1. FC Köln Peter Stöger - Ein Mann für (fast) alle Fälle

KÖLN · Wer in Österreich zum Helden werden möchte, der spielt keinen Fußball, sondern bewältigt als Wintersportler die Streif - bestenfalls bei der Hahnenkamm-Abfahrt in Kitzbühel als Sieger, wie beispielsweise viermal Franz Klammer.

Fußball spielt in der Alpenrepublik nur eine untergeordnete Rolle, bis auf dieses berühmt, berüchtigte Cordoba, wo Austria die deutschen Kicker in Argentinien 1978 mit 3:2 vom Hof jagte. Mit dabei war auch ein gewisser Herbert Prohaska, genannt "Schneckerl".

Nach dem Rücktritt dieser österreichischen Fußball-Legende verpflichtete Austria Wien 1989 den damals 22-jähriger Peter Stöger, der im Mittelfeld die Führungsrolle übernahm und mit den "Veilchen" drei Meistertitel und drei Pokalsiege holte.

Da er nach eigener Aussage an Höhenangst leidet, war Bergsteigen nie sein Ding, doch Gipfel kann man auch anderweitig erklimmen. In der Nationalmannschaft brachte er es so auf 65 Länderspiele (15 Tore) und kam bei der Endrunde 1998 in Frankreich zweimal zum Einsatz.

Nach seiner Spielerkarriere versuchte sich der am 11. April 1966 in Wien geborene Stöger zunächst als Sportmanager bei Untersiebenbrunn, um alsbald zur Austria zurückzukehren. Die große Überraschung geschah im Mai 2005: Peter Stöger und Frenkie Schinkels, bis dato Scout der Austria Amateure, ersetzten das Trainer-Duo Günter Kronsteiner und Lars Søndergaard. Als Sportdirektor gewann Stöger 2006 mit Austria zum 23. Mal die Meisterschaft.

Im Herbst 2006 wurde er zusammen mit Schinkels aufgrund der desaströsen Leistungen des Teams beurlaubt. Nach seiner Rückkehr zur Vienna landete Stöger über einige Stationen im Mai 2012 wieder als Trainer bei Austria Wien. Ausgestattet mit einem Zweijahresvertrag ist nun vorzeitig Schluss - und Stöger versucht sein Glück in Köln.

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