1. FC Köln Ohne Bittencourt nach Bremen

BREMEN/KÖLN · Die meisten sprechen von einer eklatanten Heimschwäche, Thomas Eichin aber ist anderer Meinung. Aus einer Bilanz von einem Sieg und sechs Niederlagen bei 4:15-Toren ableiten zu können, dass der SV Werder Bremen im Weserstadion nur ein Punktelieferant ist, bezeichnete der Geschäftsführer in dieser Woche als "Unsinn".

 Fällt in Bremen krankheitsbedingt aus: Leonardo Bittencourt.

Fällt in Bremen krankheitsbedingt aus: Leonardo Bittencourt.

Foto: dpa

Der ehemalige Manager der Kölner Haie hat auch eine Erklärung für diese auf den ersten Blick durchaus abenteuerlich klingende Einschätzung. Es liege auch am Spielplan, der den Bremern mit Ausnahme des FC Ingolstadt und des Hamburger SV in der Hinrunde nur die Hochkaräter der Fußball-Bundesliga als Gegner im eigenen Stadion beschert habe.

Neben Niederlagen gegen den Aufsteiger (0:1) und den Nordrivalen (1:3) kassierte Werder Heimpleiten gegen Dortmund (1:3), die Bayern (0:1), Schalke (0:3) und Leverkusen (0:3). Der einzige Sieg gelang zu Saisonbeginn gegen die zu dieser Zeit taumelnden Gladbacher (2:1). Da scheint der Kontrahent im letzten Hinrundenspiel vor eigenem Publikum mit dem 1. FC Köln maßgeschneidert zu sein, um Eichins zweite Einschätzung verifizieren zu können: "Wir können sowohl auswärts als auch zu Hause gewinnen." Dass er damit durchaus recht hat, bewiesen die Bremer im DFB-Pokal, als sie den FC im Oktober durch ein Tor des Ex-Kölners Tony Ujah mit 1:0 aus dem Wettbewerb warfen.

Ein bisschen erinnert die Ausgangslage vor dem Duell am heutigen Samstag (15.30 Uhr/Sky) an jene der vergangenen Saison. Die Bremer befanden sich in einer solch furchtbaren Negativspirale, dass Eichin das Heimspiel gegen die Geißböcke zum Entscheidungsspiel für Trainer Robin Dutt ausrief. Es folgte ein 0:1 (Torschütze Ujah) und die Demission des gebürtigen Kölners. Die ganz große Trainerdiskussion um Dutt-Nachfolger Victor Skripnik liegt nach Werders jüngstem 1:1 in Stuttgart zwar auf dem Ruhekissen, bei einer weiteren Heimniederlage dürfte sie vor dem Hinrundenabschluss in Frankfurt aber schnell und vehement wieder Fahrt aufnehmen.

Den Kölnern kann eine Verunsicherung der Bremer nur recht sein, um ihre eigene negative Phase beenden zu können. Auch die Elf von Trainer Peter Stöger hat aus den jüngsten zehn Spielen nur zwei Siege geholt und inklusive des Pokalspiels in sieben der letzten acht Partien kein Tor erzielt. Bei dem Versuch, dies in Bremen zu ändern, muss Stöger auf Leonardo Bittencourt verzichten. Der 21-Jährige konnte aufgrund einer Erkältung auch gestern nicht trainieren und gehört wie Kazuki Nagasawa und Mergim Mavraj nicht zum 18er-Kader, der sich gestern auf den Weg nach Bremen gemacht hat. Als Alternative für Bittencourt stehen Mittelfeldspieler Milos Jojic und Stürmer Simon Zoller vorne an.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Nah an der Weltspitze
Kommentar zur Eishockey-WM Nah an der Weltspitze
Aus dem Ressort