1. FC Köln Sponsoren bleiben - Präsident Spinner kündigt raschen Dialog an

KÖLN · Die ungeheuerlichen Vorgänge um ein paar Chaoten in den letzten Monaten, die sich fälschlicherweise als Fans des 1. FC Köln bezeichnen, lassen natürlich auch die Geldgeber des Fußball-Zweitligisten nicht kalt.

Der Fall Kevin Pezzoni ist nach den vielen gewaltsamen Vorgängen in der vergangenen Zeit das i-Tüpfelchen auf der negativen Wahrnehmung, die der FC mittlerweile in Fußball-Deutschland besitzt. Doch der Vorstand bekommt in seinem Verhalten von seinen Sponsoren Rückenwind.

Rewe-Boss Alain Caparros, dessen Unternehmen den Club als Hauptsponsor mit geschätzten rund 2,5 Millionen Euro pro Jahr unterstützt, stellte am Mittwoch klar: "Bei der harten Linie gegen Chaoten und Gewalttäter braucht der Verein die Unterstützung der Sponsoren. Dazu sind wir bereit. Es gibt nur absolute Null-Toleranz und Härte. Wir müssen ein klares Signal aussenden. Wer sich nicht absolut eindeutig von Chaoten und Gewalttätern distanziert, schadet dem Verein, der Mannschaft und allen echten Fans."

Das sehen auch die Verantwortlichen beim FC so: "Wir sind mit Herrn Caparros einer Meinung, dass Gewalt und Aggression rund um den Fußball nicht zu tolerieren sind. Wir werden uns dazu in Kürze auch persönlich mit ihm besprechen", erklärte FC-Präsident Werner Spinner. So werden er sowie auch FC-Hauptgeschäftsführer Claus Horstmann auf der nächsten Verwaltungsratsitzung das Thema Gewalt und die Problematik mit den Chaoten, die unter dem Mantel der FC-Fans Gewalttaten begehen, mit den Vertretern der wichtigsten Sponsoren besprechen.

"Auch wenn der FC bei uns eine Herzenssache ist, halten wir uns an den Grundsatz, dass ein Sponsor keinen Einfluss auf sportliche oder geschäftliche Belangen nehmen sollte. Wir können weder die Mannschaft aufstellen noch den Verein führen", sagte derweil Thomas Deloy, Geschäftsleitung Marketing und PR von Sponsor und Getränkehersteller Gaffel, der den FC seit vielen Jahren finanziell unterstützt.

Und auch Bernhard Mattes, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ford-Werke GmbH und ein glühender Anhänger des FC, stellt die Partnerschaft seines Unternehmens mit dem FC nicht infrage, fordert aber Maßnahmen zur Eindämmung der Gewalt, die er im neuen Vorstand auf einem guten Weg sieht.

So stellte Spinner am Mittwoch gegenüber dieser Zeitung noch einmal klar: "Der FC geht konsequent gegen die Chaoten vor. Wir haben in der vergangenen Saison nach den bekannt gewordenen Vorfällen 35 bundesweite Stadionverbote gegen Stadionbesucher aus dem FC-Umfeld ausgesprochen, wir haben Dauerkarten gekündigt und Mitgliedschaften entzogen."

Was die neuen Medien betrifft, überlegt der FC derweil, sich im Kampf gegen die Brandstifter im Internet und auf Facebook-Seiten professionelle Hilfe zu holen.

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