1. FC Köln Peter Stögers Mission startet am Freitag

KÖLN · Nun ist es tatsächlich vollbracht. Der 1. FC Köln hat seit Mittwoch einen neuen Trainer für seine Zweitliga-Mannschaft gefunden. Und die Lösung scheint trotz diverser Absagen nicht die schlechteste zu sein.

Peter Stöger, Meistertrainer von Austria Wien, wird dem FC künftig versuchen, die Dinge beizubringen, die notwendig sind, um den Verein zurück in die 1. Bundesliga zu führen. Am Dienstag waren Präsident Werner Spinner und Geschäftsführer Alexander Wehrle ein weiteres Mal nach Wien geflogen, um ihr Angebot zu erhöhen.

Und am Ende sagte die gegnerische Seite um den Austria-Finanz-Vorstand Markus Kraetschmer Ja und gab den 47-Jährigen frei, der nach seinem öffentlich bekundeten Wunsch nach Köln zu wechseln, beim harten Kern der Austria-Fans eh nicht mehr tragbar gewesen wäre. Rund 700.000 Euro und ein Ablösespiel, bei dem die Einnahmen komplett dem Meister aus Österreich zugute kommen, soll der FC letztendlich geboten haben. Die Länge der Vertragsdauer für Stöger soll am Donnerstag geklärt werden, wenn der 47-jährige ehemalige Nationalspieler in Köln eintrifft. Das erste Training leitet Stöger am Freitag.

Als erste Konsequenz der Trainerentscheidung gibt es positiv zu vermelden, dass Marcel Risse noch in dieser Woche einen Vertrag in seiner Geburtsstadt beim FC unterschreiben wird. Der bis 2014 beim FSV Mainz 05 unter Vertrag stehende Mittelfeldspieler wechselt für eine Ablösesumme von rund 700,000 Euro zu den Geißböcken.

Dagegen ist eine Verpflichtung von Anthony Ujah, der im vergangenen Jahr als Ausleih-Spieler von Mainz 13 Tore erzielte, in weite Ferne gerückt. Mainz hatte immer wieder betont, dass unter zwei Millionen Euro nichts geht. Das möchte und kann der FC nicht bezahlen und sieht sich deshalb bereits nach Alternativen um.

Da der hoch verschuldete FC schon in den Trainer investieren musste, scheint sich eine sportliche Verbesserung des Kaders schwierig zu gestalten. Und um so abenteuerlicher scheint es dementsprechend, sich auch mit dem Aufstieg zu beschäftigen, obwohl dies der Anspruch der Kölner Verantwortlichen an den neuen Trainer ist.

Dass, wie in den österreichischen Medien verbreitet, beispielsweise Martin Harnik vom VfB Stuttgart an den Rhein wechselt, darf in den Bereich der Fabel verwiesen werden. Die Kölner Vereinsführung möchte zwar investieren, aber nicht um jeden Preis. Immerhin dürfen sich die Macher der Geißböcke darüber freuen, dass es nach der Absage vieler Wunschkandidaten wie beispielsweise Mike Büskens oder Roger Schmidt doch noch mit einem Kandidaten, den die Verantwortlichen nach eigener Aussage immer ganz oben auf ihrer Liste gehabt hatten, klappte und kein Plan E oder F verwirklicht werden musste.

Wobei: Friedhelm Funkel saß stets als "Blitzableiter" auf der Ersatzbank, wenn es bei der Kandidatenkür eng geworden wäre. Und es wurde ganz eng.

Doch nun fühlen sich die Verantwortungsträger mit der Verpflichtung von Stöger in sicherem Fahrwasser. So sagt Kaderplaner Jörg Jakobs: "Peter Stöger ist ein moderner Trainer mit großen Fähigkeiten bei der Führung und Entwicklung der Spieler. Zugleich verfügt er über Erfahrung und hat bereits einige Titel gewonnen.

Auch FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle freut sich auf den neuen Chefausbilder: "Wir sind sehr froh, dass sich Peter Stöger für den 1. FC Köln entschieden hat. Wir hatten ihn von Anfang an auf dem Zettel und waren nach den Gesprächen mit ihm absolut von seinen Fähigkeiten überzeugt. Deshalb haben wir uns in den vergangenen Tagen intensiv um ihn bemüht."

Nun wird sich zeigen, ob Peter Stöger die richtige Wahl getroffen hat. Schließlich sind beim FC schon einige ambitionierte Trainer gescheitert: "Ich danke den Kölnern für das große Vertrauen in meine Fähigkeiten und es ist aus meiner Sicht selbstverständlich, dass ich dieses Vertrauen auch bestätigen möchte", sagte Stöger in seiner Heimatstadt Wien, bevor er nun seine Koffer packt, um von der Donau an den Rhein zu ziehen.

"Nun gilt die volle Konzentration der Saisonvorbereitung und auf große Ziele, denn ich habe immer wieder betont: Der FC gehört für mich zu den großen Vereinen in Deutschland und sollte einen Stammplatz in der Bundesliga haben."

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