Abstiegskampf in der Bundesliga So geht der 1. FC Köln in das brisante Kellerduell gegen Mainz

KÖLN · 2016/17 ging es für die Kölner am letzten Spieltag gegen Mainz noch um die erste Europapokal-Qualifikation seit einem Vierteljahrhundert. Nun droht der Abstieg.

 Köln und Mainz wieder mit dem Rücken zur Wand – Erkrankter Maroh fällt aus.

Köln und Mainz wieder mit dem Rücken zur Wand – Erkrankter Maroh fällt aus.

Foto: picture alliance / Annegret Hils

Blickt man zurück in die jüngere Historie der Rückrundenduelle zwischen dem 1. FC Köln und Mainz 05, so ist die häufige Brisanz dieser Vergleiche unverkennbar. Zum achten Mal innerhalb der letzten zehn Jahre treffen beide Clubs an diesem Samstag in der Fußball-Bundesliga wie so häufig zum Saisonende hin aufeinander, und zum sechsten Mal geht es für einen der beiden Clubs oder gar für beide um sehr viel.

Am 20. Mai letzten Jahres stand man sich am letzten Spieltag ebenfalls in Köln gegenüber. Die Gäste hatten sich eine Woche zuvor ihrer Abstiegssorgen entledigt, konnten unbeschwert aufspielen. Für den FC ging es dagegen um nicht mehr und nicht weniger als die erste Europapokal-Qualifikation seit einem Vierteljahrhundert. Dank des 2:0-Erfolgs durch Treffer von Jonas Hector und Yuya Osako, an dem zwölf Spieler beteiligt waren, die voraussichtlich auch an diesem Samstag zum Kader gehören, gelang der Sprung auf die europäische Fußballbühne.

Ein Jahr zuvor war es für die Kölner um den Klassenerhalt gegangen. Mit 0:2 lagen sie in Mainz zurück, die Lage wurde bedrohlich. Doch dann wurde die Partie innerhalb von 18 Minuten gedreht, und der FC gewann mit 3:2. Es war der entscheidende Schritt zum Ligaerhalt. Wiederum ein Jahr davor (2015) ging es am vorletzten Spieltag zur Abwechslung wieder für Mainz um den Klassenerhalt. Die Gastgeber entledigten sich der Aufgabe mit einem 2:0-Erfolg.

Am fünftletzten Spieltag der Saison 2011/12 traf man ebenfalls in Mainz aufeinander. Diesmal standen beide Teams unter Druck. Doch die Mainzer überrannten Köln schon bis zur Halbzeit, führten mit 3:0 und gewannen mit 4:0. Der FC holte aus den folgenden vier Spielen nur noch einen Punkt und stieg zum fünften Mal ab.

Dagegen war das Aufeinandertreffen im Mai 2008 für die Kölner erfreulich. Da stand man sich in der Zweiten Liga gegenüber. Der FC gewann mit 2:0 und feierte die Bundesliga-Rückkehr. An diesem Samstag wird es selbst bei einem neuerlichen Sieg für die Gastgeber noch nichts zu feiern geben. Denn mit dem Gewinn von drei Punkten würde man die Abstiegssorgen lediglich reduzieren.

Nicht mitwirken bei diesem Kellerduell kann auf Kölner Seite Dominic Maroh. Der 30-Jährige meldete sich am Freitagmorgen erkrankt ab. Ein Magen-Darm-Virus hatte ihn aus dem Verkehr gezogen. Damit wird Frederik Sörensen in die Abwehrreihe zurückkehren. Der Däne hatte sich im drittletzten Spiel in Bremen einen Trümmerbruch des Nasenbeins zugezogen. Deshalb hatte ihn Dominic Maroh seither vertreten.

Weiterhin ungewiss blieb nach dem Abschlusstraining am Freitag der Einsatz von Marcel Risse. Nach muskulären Problemen am Wochenanfang und einer Trainingspause hatte ein Sprinttest über den Grad seiner Fitness entscheiden sollen. Doch Stefan Ruthenbeck mochte noch keine Entscheidung fällen, vertagt diese auf das leichte Training am Samstagmorgen.

Sollte der Außenspieler ausfallen, könnte für ihn der vor gut einem Jahr aus Mainz zurückgeholte Christian Clemens die Rechtsaußenposition einnehmen. Auch Milos Jojic käme infrage. Der hatte die letzten drei Spiele wegen Hüftproblemen verpasst, in der zurückliegenden Woche aber wieder schmerzfrei trainieren können.

Interessierter Beobachter der letzten Übungseinheit unter Ausschluss der Öffentlichkeit war am Freitag im Rheinenergie-Stadion FC-Präsident Werner Spinner. Das schöne Wetter hatte der 69-Jährige, der unweit der Arena wohnt und sich im Februar einem komplizierten Herzeingriff unterziehen musste, zum Besuch genutzt.

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