Spielmacher des 1. FC Köln Ondrej Duda droht gegen den VfB Stuttgart auszufallen

Köln · Ondrej Duda bereichert mit seiner Finesse das Spiel des 1. FC Köln merklich, doch der Slowake gönnt sich auch einige Pausen. Da er gegen Stuttgart am Samstag auszufallen droht, bietet sich Max Meyer wohl eine neue Bewährungschance.

 FC-Spielmacher Ondrej Duda (l.) schirmt den Ball gegen Frankfurts Filip Kostic ab – eine seiner wenigen auffälligen Szenen bei der 0:2-Niederlage.

FC-Spielmacher Ondrej Duda (l.) schirmt den Ball gegen Frankfurts Filip Kostic ab – eine seiner wenigen auffälligen Szenen bei der 0:2-Niederlage.

Foto: dpa/Thomas Frey

Ondrej Duda kann den Unterschied machen. Wenn der Slowake im Dress des 1. FC Köln einen dieser Tage erwischt, an denen seine Finten und Pässe sitzen, gehört er in der Fußball-Bundesliga zum Besten, was die Zehner-Position zu bieten hat. Der laufstarke 26-Jährige gehört zu den Spielern, die den Ball streicheln, ihn hart und präzise treten oder in eine überraschende Richtung schlagen können. Das macht ihn unberechenbar. Allerdings auch im negativen Sinne, denn es gibt genauso diese Tage, an denen er falsche Entscheidungen trifft und das Spiel an ihm vorbeiläuft. Als hätte er das ständige Auf und Ab, in dem die Geißböcke in dieser Saison stecken, für sich adaptiert.

Duda ist eigentlich auch ein Derbyheld. Ohne seinen Traumpass hätte Elvis Rexhbecaj das 1:0 beim 2:1-Erfolg in Mönchengladbach niemals erzielen können. Es war Dudas vierter Assist im 20. Bundesligaspiel für den FC. Hinzu kommen zwei Tore beim 1:1 gegen Frankfurt und beim 2:2 gegen Wolfsburg, die er beide seiner herausragenden Schusstechnik zu verdanken hat. Duda ist damit an 30 Prozent der 20 Kölner Treffer in dieser Saison direkt beteiligt.

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Was ihm fehlt, ist die Konstanz. Wenn der schweigsame Slowake keinen Zugang zum Spiel findet, macht er sich gerne unsichtbar. Dann fehlt er mit und gegen den Ball, beraubt sein Team der wenigen Umschaltmomente, die der FC für seine Spielanlage dringend benötigt. Eine Schwäche, die beim Pokal-Aus in Regensburg so sehr in Erscheinung trat, dass Trainer Markus Gisdol seinen Regisseur nach 45 Minuten auswechseln musste. Oder am vergangenen Sonntag, als Duda beim 0:2 in Frankfurt keine Akzente setzen konnte und ebenfalls zur Pause in der Kabine bleiben musste.

Gegen Frankfurt mit Schmerztabletten gespielt

Eine Auswechslung, die Gisdol allerdings nicht aufgrund der schwachen Leistung Dudas vornahm, sondern wegen einer Rippenprellung, die dem Mittelfeldspieler zu schaffen machte. „Er hat mit Schmerztabletten gespielt“, erklärte der FC-Trainer. Duda habe ihm vor dem Spiel signalisiert, dass er einsatzbereit sei. Ein Trugschluss, denn die Verletzung verhinderte letztlich, dass Duda gegen die körperlich sehr robust auftretenden Frankfurter seine volle Leistung abrufen konnte. „In der Pause hat er mir gesagt, dass er leider nicht weitermachen kann. Ich mache ihm deshalb aber keinen Vorwurf“, sagte Gisdol und fügte an: „Die Spielbelastung ist noch einmal anders als während des Trainings. Er hat bis dahin auch kein wahnsinnig schlechtes Spiel gemacht“, begründete der 51-Jährige die Auswechslung einzig aufgrund der Rippenprellung.

Vor dem Heimspiel gegen den VfB Stuttgart (Samstag, 15.30 Uhr/Sky) werden Spieler und Trainer wieder vor der Frage stehen, ob ein Einsatz Sinn macht. Eine MRT-Untersuchung am Montag hat bei Duda keine schwerwiegendere Verletzung feststellen können. Am Mittwoch soll der Zehner trotzdem nur individuell trainieren.

Sollte Duda ausfallen oder sein Einsatz zu riskant sein, könnte die Stunde von Max Meyer schlagen. Im Vergleich der beiden Winter-Neuzugänge war der Ex-Schalker im Gegensatz zu Stürmer Emmanuel Dennis bislang kaum ein Faktor. Neben einem Bundesliga-Kurzeinsatz beim 3:1 gegen Bielefeld stand Meyer nur noch 75 Minuten lang im Pokal-Achtelfinale in Regensburg auf dem Platz. Eine Partie, die sowohl dem Mittelfeldspieler als auch Gisdol aufzeigte, dass dem 25-Jährigen nach seiner verlorenen Zeit in der Premier League bei Crystal Palace die Spielpraxis fehlt. „Max hängt sich voll rein und wird auch seine Einsatzzeit bekommen“, denkt FC-Sportchef Horst Heldt positiv. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Meyer eine Option darstellt. Womöglich schon gegen Stuttgart.

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