1. FC Köln So will der FC den Sturm von Borussia Dortmund stoppen

KÖLN · Zum letzten Mal im Jahr 2015 wird am Samstag in Köln-Müngersdorf Fußball gespielt, vor ausverkauftem Haus. Die begeisterungsfähige Kulisse ist gesichert, ein außergewöhnliches Spektakel ist sehr wahrscheinlich.

Denn Borussia Dortmund bietet mit 46 Treffern die erfolgreichste Offensive der Liga und macht Jagd auf den Rekord des FC Bayern. In der Spielzeit 1971/72 gelang den Münchnern der bis heute gültige Saisonrekord von 101 Treffern - alleine 40 Tore steuerte Gerd Müller bei.

Dieser Tormaschinerie versuchen die Kölner ihr Prunkstück entgegenzusetzen: die meist gut organisierte Defensivarbeit. Im Rheinenergie-Stadion mussten sie in den acht bisherigen Heimspielen erst fünf Gegentreffer, dabei ein irregulärer, hinnehmen. Nach den Bayern (drei Gegentore daheim) ist das der beste Bundesligawert.

Spannend wird nun sein, mit welcher Taktik und personeller Besetzung Peter Stöger gegen die Borussen mit ihrem überragenden Pierre-Emerick Aubameyang vorgehen wird. Der Torjäger traf schon 18 Mal in der Liga und könnte nach Gerd Müller der erst zweite Spieler sein, der in der Hinrunde die 20-Tore-Marke erreicht.

Doch weder wird es für ihn eine Spezialbewachung geben noch dürfte eine Fünferkette geplant sein, wie die Kölner sie beim Gastspiel in München aufboten. Vielmehr soll die zuletzt wieder durch Pawel Olkowski ergänzte Abwehrreihe mit Dominic Maroh, Dominique Heintz und Jonas Hector versuchen, zum sechsten Mal in dieser Saison ohne Gegentreffer zu bleiben.

Gerhardt vor der Rückkehr in die Startelf

Viel Unterstützung und Mitarbeit wird die Doppelsechs dabei leisten müssen, bei der eine personelle Umstellung bevorsteht. Nachdem Kevin Vogt in Bremen verletzt ausschied, steht Yannick Gerhardt vor der Rückkehr in die Startelf. Gegen Werder war er zur zweiten Halbzeit eingewechselt worden und hatte neben defensiver Absicherung auch offensiv Impulse gesetzt.

Genau das erwartet sein Trainer von dem talentierten Kölner. Der hatte in dieser Saison seine Form erst verspätet gefunden, um durch eine in München erlittene Fußprellung mehrere Wochen lang zurückgeworfen zu werden. Seit er beschwerdefrei ist, gehört er in den Trainingseinheiten mit seiner Dynamik zu den auffälligen Spielern.

Ihm und Kapitän Matthias Lehmann dürften Marcel Risse und Leonardo Bittencourt auf den Außenbahnen zur Seite stehen. Angesichts wohl deutlich höherer Dortmunder Spielanteile (im Schnitt 60 Prozent Ballbesitz/48 beim FC) werden die Flügelspieler wohl etwas tiefer als üblich stehen und häufiger eine zweite Viererkette bilden.

Da wird Flexibilität gefragt sein, die Peter Stöger stets von seinen Spielern erwartet. "Wir spielen nie ein starres System. Alle sind geschult, die verschiedenen Varianten umzusetzen", weist der Trainer auf die vielseitige taktische Ausbildung seiner eigenen Mannschaft hin.

Wegen dieser Variabilität mag Kölns Sportchef Jörg Schmadtke auch nicht von einem einzelnen starren Spielsystem - ein 4-2-3-1, 4-4-2 oder 4-1-4-1 - innerhalb einer Partie sprechen. Alles sei im Fluss, bei Ballbesitzphasen sei man anders organisiert als im Spiel ohne Ball. Man beginne mit einer Grundausrichtung und variiere, je nachdem, wie es das Spiel erfordere.

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