Neuer Job Steffen Baumgart ist emotional beim 1. FC Köln angekommen

Köln · Bevor Steffen Baumgart seine Arbeit beim 1. FC Köln überhaupt aufgenommen hat, zieht der Coach die Kölner Anhänger in seinen Bann. Dass er emotional schon bei den Geißböcken angekommen ist, sieht man in der aktuellen Folge der Vereins-Doku „FC 24/7“.

 Der neue FC-Trainer Steffen Baumgart.

Der neue FC-Trainer Steffen Baumgart.

Foto: dpa/Timm Schamberger

Schon bevor Steffen Baumgart seine Arbeit beim 1. FC Köln überhaupt aufgenommen hat, zeichnet sich ab, dass der Coach in einer Sache perfekt zu seinem neuen Arbeitgeber passt. Bei wohl keinem anderen Bundesligisten spielt das Herz, das Gefühl eine so große Rolle wie beim FC. Dass dieses „Jeföhl“ nicht immer von Vorteil ist, haben zahlreiche Personalien in der Vergangenheit bewiesen. Viel zu oft wurden Menschen aufgrund ihres Namens oder ihrer Vergangenheit auf Positionen gehoben.

Dass dieses Gefühl aber bei Steffen Baumgart passen könnte, liegt durchaus im Bereich des Möglichen. „Köln steht für pure Emotionen, viel Stimmung und diese geballte Kraft. Das willst du erleben, wenn du als Trainer da arbeiten kannst“, sagte Baumgart vor einigen Wochen bei Sport1. „Ich treffe auf ein sehr emotionales Publikum, die ganze Stadt steht hinter diesem Club und fiebert im Guten wie im Schlechten mit.“ Nicht nur das Publikum. In der aktuellen Folge der Vereins-Doku „FC 24/7“ spielt Baumgart mit. Der neue FC-Coach war zu Gast im Hinspiel der Relegation gegen Holstein Kiel – und fieberte mit. Natürlich. Zwar hat Baumgart den Vertrag beim FC unabhängig von der Ligazugehörigkeit unterschrieben, natürlich bevorzugt der Trainer aber auch die Bundesliga.

Steffen Baumgart muss beim 1. FC Köln einen Umbruch vollziehen

Die Kölner Fans können sich also auf einen emotionalen Coach einstellen, der aber auch kein Blatt vor den Mund nimmt. So zeigte sich der einstige Stürmer durchaus überrascht von der Entlassung des Sportdirektors Horst Heldt. „Ich hatte sehr gute Gespräche mit Horst Heldt, der mich vom 1. FC Köln überzeugt hat“, sagte Baumgart am Montag bei Sport1: „Deshalb habe ich mich auf die Zusammenarbeit mit ihm gefreut. Aber auch mit seinem Nachfolger werde ich sicher vertrauensvoll zusammenarbeiten können.“

Das ist auch nötig. Der FC wird in vielen Teilen einen personellen Umbruch vollziehen müssen. Zahlreiche Leihen laufen aus, Verträge werden nicht verlängert, einige Spieler werden noch verkauft, um Transfereinahmen von rund 20 Millionen Euro zu erzielen. Zudem ist Baumgart ein Freund des offensiven Fußballs – eine taktische Vorgabe, die nicht unbedingt kongruent zu der bisherigen Kölner Spielweise ist. Mit seinen künftigen Trainerkollegen gab es bereits erste Video-Konferenzen. Baumgart will den Spielern erst einmal eine zweiwöchige Verschnaufpause gönnen und dann mit einem gemeinsamen Abendessen die Vorbereitung einläuten.

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Vier Jahre arbeitete Baumgart in Paderborn, auf einen ähnlich langen Zeitraum kommt in Köln nur Peter Stöger. „Ich gehe das neue Abenteuer total positiv an. So etwas gehört zu meinem Trainerjob dazu, ich wollte ja auch bewusst einen neuen Weg gehen“, sagte Baumgart Mitte Mai. „Ich bin mir der Herausforderung bewusst. Aber wenn ich Ruhe haben will, dann darf ich nicht Trainer bleiben.“ Und nicht zum FC wechseln. Wie die aktuellen Wellen um Horst Heldt zeigen, ist Ruhe in Köln eher rar. Doch Baumgart hat sich bewusst für die Geißböcke entschieden, er hatte auch andere Angebote. „Jetzt ist es der FC geworden – und das ist ein gutes Gefühl.“

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