Man of the Match Salih Özcan rückt beim 1. FC Köln zurück in den Fokus

Köln · Salih Özcan war beim Spiel gegen Borussia Dortmund „Man of the match“. Beim 1. FC Köln rückt der Mittelfeldspieler damit wieder mehr in den Fokus.

 Dortmunds Julian Brandt und Kölns Salih Özcan (r.) kämpfen um den Ball.

Dortmunds Julian Brandt und Kölns Salih Özcan (r.) kämpfen um den Ball.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Gute Laune kann man Salih Özcan in den öffentlichen Trainingseinheiten wahrlich nicht absprechen. Der gebürtige Kölner lacht, liefert sich mit den Mitspielern lustige Wortgefechte, macht seine Witze. Auch in einer Phase, in der es für den 23-Jährigen alles andere als rund lief. Öczan wollte den FC im Sommer verlassen. Es gab dem Vernehmen nach Angebote, wohl auch aus der Bundesliga. Doch der neue Trainer brachte Özcan zum Umdenken. Steffen Baumgart suchte früh das Gespräch. Der gebürtige Kölner ließ sich überzeugen und blieb in Köln. „Wenn er sein Spiel umsetzt, ist er ein sehr guter und wichtiger Spieler für uns“, sagte Baumgart erst vor wenigen Wochen. 

Allerdings ein Spieler, der bislang mehr auf der Bank saß als auf dem Platz stand. In den ersten sieben Liga-Spielen kam Özcan zu fünf Einsätzen, auf gerade einmal 98 Einsatzminuten. „Er macht einen guten Job. Dass ich nicht zu 100 Prozent zufrieden bin, weiß er und darüber reden wir“, sagte Baumgart. „Wir sind tagtäglich im Austausch. Er trainiert gut. Aber er hat immer Phasen drin, die mir nicht gut gefallen. Das ist aber normal.“

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Foto: dpa/Marius Becker

Für Baumgart gehört es ebenfalls zu seinem Trainer-Verständnis, Spieler besser zu machen. Einen Anthony Modeste hat der 49-Jährige zu einem der besten Angreifer der Liga gemacht. Benno Schmitz könnte in dieser Saison der Durchbruch gelingen, dem man dem Außenverteidiger seit Jahren wünscht. Und Salih Özcan? Der gebürtige Kölner tat sich schwer. Allerdings auch, weil sich der 23-Jährige einem enormen Konkurrenzkampf ausgesetzt sieht. Ellyes Skhiri liebäugelt nicht umsonst mit dem internationalen Fußball, Dejan Ljubicic gilt als eine der großen Entdeckungen in dieser Spielzeit. Für Özcan blieb kein Platz. Obwohl Jonas Hector auf der linken Außenbahn fest eingeplant ist und den Konkurrenzkampf nicht zusätzlich belebt.

Der U21-Europameister profitierte zuletzt allerdings von dem Ausfall von Ellyes Skhiri. Beim 0:5-Debakel gegen Hoffenheim hatte der Mittelfeldakteur nicht viel Zugriff auf das Spiel. Gegen Leverkusen und im Pokal gegen Stuttgart steigerte sich Özcan. Gegen den BVB war der 23-Jährige der beste Kölner Akteur. Özcan gewann 16 Zweikämpfe und damit genauso viel wie Nationalspieler Mats Hummels - kein anderer Spieler war in dieser Kategorie erfolgreicher. Zudem brachte Özcan 98 (!)  Prozent seiner Pässe zum Mitspieler, ein absoluter Topwert. Der 23-Jährige überzeugte aber vor allem durch aggressives Anlaufen und körperliche Robustheit. So wird Özcan wohl auch kommenden Sontag gegen Union Berlin (17.30 Uhr) eine weitere Chance erhalten. Schon bald wird er aber voraussichtlich wieder Skhiri weichen müssen.

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