1. FC Köln Peter Stöger: „Wir sind kein Fallobst“

KÖLN · Mit der zweiten Auswärtsniederlage in Folge sind die Spieler des 1. FC Köln in die Länderspielpause der Bundesliga gegangen. Was negativ klingt, ist für Trainer Peter Stöger eher eine Normalität im Laufe einer 34 Spiele dauernden Meisterschaftsrunde.

 Gegen Kritik an den Leistungen seiner Spieler wehrt sich Kölns Trainer Peter Stöger.

Gegen Kritik an den Leistungen seiner Spieler wehrt sich Kölns Trainer Peter Stöger.

Foto: dpa

Was nach dem 0:1 in Frankfurt jedoch aufhorchen ließ, war sein Hinweis, dass seine Mannschaft seit dem Saisonbeginn gefühlt am Limit spiele. Was meinte der Wiener damit? Befinden sich seine Spieler körperlich, psychisch und spielerisch an der Leistungsgrenze? „Sie haben in all diesen Bereichen immer alles gegeben“, antwortete ein stark erkälteter Peter Stöger am Montag dazu auf Nachfrage dieser Zeitung.

„Unter dem Strich muss ich sagen, dass wir extrem stolz auf die Truppe sind. Die Jungs haben alles rausgeholt. Sie rufen spielerisch alles ab, sind relativ effektiv und läuferisch spitze. Sie zeigen keine Müdigkeit, laufen wie ein Uhrwerk. Das ist ihnen hoch anzurechnen. Wir haben die 18 Punkte, weil die Jungs einen richtig guten Job machen und gefühlt permanent am Limit arbeiten. Das wollte ich damit sagen.“

Beim Spiel in Frankfurt habe man zwar in der ersten Halbzeit nicht wie gewünscht gespielt, keinen Zugriff auf den Gegner bekommen und sei in Rückstand geraten. Aber nach der Pause habe man die Gastgeber im Griff gehabt, es nur versäumt, den möglichen Ausgleich zu erzielen.

Ähnlich war die Partie beim 1:2 in Berlin verlaufen. Auch da hatten die Kölner vom Gegner und von neutralen Beobachtern Lob für ihren engagierten Auftritt sowie die Einschätzung erhalten, dass ein Remis gerecht gewesen wäre. Deshalb wehrte sich Stöger jetzt gegen Vorwürfe, man habe es versäumt, auf den dritten Tabellenplatz hinter den punktgleichen Münchnern und Leipzigern zu klettern. „Wir haben seit April zwei Spiele verloren – bei den Berlinern und den Frankfurtern, die beide zu Hause noch unbesiegt sind. Wir sind kein Fallobst“, betonte der Wiener.

Er und seine Trainerkollegen haben bis zur Vorbereitung auf das Derby in Mönchengladbach in der kommenden Woche ein Übungsprogramm zusammengestellt, bei dem Spielformen im hohen Belastungsbereich durchgeführt werden. Man werde zwar darauf achten, die Spieler nicht „kaputt zu trainieren“, wolle aber eine Grundlage dafür legen, dass die Mannschaft die sechs Spiele bis kurz vor Weihnachten körperlich gut durchstehen könne.

Sollte es gelingen, bis zum Saisonende am Limit zu spielen, könne auch eine Europapokalteilnahme erreicht werden. Mannschaften wie die aus Berlin, Frankfurt, Hannover, Augsburg oder aktuell Mainz hätten in der jüngeren Vergangenheit gezeigt, dass das auch möglich sei, wenn man nicht zu den Großen der Bundesliga gehöre.

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