rafael Czichos die FC-Fans auf, die Mannschaft weiter so leidenschaftlich zu unterstützen, wie sie es bisher getan haben. „Der FC ist ein Erstligaverein, der in der 2. Liga spielt. Mit dieser Liga müssen sich die Fans nicht identifizieren. Aber die Rückkehr in die Bundesliga können wir nicht im Vorbeigehen erreichen. Ich hoffe, das versteht so langsam jeder. Die Fans müssen hinter uns stehen, wir werden jedenfalls alles für den Aufstieg geben“, sagte der Abwehrchef.

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