„Das hat mich schon erschüttert“ Profitiert FC-Verteidiger Luca Kilian vom Czichos-Transfer?

Köln · Luca Kilian wechselte im Sommer zum 1. FC Köln, nachdem er bei Mainz nur selten gespielt hatte. Beim FC kommt der Innenverteidiger bislang auf 13 Einsätze. Seine Stellung in der Mannschaft könnte sich durch den Czichos-Transfer noch einmal verbessern.

„Das hat mich schon erschüttert“: Profitiert FC-Verteidiger Luca Kilian vom Czichos-Transfer?
Foto: Herbert Bucco

Es lief bereits die 87. Minute im Auswärtsspiel gegen den FSV Mainz. Luca Kilian setzte zu einer Grätsche gegen Jonathan Burkardt an. Kilian gewann den Zweikampf, sicherte dem FC damit vermutlich das 1:1 gegen seinen Ex-Verein und jubelte anschließend, als habe er ein entscheidendes Tor erzielt. Doch der Innenverteidiger wurde für die gelungene Abwehraktion Ende November nicht nur von sich selbst gefeiert. Auch im Netz gab es zahlreiche Glückwünsche und lobende Worte. Unter anderem tauchte ein Meme von Kilians Grätsche in einem Bilderrahmen eines Museums in den sozialen Netzwerken auf. Der 22-Jährige ist nach nur wenigen Monaten beim 1. FC Köln angekommen.

13 Spiele hat Kilian in dieser Saison bislang für den FC absolviert. Einmal lief der gebürtige Dortmunder noch für Mainz auf, wurde in der 90. Minute eingewechselt. Beim FSV kam Kilian in der vergangenen Spielzeit nicht über den Status eines Ergänzungsspielers hinaus, spielte zwischenzeitlich für die Mainzer Reserve. FSV-Coach Bo Svensson bemängelte Kilians Fitnesszustand, sagte, der Innenverteidiger müsse sich in der Athletik verbessern. Ausgerechnet die Schnelligkeit und die körperliche Robustheit haben es aber dem Kölner Trainer Steffen Baumgart offensichtlich angetan. „Luca ist ein sehr talentierter Innenverteidiger, er ist schnell und spielstark“, sagte Baumgart im Sommer. „Ich freue mich, ihn hier zu haben und ihn jetzt beim FC weiterzuentwickeln.“

Luca Kilian stark im Zweikampf

Gewinner und Verlierer der Hinrunde des 1. FC Köln
30 Bilder

Gewinner und Verlierer der Hinrunde des 1. FC Köln

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Diese Entwicklung ist nach fünf Monaten bereits deutlich zu sehen. Kilian hat in den meisten Partien durch ein gutes Zweikampfverhalten überzeugt, er ist schnell und mit seinen 1,92 Metern ein wichtiger Kopfballspieler der Innenverteidigung. Im Stellungsspiel offenbart Kilian ab und an noch Schwächen. Auch deswegen lieferte er sich zuletzt einen Zweikampf mit Timo Hübers um die Position neben Rafael Czichos.

Der plötzliche Abgang des Abwehrchefs offenbart Kilian eine neue Perspektive. Aus dem Vierkampf um die beiden Posten in der Innenverteidigung ist ein Dreikampf geworden. Neben Hübers und Kilian wird auch Jorge Meré weiter versuchen, einen Stammplatz zu erkämpfen. „Jetzt wird jeder versuchen, seine Chance zu nutzen und sich bestmöglich im Training zu präsentieren“, sagt der 22-Jährige, der den Wechsel seines Mannschaftskameraden aber auch bedauert. „Das hat mich schon ein wenig erschüttert, weil ich ihm persönlich auch sehr nahe gestanden habe. Wir haben uns sehr gut verstanden. Das ist ein Schlag gewesen“, sagt Kilian. „Es ist immer krass, wenn ein Führungsspieler geht.“

Sollte sich der FC in der Innenverteidigung im Winter nicht mehr verstärken, könnte auch Kilian in eine neue Rolle wachsen. Nicht umsonst wünscht sich Trainer Baumgart, dass gerade Timo Hübers und Kilian mehr Verantwortung übernehmen. „Ich möchte in meiner Entwicklung schon einen Schritt in diese Richtung machen“, sagt der Innenverteidiger. „Ich bin jetzt nicht der auf dem Platz, der da rumschreit. Ich versuche eher auf meine Art und Weise, Verantwortung zu übernehmen.“

Die Chance wird er am kommenden Sonntag möglicherweise haben. Dann geht es gegen Hertha BSC (15.30 Uhr, Dazn). „Wir wollen da die drei Punkte einfahren. Wir sind sicher, dass wir etwas mitnehmen können“, so Kilian. Zur Not packt der Abwehrmann mal wieder die Grätsche aus.

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