1. FC Köln Sorge um Leonardo Bittencourt

KÖLN · Der erkrankte FC-Offensivspieler fehlte beim Training am Dienstag und droht auch für das Spiel in Hoffenheim auszufallen. Würde er nicht spielen können, wäre das im Abstiegskampf ein großer Nachteil.

 Sein Fehlen wäre fatal: Leonardo Bittencourt spielte zuletzt gegen Leverkusen groß auf.

Sein Fehlen wäre fatal: Leonardo Bittencourt spielte zuletzt gegen Leverkusen groß auf.

Foto: picture alliance / Federico Gamb

Stefan Ruthenbeck handelte das Thema so schnell ab, wie es nur ging. Bloß nicht länger über das „was wäre wenn“ nachdenken. „Leo ist zum Arzt gefahren, Es hat etwas mit Magen-Darm zu tun. Wir müssen abwarten, da kann ich also noch nichts zu sagen.“ Der Trainer des 1. FC Köln hätte auch ausmalen können, welche Auswirkungen es hat, wenn Leonardo Bittencourt für das nächste Bundesliga-Spiel der Geißböcke am Samstag bei der TSG 1899 Hoffenheim tatsächlich ausfallen würde. Das wollte Ruthenbeck aber nicht. Einen verständliche Reaktion, denn es gibt angenehmere Vorstellungen für den Trainer einer stark abstiegsbedrohten Fußballmannschaft vor dem nächsten Endspiel.

Welchen Wert der 1,71 Meter große Deutsch-Brasilianer für den FC besitzt, hat er beim 2:0-Derbysieg gegen Bayer 04 Leverkusen eindrucksvoll bewiesen. Bittencourt, der im Sommer 2015 nach Köln kam, war bei seinem ersten Startelfeinsatz unter Ruthenbeck auf dem linken Flügel ein permanenter Unruhe- und Gefahrenherd und bereitete das frühe und wichtige 1:0 von Yuya Osako vor. Bayer-Rechtsverteidiger Tin Jedvaj dürfte in der Nacht nach dem Derby jedenfalls ein paar „Leo-Albträume“ gehabt haben.

Sollte Bittencourt wie nach dem Hinspiel in Mainz (18. November/0:1) in Hoffenheim erneut ausfallen, wäre das ohne Frage ein großer Nachteil für die aufstrebenden Ambitionen der Kölner im Kampf um Platz 15 und 16. Bis auf fünf Punkte hat sich der frisch gebackene 17. des Bundesliga-Rankings vor dem 28. Spieltag an die Mainzer und den VfL Wolfsburg herangeschoben.

Siegtor gegen Leipzig erzielt

Der 24-Jährige Bittencourt gehört jedenfalls neben Jonas Hector, Marcel Risse und auch Osako zum Paket der altgedienten FC-Profis, die in der katastrophalen Hinrunde entweder verletzt waren oder vergeblich ihre Form gesucht haben, nun unter Stefan Ruthenbeck in der Rückrunde aber maßgeblich am Aufschwung mit 14 Punkten aus zehn Spielen beteiligt sind. Bittencourt gelangen in seinen zwölf Einsätzen bis zum Mainz-Spiel weder ein Tor noch ein Assist. Vier Partien (nur einmal Startelf) hat der Flügelflitzer inzwischen bei Ruthenbeck bestritten und dabei das Siegtor zum 2:1 in Leipzig erzielt und eine Vorlage gegeben.

Auch Marcel Risse war in seinen zehn Einsätzen der Rückrunde an zwei Toren direkt beteiligt. Zudem hatte er die Flanke zum letztlich aberkannten 2:1-Siegtreffer gegen Hannover geschlagen. Nationalspieler Hector kam in der Hinrunde vor seiner Verletzung nur auf vier Spiele. In der Rückrunde stand er in allen zehn Partien (ein Assist) in der Stammformation. Von der Rückkehr der Etablierten hat neben Neuzugang Simon Terodde (fünf Tore) Yuya Osako am meisten profitiert. In 13 Spielen vor der Winterpause traf der Japaner nur beim 1:2 gegen Leipzig. Inzwischen sind sieben Einsätze dazu gekommen, und Osako weist eine Quote von vier Toren und zwei Assists auf.

Zahlen und Fakten, die zeigen, wie schwer die Ausfälle dieser Spieler in der Hinrunde gewogen haben. Bei Leonardo Bittencourt kommt noch hinzu, dass er eine wichtige Rolle hinsichtlich der Stimmung im Team bekleidet. In der Vergangenheit war der der Spaßvogel immer an der Seite von „Diva“ Anthony Modeste zu finden. In dieser Saison musste „Leo“ sich erst einmal daran gewöhnen ganz ohne den Franzosen für die gute Laune im Team zu sorgen.

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