Start am Geißbockheim So lief der Trainingsauftakt beim 1. FC Köln

Köln · Vor 250 Fans hat der 1. FC Köln am Geißbockheim die Vorbereitung auf die neue Bundesliga-Saison begonnen. Trainer Steffen Baumgart begrüßte insgesamt 33 Spieler - und äußerte sich erneut zu seinen Zielen mit dem Team.

 Engagiert bei der Sache: FC-Trainer Steffen Baumgart (Mitte) während der ersten Trainingseinheit.

Engagiert bei der Sache: FC-Trainer Steffen Baumgart (Mitte) während der ersten Trainingseinheit.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Er freut sich. Man sieht es nicht, aber er freut sich. Sagt er zumindest. Entweder Steffen Baumgart hat seine Gesichtszüge nicht unter Kontrolle oder der neue Kölner Trainer hat bei Comedian Torsten Sträter den Schnellkurs in Beherrschung und Trockenheit belegt. „Ja, ich freue mich“, betont Baumgart zum Trainingsauftakt des 1. FC Köln mit gewohnt kühlem Gesichtsausdruck. „Ich freue mich, etwas mit Fußball machen zu dürfen. Das ist für mich die größte Aufgabe, die ich bislang übernommen habe.“

Baumgart sagt diese Worte ohne jegliche Ehrfurcht, ohne auch nur eine Spur von Aufregung. Im Gegenteil, der 49-Jährige ist Profi, weiß genau, was er tut. An diesem Montag leitet er das erste Training seiner neuen Mannschaft. Einer großen Mannschaft. 29 Feldspieler und vier Torhüter haben sich vor dem Trainerteam versammelt. Es ist voll am Geißbockheim – voller als sonst. Auch 250 Zuschauer sind zugelassen. „Das war schon ein geiles Gefühl, vor den Fans zu trainieren“, sagt Salih Özcan nach der ersten Einheit.

Auch Baumgart ist erfreut – wohl innerlich, allerdings ist der Kölner Trainer ehrgeizig, auch hier will er mehr. „Wir hoffen darauf, dass wir im ersten Spiel die ersten Zuschauer begrüßen dürfen und vielleicht im zweiten Spiel ein volles Haus haben“, so Baumgart. „Und dann hoffe ich, dass wir den Fans den Fußball geben, den dieses Stadion verdient hat. Und das Stadion hat verdient, das eine oder andere Tor mehr zu sehen.“ Das könne er aber nicht versprechen, sagt der Trainer. „Daran werden wir aber alles setzen.“

Baumgart: Es gibt keine Streichliste

Und damit hat der FC am Montag begonnen. „Die Jungs sollen erst einmal Fußball spielen. Der Rest kommt nach und nach“, sagt Baumgart. „Dabei ist auch wichtig, dass nicht alles gelingt. So kann man Korrekturen besser erklären.“ Der Auftakt findet in Gruppen statt, das ist dem großen Kader geschuldet. Aktuell gäbe es keine Streichliste, betont der Trainer. „Ich nehme einfach alles so, wie es kommt“, sagt Baumgart. „Natürlich werden wir überlegen, wie viele Spieler wir mit ins Trainingslager (16. bis 25. August, d. Red.) nehmen. Aber da gibt es jetzt keine genaue Teilnehmerzahl. Vielleicht gibt es da noch den einen oder anderen, der noch wechseln will. Vielleicht sind da noch Sachen in der Pipeline.“

Zum Beispiel der Wechsel von Marcel Risse. Der gebürtige Kölner steht nicht auf dem Trainingsplatz, aber unmittelbar vor der Vertragsauflösung. Risse hat sich längst mit der Viktoria geeinigt, wird zu den Höhenbergern zurückkehren. Auch Sebastian Andersson fehlt. Der Schwede laboriert weiterhin an seiner Knieverletzung. Der Angreifer wird wohl weiter Fußball spielen können, sagte aber jüngst dem „Kicker“, dass er nicht wisse, ob er wieder der alte Spieler werde.

Auch Anthony Modeste trainiert weitestgehend individuell. „Bei Sebastian müssen wir abwarten. Tony hat in der Vergangenheit keine Vorbereitung absolvieren können. Das kann er dieses Mal“, sagt Baumgart. „Wenn er die Vorbereitung absolviert, wird er auch eine bessere Leistung abrufen.“

Bilder vom Trainingsauftakt des 1. FC Köln
20 Bilder

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Meré, Duda, Skhiri und Schaub noch im Urlaub

Jorge Meré, Ondrej Duda, Ellyes Skhiri und Louis Schaub befinden sich noch im Urlaub und verpassten die erste Einheit. Dafür gibt es einige neue Gesichter am Geißbockheim. Dejan Ljubicic, Timo Hübers und Marvin Schwäbe trainierten mit, genauso wie Rückkehrer Mark Uth.

Baumgart setzt vorerst auf die Athletik. Für den Trainer ein Schlüssel zum Erfolg. Natürlich kann er auch den Wunsch der Fans verstehen, nicht mehr gegen den Abstieg spielen zu wollen. Das will er auch nicht. „Wenn ich gegen den Abstieg spiele, weiß ich nicht, wie lange mein Job hier noch geht. Gegen den Abstieg spielen, bedeutet aber auch, dass ich mehr Spiele verliere. Ich hab es nicht so mit dem Verlieren“, sagt Baumgart – relativ emotionslos.

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