Von den Abläufen bis zum Anzug So vertritt André Pawlak FC-Cheftrainer Baumgart gegen Nizza

Köln · FC-Trainer Steffen Baumgart wird beim Gruppenauftakt der Conference League gegen den OGC Nizza nicht an der Seitenlinie stehen. Nach der roten Karte im Rückspiel gegen Fehérvár muss Co-Trainer André Pawlak seinen Platz einnehmen.

 Seinen Chef Steffen Baumgart wird André Pawlak in Nizza an der Linie vertreten.

Seinen Chef Steffen Baumgart wird André Pawlak in Nizza an der Linie vertreten.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Es lief bereits die 90. Minute im Rückspiel der Conference-League-Playoffs zwischen dem 1. FC Köln und dem ungarischen Erstligisten Fehérvár FC. Die Kölner führten auswärts in der Aréna Sóstó zu diesem Zeitpunkt mit 2:0. Der Spielstand bedeutete nach dem mit 1:2 verlorenen Hinspiel der Mannschaft von Steffen Baumgart das Weiterkommen in die Gruppenphase. Und doch war es nur ein knapper Vorsprung, der offensichtlich auch den Chefcoach nervös machte. Ein nicht zugesprochener Einwurf brachte den 50-Jährigen derart in Rage, dass dieser erste die gelbe und kurz darauf die gelb-rote Karte sah. Das 3:0 von Rechtsaußen Kingsley Schindler und damit die Erlösung in der Nachspielzeit konnte der Trainer anschließend nur noch von der Tribüne aus beobachten.

Auch wenn selbstverständlich die Freude über das Weiterkommen nach Abpfiff überwog, fehlt Baumgart der Mannschaft nun beim ersten Spiel der Gruppenphase gegen den OGC Nizza. „Er ärgert sich sicherlich, weil er bei jedem Spiel dabei sein möchte. Wer Steffen kennt, der weiß, jedes Spiel, das er verpasst, ist ein Spiel zu viel. Das wird am Donnerstag dann genauso sein“, sagte Co-Trainer André Pawlak am Dienstag.

„Im Zweifel ruft er etwas von der Tribüne“

Der 51-jährige Pawlak wird den Cheftrainer wie schon im Spiel gegen den SC Freiburg in der vergangenen Saison vertreten. Beim 1:0-Sieg Anfang Februar fehlte Baumgart aufgrund einer Corona-Infektion. Das Video über seine Spielreaktionen aus dem eigenen Wohnzimmer verbreiteten sich nach Abpfiff in Sekundenschnelle im Netz. „Im Gegensatz zu Freiburg wird Steffen jetzt im Stadion sein. Vielleicht wird er auch zu hören sein. Im Zweifel ruft er etwas von der Tribüne runter. Er ist laut genug und dann werden wir es da hören“, so Pawlak.

Laut Vorschrift ist es Baumgart nicht erlaubt, im dem französischen Stadion „Allianz Riviera“ bei der Mannschaft zu sein und mit ihr zu kommunizieren. Während des Spiels gegen Freiburg telefonierte der 50-Jährige mit dem Videoanalysten Denis Huckestein. „Wir haben die gleiche Kommunikation wie bei einem Bundesligaspiel über den Videoanalysten. Wir sind bis zum Stadion dann noch zusammen und werden uns zusammen mit ihm besprechen. Ab dann sind alle Abläufe klar und wir setzen sie auf der Bank dann als Team um“, erklärte der Co-Trainer.

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Auch wenn André Pawlak die Abläufe als Coach geläufig sind, wird die Partie gegen Nizza wie für viele FC-Spieler auch für ihn eine neue Erfahrung sein. „Im Europapokal habe ich noch nie an der Linie gestanden. Das ist definitiv etwas Besonderes. Dann noch in Nizza vor der roten Wand, da freue ich mich riesig drauf. Von daher genieße ich den Moment, aber natürlich mit dem Wissen, dass alles im Vornherein so abgesprochen ist, als wenn der Chef dort stehen würde“, so der 51-Jährige. Zu dem besonderen Anlass wird der Co-Trainer jedoch kein besonderes Outfit tragen. „Anzug ja, aber einen Trainingsanzug.“

Schmitz und Dietz wieder im Training

Neben den Abläufen am Rande des Platzes gibt es auf dem Spielfeld nur eine Aufgabe für die Kölner. „Nizza ist der klare Favorit in dieser Gruppe und hat ganz andere Möglichkeiten als wir. Wir haben aber Selbstvertrauen genug und fahren überall hin, um dort zu gewinnen. Das ist unser klares Ziel“, sagt Pawlak. Um daran womöglich mitarbeiten zu können, liefen die zuletzt angeschlagenen Profis Benno Schmitz und Florian Dietz am Dienstag wieder über den Trainingsplatz. Während Rechtsverteidiger Schmitz nur einen Teil mit der Mannschaft absolvierte und bei ihm höchstens kurzfristig ein Einsatz in Frage kommt, lief Stürmer Dietz die gesamte Trainingszeit mit dem Team über das Feld und steht damit voraussichtlich im Kader gegen Nizza zur Verfügung.

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