Zahlreiche Spieler fehlen So lief das erste Training des 1. FC Köln

Köln · Mehr als 500 Zuschauer sahen sich die erste Trainingseinheit des FC im neuen Jahr an. Auf dem Platz fehlten gleich mehrere Leistungsträger.

Zahlreiche Spieler fehlen: So lief das erste Training des 1. FC Köln
Foto: dpa/Swen Pförtner

 Es ist voll. Ungewohnt voll – zumindest für die Jahreszeit. Rund um den Trainingsplatz am Geißbockheim stehen die Menschen dicht an dicht. Fans, Neugierige, aber auch Spaziergänger, die sich zu einem kurzen Zwischenstopp entschieden haben. Auf dem Trainingsplatz gibt es indes wenig Neues zu sehen. Steffen Baumgart steht breitbeinig in der Mitte des Platzes, mal reibt er sich mit den Händen übers Gesicht, mal bellt er kurze, aber präzise Anweisungen über den Platz. Wenig später steht Baumgart mit seinem Trainerteam lachend zusammen, während die Spieler ihre Übungen absolvieren.

Nach 14 Tagen Erholung, Skifahren im österreichischen Saalbach/Hinterglemm mit der Familie, hat der Trainer zur ersten Einheit geladen. „Es war einfach schön mit der Familie zusammen zu sein. Wie wichtig so etwas ist, merkt man immer erst im Laufe der Rückrunde“, sagt Baumgart. „Ich bin zufrieden.“ Das strahlt der Trainer auch auf dem Platz aus. Es wirkt alles so vertraut, gewohnt. Auch im neuen Jahr. Nach den mehr als 500 Zuschauern zu urteilen, muss das letzte Training Monate her sein. Ist es nicht.

Drei FC-Spieler sind erkrankt

Auf dem Platz gibt es keine neuen Gesichter. Spannend ist ohnehin viel mehr, wer nicht dabei ist. Ellyes Skhiri fehlt. Der Mittelfeldspieler bereitet sich auf den Afrika-Cup vor, wird dem FC wohl den gesamten Januar fehlen. Sebastian Andersson, Mark Uth und Kingsley Schindler sind ebenfalls nicht mit dabei. Sie sind „krank“, wie der Trainer betont. „Einfach krank.“ Der FC hatte vor einigen Wochen angegeben, dass der Verein positive Corona-Fälle nicht mehr kommuniziert. Mark Uth soll am Montag das Training wieder aufnehmen, Andersson und Schindler „brauchen  noch ein wenig“.

Und noch einer fehlt: Rafael Czichos. Der Abwehrchef wird den FC verlassen, wechselt in die us-amerikanische Profiliga MLS zu Chicago Fire. Dass es beim FC wechselfreudige Defensivspieler geben könnte, ahnte man bereits. Schließlich kommen Noah Katterbach, Sava Cestic und Jorge Meré nicht auf ihre erhoffte Einsatzzeit. Doch während die drei am Sonntag die Einheit absolvierten, war von Czichos nichts zu sehen. Der 31-Jährige hatte am Vormittag seinen Vertrag aufgelöst. „Der Abschied aus Köln fällt mir nach dreieinhalb emotionalen und erfolgreichen Jahren beim FC nicht leicht. Der Aufstieg 2019 war etwas ganz Besonderes für mich. Bundesliga zu spielen, war nach meinem Weg in den Profi-Fußball nicht selbstverständlich“, sagte Czichos. „ Als jetzt das Angebot aus den USA kam, habe ich gemeinsam mit meiner Familie entschieden, mir einen Traum zu erfüllen und für die nächsten drei Jahre in die USA zu wechseln.“ Auch für Baumgart ein herber Verlust. „Mit Rafa verlässt uns ein absoluter Führungsspieler, er war im letzten halben Jahr auf und neben dem Platz ein ganz wichtiger Ansprechpartner für mich. Zudem zählte er auch sportlich zu unseren Leistungsträgern“, sagt der Coach.

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Beim Abschlussspiel im Training stehen zudem Marvin Schwäbe und Jonas Urbig im Tor, Timo Horn trainiert abseits mit Torwarttrainer Uwe Gospodarek. Die etatmäßige Nummer eins hat sich im November im Duell gegen Mainz am Knie verletzt, war den Rest der Hinrunde ausgefallen und steht nun vor einer schweren Aufgabe. Er will sich seinen Stammplatz zurückerobern. Kein leichtes Unterfangen, denn Schwäbe hat Horn nicht nur stark vertreten, in zahlreichen Statistiken steht der 26-Jährige sogar besser da. Der Kampf um die Nummer eins ist eröffnet. „Grundsätzlich sind wir mit unseren Torhütern insgesamt und nicht nur mit den beiden gut aufgestellt“, sagt Baumgart. „Ich bin mit den Leistungen von allen vier Keepern sehr zufrieden. Klar ist aber, dass wir eine Entscheidung treffen.“

Harter Kampf um wenige Positionen

Auch die Plätze in der Innenverteidigung sind hart umkämpft, und die Karten werden durch den Czichos-Abgang neu gemischt. Zuletzt hatten Timo Hübers und Luca Kilian die Nase vorn. „Wir haben mit Luca und Timo zwei, die es schon bewiesen haben. Auch auf Jorge können wir uns verlassen“, sagte Baumgart. Ein Verbleib des wechselfreudigen Spaniers wird wahrscheinlicher. Auch Noah Katterbach und Sava Cestic standen bei Baumgart hinten an.

Und dann gibt es sie doch noch, die neuen Gesichter im neuen Jahr. Allerdings abseits der Spieler. Der neue Finanz-Geschäftsführer Philipp Türoff wird am Montag seine Arbeit aufnehmen, Michael Rudolph ist ab sofort der neue Kölner Mediendirektor, Marius Laux Teammanager.

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