Neuer Sportdirektor beim FC Schmadtke im Anflug auf Köln

KÖLN · Für Torschüsse war er eigentlich nie zuständig. Aber auch mit dem Verhindern von Gegentreffern, was einst seine vordringlichste Aufgabe als Spieler war, beschäftigt er sich längst nicht mehr. Dennoch verbinden nicht wenige Anhänger des Fußball-Zweitligisten 1. FC Köln mit dem Kommen von Jörg Schmadtke gesteigerte Aufstiegshoffnungen.

Der Fußballmanager soll den Traditionsverein dorthin führen, wo er für viele Fans hingehört. Voraussichtlich am Mittwoch wird der gebürtige Düsseldorfer am Geißbockheim als Sportchef vorgestellt.

Dienstagabend kehrt der 49-Jährige von einer Sichtungsreise zur U-20-WM aus der Türkei zurück. Es gebe zwar noch einige Dinge zu regeln, doch das solle am Mittwoch erledigt sein sagte Schmadtke gegenüber der Bild-Zeitung. Danach wird er seinen Vertrag unterschreiben. Wohl auch aus diesem Grund wurde die für diesen Tag anberaumte Besprechung des FC-Vorstands verschoben.

Dringlichste Aufgabe des neuen Sportchefs ist die Verpflichtung eines Mittelstürmers mit Torgarantie - wenn es so etwas überhaupt gibt - sowie eines weiteren Angreifers, der neben oder hinter dem Mittelstürmer spielen kann. Kölner Wunschkandidat für die Torjägerposition ist wie berichtet Tony Ujah. Der in der zurückliegenden Saison von Mainz 05 ausgeliehene Stürmer hatte in 28 Punktspielen 13 Treffer erzielt Das Problem: Die Mainzer verlangen mehr als zwei Millionen Euro als Ablöse.

Bis zum Wochenende nahm Ujah mit Nigeria am Confed-Cup in Brasilien teil. Per Internet kommunizierte FC-Trainer Peter Stöger mit ihm und teilte ihm mit: "Ich würde mich sehr freuen, wenn du beim FC bleibst." Der 22-Jährige, der stets beteuert hatte, lieber weiterhin das Kölner statt das Mainzer Trikot zu tragen, schrieb dies Stöger nach dessen Aussage zurück. "Es ist halt eine Frage der Kohle", brachte es der Trainer auf den Punkt. Diesbezüglich soll der FC dem Bundesligisten inzwischen ein Finanzierungsangebot gemacht haben.

Die Mainzer stecken freilich in der Zwickmühle, weil mit Adam Szalai ein weiterer ihrer Stürmer begehrt ist. So bestätigte FSV-Manager Christian Heidel ein Schalker Angebot, das man aber abgelehnt habe.

Es lag wohl unter jenen acht Millionen Euro, die als Ablösesumme in einer Ausstiegsklausel für den Ungarn festgeschrieben sind. Gerne würde Peter Stöger seinen Wunschstürmer Tony Ujah bereits am nächsten Montag mit ins Trainingslager nehmen, um Varianten des Angriffsspiels mit ihm einstudieren zu können. Die Chancen dafür siedelt er allerdings niedrig an.

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