Köln gegen Gladbach Sieben Derbys für die Ewigkeit

Mönchengladbach. · Von Netzer über Schäfer bis hin zu „Prinz Poldi“ – das rheinische Duell hat viele Geschichten geschrieben. Netzers Selbsteinwechselung entscheidet Pokalfinale 1973.

  Lukas wird zu „Prinz Poldi“:  Podolski erzielt in seinem ersten Derby gegen Gladbach den Siegtreffer für den FC.

Lukas wird zu „Prinz Poldi“: Podolski erzielt in seinem ersten Derby gegen Gladbach den Siegtreffer für den FC.

Foto: Bopp Eduard

Borussia Mönchengladbach gegen den 1. FC Köln – die rheinischen Rivalen haben sich schon viele denkwürdige Duelle geliefert. Am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) folgt das nächste Kapitel.

Ter Stegens Debüt

10. April 2011: Gladbach - Köln 5:1 (Bundesliga): Gladbach steckt tief im Abstiegskampf, als der neue Trainer Lucien Favre dem Torhüter-Talent Marc-André ter Stegen (18) zum Profidebüt verhilft. Gladbach fertigt den FC mit 5:1 ab, schafft später tatsächlich den Klassenerhalt – und verkauft ter Stegen 2014 an den FC Barcelona.

„Prinz Poldi“ ist geboren

31. Januar 2004: Köln - Gladbach 1:0 (Bundesliga): Ein 18-jähriger Jungspund namens Lukas Podolski, der wenige Wochen zuvor noch mit Kölns A-Jugend gegen Gladbach spielte (und traf), entscheidet mit einem satten Linksschuss das Derby. Der „Express“ erfindet am nächsten Tag den legendären Spitznamen „Prinz Poldi“.

Alte Schuhe treffen gut

5. Februar 2002: Gladbach - Köln 4:0 (Bundesliga): Gladbachs Torjäger Arie van Lent versteigert 2001 seine Schuhe, 855 Mark gehen an asthmakranke Kinder. Doch dann trifft der Niederländer 103 Tage lang am Bökelberg nicht mehr. Vor dem Derby bekommt van Lent ein Paket. Darin: seine alten Schuhe – und die Bitte, diese gegen Köln zu tragen. Gesagt, getan: Am nächsten Tag erzielt van Lent den bis heute schnellsten Derby-Hattrick.

Kölns Meisterstück

1. Oktober 1977: Gladbach - Köln 2:5 (Bundesliga): Für FC-Trainer Hennes Weisweiler wird die Rückkehr an „seinen“ Bökelberg denkwürdig: Zum ersten und bis heute einzigen Mal erzielt Köln in der Bundesliga fünf Tore beim Rivalen. Was der Sieg wert ist, zeigt sich am Saisonende: Köln wird Meister – punktgleich vor Titelverteidiger Mönchengladbach.

Netzers Selbsteinwechslung

23. Juni 1973: Gladbach - Köln 2:1 n.V. (Pokalfinale in Düsseldorf): Das bis heute vielleicht beste Pokalfinale wird mit Beginn der Verlängerung legendär. Spielmacher Günter Netzer, dessen Wechsel zu Real Madrid feststeht und der bei Gluthitze zunächst auf der Bank schmort, erklärt Trainer Hennes Weisweiler: „Ich spiel‘ dann jetzt.“ Vier Minuten später entscheidet Netzer das Endspiel mit einem Traumtor.

Gladbach ganz oben

29. November 1969: Köln - Gladbach 0:1 (Bundesliga): Ulrik le Fevre erzielt in der 88. Minute das nach eigenen Angaben wichtigste Tor seiner Karriere: Gladbach übernimmt durch den Derbysieg die Tabellenführung, gibt diese bis zum letzten Spieltag nicht mehr ab und ist erstmals Deutscher Meister.

Schäfers Stündchen

12. Oktober 1952: Gladbach - Köln 0:6 (Oberliga): Köln gewinnt in der Oberliga-Saison 1952/1953 beide Duelle mit 6:0 – es sind die bis heute höchsten Derbysiege. Beim Kantersieg in Gladbach erzielt Linksaußen Hans Schäfer vier Treffer, im Rückspiel zwei. Schäfers größte Stunde folgt zwei Jahre später, als er im WM-Finale von Bern die Vorlage zum Siegtreffer durch Helmut Rahn liefert.

(sid)
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